Kenntmann, Johann
- Lebensdaten
- 1518 – 1574
- Geburtsort
- Dresden
- Sterbeort
- Torgau
- Beruf/Funktion
- Arzt ; Naturforscher ; Botaniker ; Mineraloge ; Apotheker ; Naturwissenschaftler
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 118721852 | OGND | VIAF: 88614733
- Namensvarianten
-
- Kentmann, Johann
- Kenntmann, Johann
- Kentmann, Johann
- Kentmann, Johannes
- Kenntmann, Johannes
- Kentman, Johan
- Kentman, Johannes
- Kentmannus, Joannes
- Kentmannus, Johannes
- Kentmanus, Joannes
- Kentmanus, Johannes
- Cenntmann, Johann
- Centmann, Johann
- Centmann, Johannes
- Cenntmann, Johannes
- Centman, Johan
- Centman, Johannes
- Centmannus, Joannes
- Centmannus, Johannes
- Centmanus, Joannes
- Centmanus, Johannes
Vernetzte Angebote
- * Repertorium Academicum Germanicum (RAG via metagrid.ch) [2003-]
- * Sächsische Biografie [1999-]
- Bio-bibliographisches Register zum Archiv der Franckeschen Stiftungen [1995-]
- * Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) [1875-1912] Autor/in: Gümbel, Wilhelm von (1882)
- M. Adam: Vitae. 1615-1620. [1615-1620]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- Isis Bibliography of the History of Science [1975-]
- Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16)
- Sächsische Bibliographie
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Kenntmann, Johann
-
Biographie
Kenntmann: Johann K. (Kentmann), Arzt und Physikus erst in Meißen, dann in Torgau, zugleich berühmter Sammler und Naturforscher des 16. Jahrhunderts. Geb. am 21. April 1518 zu Dresden, † am 14. Juni 1574 zu Torgau, studirte K. auf verschiedenen Universitäten Medicin, begab sich hierauf nach Italien, wo er zwei Jahre lang in Padua zu seiner weiteren Ausbildung in der medicinischen Wissenschaft verweilte und kehrte dann in sein Vaterland zurück, um sich erst als praktischer Arzt in Meißen niederzulassen, später nach Torgau überzusiedeln. K. befaßte sich in eingehender Weise mit Mineralogie und Botanik, namentlich mit dem Einsammeln von Steinen und Pflanzen. Er darf als einer der ersten genannt werden, welcher eine systematisch geordnete große Sammlung von Mineralien anlegte und zugleich in dem ausgezeichneten Werke: „Nomenclator rerum fossilium, quae in Misnia praecipue et in aliis regionibus inveniuntur“, 1556, eingehend beschrieb. Von besonderem historischem Interesse ist das von K. gegebene Verzeichniß der 12 durch den Eislebener Bergbau in den dortigen Gruben unterschiedenen Gesteinslagen oberhalb des Todtliegenden, des lapis sterilis Kenntmann's, nämlich zuoberst: 1) Gneist (daraus später das Wort Gneiß entstanden ist), ein harter Stein von Erdfarbe; 2) Schwegel, weniger hart, aschfarbig; 3) Oberrauhstein, rauchhart und erdfarbig; 4) Zechstein, hart, dunkel, aschfarbig; 5) Unterrauhstein, rauh, hart, aschfarbig; 6) Splitterstein; 7) Oberfäule, weich, aschfarbig; 8) Mitterstein; 9) Unterfäule oder Schwöhle; 10) Dachstein, hart wie Marmor, aschfarbig; 11) Norwerk oder Kam, dunkelaschfarbig und 12) Kupferschiefer, welcher abgebaut wurde. Von weiteren Schriften Kenntmann's ist zu nennen: „Calculorum, quae in corpore ac membris hominum innascuntur genera XII; depicta, descripta“, 1565; „Regiment, wie man sich vor der Pestilenz hütten soll“, 1568; „Catalogus piscium fluvii Albis“ in Kreysig's Bibl. venaticorum. In Bezug auf die Versteinerungen, welchen K. gleichfalls seine Aufmerksamkeit schenkte, schloß er sich der Ansicht seines berühmten Zeitgenossen Konrad Gesner in Zürich an und war geneigt, dieselben eher für Naturspiele und zufällige Gestaltungen, als für Ueberreste von Pflanzen und Thieren zu halten. K. beschäftigte sich auch viel mit der bildlichen Darstellung von Thieren und Pflanzen, und hinterließ im Manuscript ein umfangreiches Kräuterbuch mit 600 naturgetreu colorirten Pflanzenabbildungen, welches als eine Zierde der Dresdener Bibliothek aufbewahrt wird.
-
Literatur
Poggendorff, Biogr. I, 1243. Jöcher, Gel. Lex., fortgesetzt von Rotermund III. Bd. 226.
-
Autor/in
Gümbel. -
Zitierweise
Gümbel, Wilhelm von, "Kenntmann, Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 15 (1882), S. 603 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721852.html#adbcontent