Jung, Karl
- Lebensdaten
- 1902 – 1972
- Geburtsort
- Frankfurt/Main
- Sterbeort
- Kiel
- Beruf/Funktion
- Geophysiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 137670761 | OGND | VIAF: 75241793
- Namensvarianten
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- Jung, Karl
- Jung, Karl Theodor
- Jung, Carl
- Jung, Carl Theodor
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Catalogus Professorum. Professorinnen- und Professoren der TU Berlin [2020]
- Personen im Kieler Gelehrtenverzeichnis [2020]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1974] Autor/in: Jacoby, Wolfgang (1974)
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Jung, Karl
Geophysiker, * 8.10.1902 Frankfurt/Main, † 28.4.1972 Kiel. (evangelisch)
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Genealogie
V Julius (1872–1914), Jurist, S d. Philipp (1828–1901), aus Rüsselsheim, Pfarrer in F. (seit 1863 an St. Nicolai), u. d. Julie Zirschky;
M Auguste (1874–1960), T d. Juristen Carl Hessenberg (1840–78) u. d. Caroline Hoffmann;
Ur-Gvm →Heinrich Hoffmann († 1894), Psychiater, Schriftsteller (s. NDB IX);
Vt d. M →Gerhard Hessenberg († 1925), Mathematiker (s. NDB IX);
B →Heinrich (1902–45), Prof. a. d. Bergak. Clausthal, Geophysiker, arbeitete hauptsächlich auf d. Gebiet d. Gravimetrie (s. W, L);
- ⚭ Hamburg 1931 Ilse (* 1908), T d. Dr. med. Johannes Kob u. d. Hedwig Stoltzenberg;
3 S, 2 T. -
Biographie
Nach anfänglichem Mathematik- und Physikstudium in Frankfurt und Tübingen widmete sich J. dem Studium der Geophysik unter →E. Wiechert in Göttingen, bei dem er 1927 mit theoretischen Untersuchungen über die Schwerewirkung einfacher Massenformen im Hinblick auf die praktische Anwendung promoviert wurde. Theorie in Bezug auf die angewandte Geophysik blieb ein Leitmotiv seiner Arbeit. Während seiner Tätigkeit an der Geophysikalischen Abteilung des Geodätischen Instituts Potsdam 1926-41 entwickelte J. beispielhaft einfache gravimetrische Auswerteverfahren. Auf dem Gebiet der Physikalischen Geodäsie wurden seine Arbeiten über Schwere, Figur und Massenverteilung der Erde und über Isostasie international bekannt. 1930 habilitiert, lehrte er nebenamtlich an der TH Berlin und wurde 1941 als Ordinarius nach Straßburg berufen. 1945-56 ging er, zunächst als Vertreter seines Bruders Heinrich, nach Clausthal. 1956 folgte er einem Ruf nach Kiel, um dort ein neues Institut für Geophysik aufzubauen. Die weite Anerkennung seiner Leistungen zeigte sich in mehreren Gastprofessuren (1957 Alexandria/Ägypten; 1958/59 und 1963 Columbus/Ohio). J. war Verfasser mehrerer Bücher und grundlegender Handbuchartikel sowie Herausgeber des Zentralblattes für Geophysik, Meteorologie und Geodäsie (1937–45) und Mitherausgeber von Gerlands Beiträgen zur Geophysik (1956–71)|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Dt. Geodät. Kommission (seit 1951), d. Wiss. Beirats d. Dt. Wetterdienstes (1957–71), Vorsitzender d. Dt. Geophysikal. Ges. (1955–58);
Dr. h. c. (TH Clausthal 1967);
Ehrenmitgl. d. Dt. Geophysikal. Ges. (1971). -
Werke
u. a. Schwere u. Geoid b. Isostasie, in: Zs. f. Geophysik. 8, 1932;
Direkte Methoden z. Bestimmung v. Störungsmassen aus Anomalien d. Schwereintensität, ebd. 13, 1937;
Über vollst, isostat. Reduktion, ebd. 14, 1938;
Die Schwerewirkung v. Störungsmassen u. ihre Veranschaulichung auf d. Einheitskugel, ebd. 17, 1941/42;
Kleine Erdbebenkde., in: Verständl. Wiss. 37, 1938, ²1953;
Zur Bestimmung v. Störungsmassen aus Anomalien d. Schwereintensität, in: Btrr. z. angew. Geophysik 8, 1939;
Über d. dreiachs. Erdellipsoid u. s. Zufallswahrscheinlichkeit, in: Gerlands Btrr. z. Geophysik 59, 1943;
Angew. Geophysik, 1948;
Figur d. Erde, in: Hdb. d. Physik 47, 1956;
Schwerkraftverfahren d. angew. Geophysik, 1961. -
Zu B Heinrich: Zweite Greensche Funktionen als Kerne v. homogenen Integralgleichungen zweiter Art, in: Journal f. reine u. angew. Math. 163, 1930;
Laufzeitkurven u. Ausbreitung d. elast. Raumwellen im Erdinnern, 2: Auftreten e. Kernschattens b. d. normalen P-Wellen, in: Zs. f. Geophysik 8, 1932;
Dichtebestimmung im anstehenden Gestein durch Messung d. Schwerebeschleunigung in versch. Tiefen unter Tage, ebd. 15, 1939. -
Literatur
Pogg. VI, VII a (auch f. B Heinrich).
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Autor/in
Wolfgang Jacoby -
Zitierweise
Jacoby, Wolfgang, "Jung, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 675-676 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137670761.html#ndbcontent