Keil, Bruno
- Lebensdaten
- 1859 – 1916
- Geburtsort
- Havelberg
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Altphilologe ; Klassischer Philologe
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116094036 | OGND | VIAF: 57357452
- Namensvarianten
-
- Keil, Bruno
- Keil, B.
- Keil, Brvno
- Ceil, Bruno
- Ceil, B.
- Ceil, Brvno
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Keil, Bruno
Altphilologe, * 8.7.1859 Havelberg, † 23.3.1916 Leipzig.
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Genealogie
V Gustav (1830–1908), Apotheker in H.;
M Anna Baevenroth (1837–87);
⚭ Berlin 1889 Anna (1862–1916), T d. Friedrich Illies (1827–76), Rechtsanwalt u. Notar in H., u. d. Karoline Haupt. -
Biographie
K. besuchte das Joachimsthaler Gymnasium in Berlin. Seit 1878 studierte er in Berlin, dann in Bonn und seit 1881 in Greifswald. Sein Studium umfaßte Klassische Philologie, Archäologie und Germanistik. Ulrich von Wilamowitz, Georg Kaibel und Rudolf Hercher verdankte K. entscheidende Eindrücke. 1884 promovierte er in Greifswald mit bahnbrechenden Forschungen zur Textgeschichte des Redners Isokrates. 1884/85 praktizierte er am Humboldtgymnasium in Berlin. Seine Tätigkeit als Lehrer unterbrachen Studienreisen nach Italien, Spanien und Frankreich. Seit Herbst 1888 wirkte er am Sophiengymnasium zu Berlin. Im Dezember 1890 wurde K. als außerordentlicher Professor nach Straßburg berufen, im März 1901 daselbst zum Ordinarius ernannt. Rufe nach Halle und Göttingen lehnte er ab. Vom Herbst 1913 bis zu seinem Tode wirkte er, der ein hervorragender akademischer Lehrer war, in Leipzig. – K.s wissenschaftliche Studien nahmen ihren Ausgang von der Textgeschichte der griechischen Rhetorik des 4. Jahrhunderts vor Christus. Beginnend mit Isokrates, verfolgte er die Überlieferung der berühmten antiken Rhetoren, namentlich des Aischines, Demosthenes, des unbekannten Autors der rhetorisch-theoretischen Schrift Peri hýpsūs, der des spätantiken Redners Lukian und der byzantinischen Rhetorik. Er erwarb sich eine umfassende Handschriftenkenntnis. Seinen textgeschichtlichen und paläographischen Untersuchungen entsprangen kritische Editionen des Isokrates und Aristides. In späteren Jahren galt sein Interesse insbesondere der antiken griechischen Epigraphik. K. lieferte bedeutende Neuerkenntnisse durch scharfsinnige Interpretationen überlieferter Inschriftenfragmente. Nicht weniger ertragreich waren seine Forschungen zu →Aristoteles' „Staat der Athener“, zur griechischen Epigrammdichtung, griechischen Metrologie und Numismatik.
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Werke
u. a. Analecta Isocratea. 1885;
Die Solon. Vfg. in →Aristoteles' Vfg.gesch. Athens, 1892;
Anonymus Argentinensis, Fragmente z. Gesch. d. Perikl. Athen aus e. Straßburger Papyrus hrsg. u. erl., 1902;
Griech. Staatsaltertümer, in: A. Gerke u. E. Norden, Einl. in d. Altertumswiss. III, 1912, S. 303-431, ³1923. -
Literatur
C. Laqueur, in: Bursian-Jberr. 52, 1925, S. 25-60 (mit eingestreuter Bibliogr.);
DBJ I (Tl., L). -
Autor/in
Peter Wirth -
Zitierweise
Wirth, Peter, "Keil, Bruno" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 402 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116094036.html#ndbcontent