Kersten, Abraham
- Lebensdaten
- 1733 – 1796
- Geburtsort
- Spangenberg (Hessen)
- Sterbeort
- Elberfeld
- Beruf/Funktion
- Bankier ; Kaufmann ; Gründer des Bankhauses Abraham Kersten
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 137735294 | OGND | VIAF: 81881180
- Namensvarianten
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- Kersten, Abraham
- Cersten, Abraham
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Kersten, Abraham
Bankier, * 10.1.1733 Spangenberg (Hessen), † 10.3.1796 Elberfeld. (reformiert)
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Genealogie
V Conrad (1683–1759), Kaufm. u. seit 1717 Ratsverwandter in E., S d. Kaufm. Heinrich in S.;
M Christina (1692–1750), T d. Kaspar Teschemacher (1657–1727), Kaufm., Ratsherr u. Bgm. in E., u. d. Anna Cath. Wuppermann;
⚭ Elberfeld 1765 Marie Cath. (1744–1829), T d. Engelbert Weerth, Kaufm. u. Ratsherr in E., u. d. Anna Maria Brügelmann;
K, u. a. Maria Kath. (1766–1844, ⚭ Joh. Peter van d. →Beeck, 1756–1834, Kaufm. u. Ratsherr in E.), Wilhelmine (⚭ 1794 Daniel v. d. Heydt, † 1832, Bankier, s. NDB VIII), Johanna (⚭ 1802 →Gottfried Wever, 1780–1858, Bankier im Bankhaus v. d. Heydt, Kersten & Co., in E.). -
Biographie
K.s Vater hatte ursprünglich – wie schon seine Vorfahren – im hessischen Spangenberg eine kleine Handlung betrieben, aber bald keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr gesehen. Er zog aus diesem Grunde nach Elberfeld, wo er Ratsmitglied wurde und als erfolgreicher Kaufmann bald in den Kreis der alteingesessenen und angesehenen Familien Wuppermann, Teschemacher, von Carnap, Wülfing, von der Heydt und Lucas aufgenommen wurde. 1754 übertrug er die gutgehende Handlung seinen beiden jüngsten Söhnen, K. und Caspar. Dieser zog sich jedoch bald zurück, so daß K. die Geschäfte allein betreiben mußte. Er legte den Grundstein für den steilen Aufstieg der Firma. Zunächst handelte er wie sein Vater mit allem, was zum täglichen Leben notwendig war. Langsam jedoch entwickelte sich das Geschäft vom Einzel- zum Großhandel. Entscheidend für die weitere Entwicklung der Firma wirkte sich der Garnhandel aus, der viele Geld- und Wechselgeschäfte mit sich brachte. K. gab den Handel mit Kolonialwaren bald ganz auf. Wie viele Kaufleute im Rheinland ging auch er den Weg vom Handelshaus zum Bankhaus. Als er 1796 starb, stand das Geld- und Wechselgeschäft an erster Stelle. Oberbürgermeister Brüning aus Elberfeld rühmte K. als „den Mann, der dem kaufmännischen Wesen in der Vaterstadt die erste Gestalt in dem Wechsel- und Geldgeschäft gegeben“ hatte. Da K.s einziger Sohn früh verstorben war, führte nach K.s Tod zuerst seine Frau die Geschäfte weiter, wobei sie von ihrer Tochter Wilhelmine unterstützt wurde. Deren Ehemann, der Bankier →Daniel von der Heydt, wurde 1798 Teilhaber der Bank. Als weiterer Teilhaber trat 1803 der Schwiegersohn J. C. Gottfried Wever in das Bankhaus ein. Nach dem Tod von Caspar Kersten übernahmen die beiden Schwiegersöhne die Leitung der Bank. – Neben seinen geschäftlichen Aktivitäten bemühte sich K. vor allem um das kulturelle Leben der|Stadt Elberfeld. Angeregt durch einen Besuch Goethes bei Jung-Stilling in Elberfeld, entstand 1775 als erste gelehrte Gesellschaft dieser Art in Deutschland eine „Lesegesellschaft“. An der Spitze der acht Gründer stand K. Er selbst hielt in der Gesellschaft eine Reihe von Vorträgen über ethische Grundsätze, Probleme des Berufs- und Gesellschaftslebens, Wirtschaftsfragen und städtische Angelegenheiten.
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Literatur
1754-1929 v. d. Heydt-Kersten & Söhne, Elberfeld, 1929;
H. Kurzrock u. H. L. Schlösser, 200 J. v. d. Heydt, 1954;
M. L. Baum, in: Wuppertaler Biogrr. III, 1961. -
Autor/in
Manfred Pohl -
Zitierweise
Pohl, Manfred, "Kersten, Abraham" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 538-539 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137735294.html#ndbcontent