Kerber, Arthur
- Lebensdaten
- 1842 – 1919
- Geburtsort
- Kanig bei Guben
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Berechner optischer Instrumente ; Pädagoge ; Lehrer
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 127519203 | OGND | VIAF: 3498214
- Namensvarianten
-
- Kerber, Arthur
- Kerber, A.
- Cerber, Arthur
- Cerber, A.
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte




Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Kerber, Arthur
Berechner optischer Instrumente, * 8.4.1842 Kanig bei Guben, † 13.5.1919 Dresden.
-
Genealogie
V Dr. Carl Friedrich Wilhelm (Arzt ?);
M Marie Natalie Magnus. -
Biographie
Nach dem Besuch des Gubener Gymnasiums studierte K. 1861-65 in Berlin und Greifswald klassische Philologie und wurde 1864 mit einer altphilologischen Arbeit in Halle promoviert. 1868 wurde er Lehrer am Rathenower Gymnasium, konnte jedoch wegen eines schweren, zu völliger Taubheit führenden Ohrenleidens seinen Beruf nur bis 1879 (Ruhestand) ausüben. Nach einigen Jahren Aufenthalt in Chemnitz und in seiner Heimatgemeinde wohnte er etwa seit 1885 in Leipzig, seit 1918 in Dresden.
Im Ruhestand wandte sich K. den Naturwissenschaften zu. Ohne auf diesem Gebiet Fachmann zu sein, veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten, die ihn in der Entwicklung der geometrischen Optik einen hervorragenden Platz einnehmen lassen, ohne daß er je einer der großen optischen Werkstätten angehört hätte. Mit großem Geschick legte der Nichtmathematiker K. seine mathematischen Untersuchungen an. Nach 2 Aufsätzen zur messenden Optik (1881) und mehreren Studien zur astronomischen Refraktion, die überwiegend in den „Annalen der Physik und Chemie“ beziehungsweise den „Astronomischen Nachrichten“ erschienen, widmete er sich seit 1886 völlig der rechnenden Optik. Außer zahlreichen theoretischen Arbeiten in der „Central-Zeitung für Optik und Mechanik“, in „Der Mechaniker“ und in der „Zeitschrift für Instrumentenkunde“ beschrieb K. für optische und mechanische Firmen auch verschiedene apparative Vorrichtungen. Insbesondere entwickelte er im Anschluß an Philosoph Ludwig von Seidels zwischen 1860 und 70 erzielte Ergebnisse wichtige Berechnungsverfahren für die verschiedenen Glieder der sphärischen Aberration. Später beschäftigte er sich mit der mühsamen Vor- und Durchrechnung von photographischen Linsen, wodurch er unter anderem die Untersuchungen Moritz von Rohrs fortführte, mit dem er in persönlichem Kontakt stand. Durch sorgfältige Arbeiten, in denen er namentlich den windschiefen Strahlen Beachtung schenkte, förderte er anfangs die Anlage des Aplanaten und die astigmatisch korrigierten Linsen und bemühte sich um die Verbesserung der Okulare.
-
Werke
W Verz. in: Die Bilderzeugung in opt. Instrumenten, hrsg. v. M. v. Rohr, 1904, S. 574 f.
-
Literatur
M. v. Rohr, in: Central-Ztg. f. Optik u. Mechanik 40, 1919, S. 146;
H. Boegehold, A. K. u. d. rechnende Optik, in: Zs. f. Instrumentenkde. 40, 1920, S. 199-201 (W-Verz.);
ders., in: Zs. f. ophthalmolog. Optik mit Einschluß d. Instrumentenkde. 30, 1942, S. 65-70;
H. Freund u. A. Berg, Gesch. d. Mikroskopie III, 1966, S. 71-76;
Pogg. III-V, VII a. -
Autor/in
Eberhard Knobloch -
Zitierweise
Knobloch, Eberhard, "Kerber, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 510 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127519203.html#ndbcontent