Kaindl, Raimund Friedrich
- Dates of Life
- 1866 – 1930
- Place of birth
- Czernowitz
- Place of death
- Graz
- Occupation
- Historiker ; Volkskundler ; Schriftsteller
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 118714740 | OGND | VIAF: 69724232
- Alternate Names
-
- Kaindl, Raimund Friedrich
- Kaindl, R. F.
- Kaindl, Raimund
- Kaindl, Raimund F.
- Kaindl, Reimund Friedrich
- Kajndlʹ, Rajmund Fridrich
- Caindl, Raimund Friedrich
- Caindl, R. F.
- Caindl, Raimund
- Caindl, Raimund F.
- Caindl, Reimund Friedrich
- Cajndlʹ, Rajmund Fridrich
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- * Regesta Imperii
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Relations
Life description (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Kaindl, Raimund Friedrich
Historiker, Volkskundler, * 31.8.1866 Czernowitz, † 14.3.1930 Graz. (katholisch)
-
Genealogy
V Anton († 1879), Lehrer;
M Ernestine Winkler, ⚭ 1893 Ludmilla Kisslinger;
K. -
Biography
K. studierte in Czernowitz Germanistik, Geographie und vor allem bei →F. von Zieglauer und →Johann Loserth Geschichte. Nach Staatsexamen und Promotion (1891) wirkte er als Mitteilschullehrer und absolvierte gleichzeitig als Externer einen Kurs am Institut für österreichische Geschichtsforschung. 1893 habilitierte er sich für österreichische Reichsgeschichte, wurde 1901 außerordentlicher und 1905 ordentlicher Professor in Czernowitz (1912/13 Rektor), 1915 nahm er einen Ruf nach Graz an. K. begann als Erforscher seines Heimatlandes, dem er zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Siedlungsgeschichte, Volkskunde und Rechtsgeschichte widmete. Dann dehnte er seine Forschungen auf die Geschichte des Deutschtums in den östlichen und südlichen Landesteilen der Doppelmonarchie aus. Sein Hauptwerk „Geschichte der Deutschen in den Karpatenländern“ (3 Bände, 1907–11), hat bleibenden Wert durch die umfassenden Aktenstudien, durch die Verwendung der Lokalliteratur, durch die Vertrautheit des Verfassers mit den Örtlichkeiten und den Quellensprachen. K. hat vom Anfang seiner wissenschaftlichen Laufbahn an sich bemüht, die Forschungsergebnisse auch einem breiteren Leserkreis zu vermitteln. Davon zeugen zahlreiche Beiträge in Tageszeitungen. Zwischen 1911 und 1914 organisierte er 4 Tagungen der von ihm sogenannten „Karpatendeutschen“, um im Zeitalter des hektischen Nationalismus das Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen in der Monarchie zu stärken. Im Weltkrieg setzte er sich für die vor der russischen Armee geflohenen Landsleute ein.
Die Ursachen des Zusammenbruchs von 1918 glaubte K. in dem Scheitern des großdeutschen Gedankens 1848/49 und in der preußischen Machtpolitik von 1866 sehen zu müssen. Weder die österreichischen noch die reichsdeutschen Historiker sind ihm damals in dieser Auffassung gefolgt. K. warb publizistisch für den Anschluß der Republik Österreich an Deutschland und für eine Föderalisierung des Donauraumes. – Als Volkskundler gehörte er zu den ersten, die nach eigenen umfangreichen Feldforschungen diese Disziplin theoretisch begründeten und sie vor allem als eine Hilfswissenschaft der Geschichte ansahen.
-
Works
Weitere W Das Ansiedlungswesen in d. Bukowina, 1902;
Die Volkskde., Ihre Bedeutung, ihre Ziele, ihre Methoden, 1903;
Gesch. d. Stadt Czernowitz, 3 Bde., ²1896-1903;
Polen, Mit e. geschichtl. Überblick üb. d. poln.-ruthen. Frage, ²1917;
Böhmen, Zur Einführung in d. böhm. Frage, 1919;
1848/49-1866-1918/19, Des dt. Volkes Weg z. Katastrophe u. s. Rettung, 1920;
Gesch. u. Kulturleben Dt.-Österreichs v. d. ältesten Zeiten bis 1526, 1929. -
Autobiogr. in: Die Gesch.-wiss. d. Gegenwart in Selbstdarst. I, 1925, S. 171-205 (P). -
Literature
H. Kipper, R. F. K., 30 J. karpathendt. Arb., 1918;
H. Pirchegger, in: Dt. Hh. f. Volks- u. Kulturbodenforschung 1, 1930, S. 32-34;
H. Rüdiger, in: Der Auslandsdeutsche 13, 1930, S. 216-19;
F. Doubek, in: Dt. wiss. Zs. f. Polen, H. 20, 1930, S. 143-53;
G. Berka, 100 J. dt. Burschenschaft in Österreich, 1959, S. 27 f., 72 f.;
A. Blase, R. F. K., Leben u. Werk, 1962 (P);
R. F. K. (1866-1966), Kulturhist. Ausstellung Graz, 1966 (P);
A. A. Klein, in: Zs. d. Hist. Ver f. d. Steiermark 57, 1966, S. 141-73;
E. Beck, Bibliogr. z. Landeskde. d. Bukowina, 1966 (vollst. Bibliogr.);
ÖBL. -
Author
Gerhard Grimm -
Citation
Grimm, Gerhard, "Kaindl, Raimund Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 33 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118714740.html#ndbcontent