Julius, Paul
- Lebensdaten
- 1862 – 1931
- Geburtsort
- Liesing bei Wien
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- Chemiker
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 117659584 | OGND | VIAF: 20064044
- Namensvarianten
-
- Julius, Paul
- Julius, Paul Hermann
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Julius, Paul
Chemiker, * 14.10.1862 Liesing bei Wien, † 9.1.1931 Heidelberg.
-
Genealogie
V Hermann, Chemiker;
M Ernestine Waldöstl; ledig. -
Biographie
Nach dem Studium an der TH Wien und an der Univ. Basel promovierte J. 1886 mit einer Arbeit auf dem Farbstoffgebiet zum Dr. phil. Entscheidenden Einfluß auf seine berufliche Ausbildung hatten seine Lehrer R. Nietzki und E. Nölting. Im Anschluß an sein Studium war J. bis zu seinem 1888 erfolgten Eintritt in die Badische Anilin- und Soda-Fabrik, Ludwigshafen (BASF) Mitarbeiter von E. Jacobsen in der Redaktion der Zeitschrift „Die Chemische Industrie“, Berlin. Die in dieser Zeit gemeinsam mit Gustav Schultz herausgegebene „Tabellarische Übersicht der künstlichen organischen Farbstoffe“ (1888, ⁷1931) fand weltweite Verbreitung und Anerkennung. Sie wurde zum Vorbild des in engl. Sprache erschienenen „Colour Index“. In der BASF hat sich J. im Hauptlaboratorium, wo er mit A. Bernthsen zusammenarbeitete, dem Gebiet der organischen Farbstoffe gewidmet. Es wurden von ihm viele neue Zwischenprodukte erstmalig hergestellt (u. a. die nach ihm benannte Säure) und für die Farbstoffsynthese verwendet; insbesondere hat er zahlreiche neue Substantive Azofarbstoffe für das Färben von Baumwolle und Chromierfarbstoffe für das Färben von Wolle aufgefunden, wobei teilweise ganz neue Wege beschritten wurden. J. gilt als der Begründer der Chemie der organischen Azopigmente, deren erster wertvoller Repräsentant das von ihm um die Jahrhundertwende entdeckte Litholrot R ist, dem zahllose weitere Vertreter dieser Reihe folgten; auch auf dem Gebiet der Schwefelfarbstoffe und der basischen Farbstoffe hat er erfolgreiche Entwicklungsarbeit geleistet. Er wurde 1915 stellvertretender Direktor und war seit 1919 Vorstandsmitglied. Als leitender Chemiker hat J. im Hauptlaboratorium der BASF die Anleitung und Ausbildung der Nachwuchskräfte nachhaltig beeinflußt. Als kenntnisreicher Kunstfreund und Sammler hat er sich neben seiner beruflichen Tätigkeit insbesondere als Numismatiker hervorgetan.|
-
Auszeichnungen
Dr.-Ing. E. h. (Karlsruhe), Dr. techn. h. c. (Wien), GKR (1925).
-
Literatur
L. Blangey, Die Entwicklung d. Lackfarbstoffe, in: Zs. f. angew. Chemie 40, 1927;
A. Lüttringhaus, ebd. 44, 1931;
K. H. Meyer, L. Blangey, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 64, 1931 (P);
F. Mayer, in: Chemiker-Ztg. 55, 1931;
Rhdb. (P);
Pogg. VI. -
Porträts
Gem. v. L. Samberger, 1925 (Ludwigshafen, Verwaltungsgebäude d. BASF).
-
Autor/in
Helmut Pfitzner -
Zitierweise
Pfitzner, Helmut, "Julius, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 658 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117659584.html#ndbcontent