Bernardus Noricus
- Lebensdaten
- erwähnt 1290, gestorben nach 1326
- Beruf/Funktion
- Chronist ; Schreiber ; Mönch
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 102424527 | OGND | VIAF: 59476690
- Namensvarianten
-
- Berchtold (eigentlich)
- Bernardus Noricus von Kremsmünster
- Berchtold von Kremsmünster
- Bernardus Noricus
- Berchtold (eigentlich)
- berchtold
- Bernardus Noricus von Kremsmünster
- Berchtold von Kremsmünster
- Bernardus, de Kremsmünster
- Berchtold, von Kremsmünster
- Berchtoldus, de Chremsmunster
- Bernard, de Kremsmunster
- Bernard, de Norique
- Bernard, le Norique
- Bernardus, Cremifanensis
- Bernardus, Cremisianensis
- Bernardus, Noricus
- Bernardus, von Kremsmünster
- Bernhard, von Kremsmünster
- Kremsmünster, Bernardus de
- Bernardus Noricus von Kremsmünsther
- Berchtold von Kremsmünsther
- Bernardus, de Kremsmünsther
- Berchtold, von Kremsmünsther
- Berchtoldus, de Chremsmunsther
- Bernard, de Kremsmunsther
- Bernardus, von Kremsmünsther
- Bernhard, von Kremsmünsther
- Kremsmünsther, Bernardus de
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Bernardus Noricus (Pseudonym für den Mönch Berchtold) von Kremsmünster
Chronist und Schreiber, † nach 1326.
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Genealogie
Herkunft unbekannt, wahrscheinlich aus Oberösterreich
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Biographie
B. wurde 1290 im Dom von Passau zum Diakon, 1300 zum Priester geweiht. 1314 weilte er in Bayern, 1319 wurde er in Geschäften des Klosters nach Avignon abgeordnet. Als Schreiber (Rubrikator, Miniator), Korrektor und schließlich als Vorstand der Kremsmünsterer Schreibschule, die unter Abt Friedrich von Aich (1275–1325) eine Nachblüte erlebte, war er an der Herstellung vieler schöner Handschriften maßgeblich und formbildend beteiligt. Über die Urkunden und Bücher des Klosters hatte er als Custos die Obhut. Seit 1312 war er als Geschichtsschreiber tätig. Die Bedeutung seiner historiographischen Werke ist für Kremsmünster sehr groß, weil er als erster die Geschichte des Klosters kritisch zu behandeln versuchte. Für die Reichs- und Landesgeschichte ist er durch die Umarbeitung von Verzeichnissen der Herzöge von Bayern und Österreich, besonders aber durch die der Bischöfe von Passau von einigem Einfluß auf die Geschichtsschreibung. Im guten Glauben verbreitete er die sogenannten Passauer Fälschungen, die ein Erzbistum Lorch und dessen Nachfolge in Passau belegen sollten. - Seit mehr als zwei Jahrhunderten gibt es eine Fülle von Literatur über B. und seine Autorschaft der Kremsmünsterer Geschichtsquellen. Der Name „B.“ ist durch einen Irrtum Aventins entstanden, aber so in die Literatur eingegangen. Außerdem entstanden Verwechslungen mit seinem Mitbruder Sigmar, gefördert durch die getrennte Aufbewahrung der Konzepte B.' in Wien (W-610) und der Reinschrift in Kremsmünster (K-401).
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Werke
Abtkat. v. Kremsmünster, in: MGH SS XXV, 628ff. u. 666 ff.;
Narracio de ecclesia Chremsmunstrensi, ebenda, S. 638 ff.;
Legenda u. Sermo S. Agapiti (nur Vorrede hrsg.), ebenda, S. 613 (sonst Hs.);
Codex Fridericianus; eine Urkk.slg. u. ein Abgabenverz., zu dem B. die Aufzeichnungen seines Mitbruders Sigmar benützte, in:
Die ma. Stiftsurbare v. Oberösterr. III/2, S. 82 ff., u. z. T. in:
UB f. d. Gesch. d. Benedictinerstiftes Kremsmünster, Wien 1852 (mit Verz. d. Wohltäter, d. Heiligen u. d. Mönche d. Klosters); weiter viele Abschrr. u. Umarbb. -
Literatur
W. Neumüller, B. N. v. Kremsmünster, in: 90. Jber. d. Gymnasium Kr. Wels, 1947, S. 1-167 (vollst. L-Verz.).
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Autor/in
Willibrord Neumüller OSB -
Zitierweise
Neumüller OSB, Willibrod, "Bernardus Noricus" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 102 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102424527.html#ndbcontent