Kade, Otto
- Lebensdaten
- 1819 – 1900
- Geburtsort
- Dresden
- Sterbeort
- Bad Doberan (Mecklenburg)
- Beruf/Funktion
- Organist ; Musikhistoriker ; Musikwissenschaftler ; Komponist ; Musikschriftsteller ; Dirigent ; Direktor
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116012218 | OGND | VIAF: 90736757
- Namensvarianten
-
- Kade, Otto
- Kade, L. Otto
- Kade, O.
- Cade, Otto
- Cade, L. Otto
- Cade, O.
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Kade, Otto
Organist, Musikhistoriker, * 6.5.1819 Dresden, † 19.7.1900 Bad Doberan (Mecklenburg).
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Genealogie
Eltern unbek.;
O Reinhard Krüger, Münzgraveur;
- ⚭ N. N.;
S →Reinhard (1859–1936), Oberstudienrat in Dresden, Musikhist., Vf. d. „Kat. d. Musikslg. i. d. Kgl. Bibl. z. Dresden“, 1890 (mit R. Eitner) (s. L). -
Biographie
Seine Jugend verbrachte K. in bescheidenen Verhältnissen. Gegen den Widerstand seiner Mutter beschloß er schon als Kreuzschüler, sich ganz der älteren Musik aus dem Geist der Palestrina-Renaissance zu widmen. Er hat diesen Vorsatz sowohl als Musikwissenschaftler wie als Musikpraktiker später durchgeführt. Er gehört zu den maßgebenden deutschen Musikforschern in der 2. Hälfte des 19. Jh. – Nach seiner Schulzeit studierte er in Dresden Harmonielehre bei Schladitz, Kontrapunkt bei J. Otto und M. Hauptmann. Durch ein Stipendium Kg. Friedrich Augusts konnte er seine musikalischen Studien bei dem Hoforganisten Joh. Gottl. Schneider, vornehmlich in Klavier- und Orgelspiel fortsetzen. Wie sein Vorbild, →Hans Leo Haßler, machte K. 1846 eine 1½ jährige Studienreise, die sein Onkel, der Münzgraveur R. Krüger, ihm ermöglichte, nach Italien, die dem Besuch der dortigen Musikarchive galt. Er brachte dort in der Klosterbibliothek der Casanatenensis Palestrinas Messe „Assumpta est Maria“ in Partitur. Schon vor der Italienreise hatte er den Dresdner „Cäcilienverein für gemischten Chor zur Vorführung älterer Tonwerke“ gegründet, den er trotz der Konkurrenz durch den „Neuen Gesangverein“ (mit Robert und →Clara Schumann an der Spitze) zu großem Erfolg führte. Auf Grund einer Aufführung vor dem König im Großen-Garten-Palais wurde er Organist an der Waisenhauskirche; 1853 kam er als Musikdirektor an die Neustädter Kirche. Auf Empfehlung E. Grells und des Gründers des Berliner Domchores, A. H. Neithardt, wurde K. 1860 als Nachfolger von J. Schaeffer Ghzgl. Musikdirektor und Leiter des Schloßchores in Schwerin, übernahm 1866 auch den Gesangsunterricht am Schweriner Gymnasium, den er weitgehend dazu nutzte, sich die Knabenstimmen für den Schloßchor heranzubilden.|
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Auszeichnungen
Meckl. Goldene Medaille f. Kunst u. Wiss. (1874);
Dr. h. c. (Leipzig 1884);
Prof.-Titel (1886);
Ehrenmitgl. d. Niederländ. Ges. z. Beförderung d. Tonkunst in Amsterdam (f. Preisschr., s. L). -
Werke
Zahlr. Aufsätze in d. v. K. mitbegründeten Mhh. f. Musikgesch., 1869 ff.;
Cantionale f. d. ev.-luth. Kirchen im Ghzgt. Mecklenburg-Schwerin, 4 Bde., 1868-87;
4stg. Choralbuch z. Meckl. Gesangbuch, 1869, 1886, 1903;
Die 25jähr. Wirksamkeit d. Ghzgl. Schloßchores in Schwerin, 1880;
Die Musikalien-Slg. d. Ghzgl. Mecklenburg-Schweriner Fürstenhauses a. d. letzten 2 Jhh. (Themat. Kat.), 2 Bde., 1893, Nachtrag: Der musikal. Nachlaß … d. Erbghzgn. Auguste, 1899 (mit d. Katalogisierung d. Musikalienfundus d. Hofkapelle u. d. Fürstenhauses, erfolgte gleichzeitig d. Aufbau d. Schweriner Musikalienbibl.in d. Räumen d. Domschule);
Le Maistre (1860), 1862 (Preisschr.);
Die älteren Passionskompp. b. z. J. 1631, 1893. -
Bearbeiter: W. Ambros, Gesch. d. Musik II, ²1880, III, ²1881, V, 1893. -
Mitarb. in d. Komm. f. d. Melodienbuch z. Meckl. Kirchen-Gesangbuch, 1867. -
Literatur
Allg. Modenztg. Leipzig V, 11.11.1882, S. 728;
Kat. d. „Musikalien-Slg. … Schwerin“, 1893, S. 432 (eigene Angaben);
H. Erdmann, in: Schulmusik in Mecklenburg-Schwerin, 1940, S. 152 ff,;
ders., Schwerin als Stadt d. Musik, 1967, S. 166 ff. (P S. 117);
MGG VII (W, L, auch f. S Reinhard). -
Autor/in
Hans Erdmann -
Zitierweise
Erdmann, Hans, "Kade, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 720-721 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116012218.html#ndbcontent