Jordan, Peter
- Lebensdaten
- erwähnt 1531, gestorben nicht vor 1552
- Beruf/Funktion
- Drucker ; Schriftsteller ; Buchdrucker
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 128791225 | OGND | VIAF: 22250459
- Namensvarianten
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- Jordan, Peter
- Iordan, Petrus
- Jordan, P.
- Jordan, Petrus
- Jordan, Pether
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Jordan, Peter
Buchdrucker, Schriftsteller, † nicht vor 1552.
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Biographie
J.s Herkunft, Ausbildung und Werdegang konnten bis heute nicht geklärt werden. Möglicherweise war er Druckergeselle bei Jakob Köbel in Oppenheim, von dem er Initialen und vielleicht auch Holzschnitte übernommen hat. 1531 hatte er eine Druckoffizin „Zur Ledderhosen“ in Mainz, von der wir bis heute ungefähr 30 Drucke, meist volkstümlicher Art, kennen. Darunter ragen heraus: Die Gesamtbibel von Joh. Dietenberger mit 109 Holzschnitten von Sebald Beham und Anton Woensam im Verlag von Peter Quentel zu Köln (1534) und die „Predige ev. Warheit“ von Frdr. Nausea (1535). In eigener Bearbeitung brachte J. die „Recht weis auffs kürtzist lesen zu lernen“ von Val. Ickelsamer als „Leyenschul“ (1533) heraus. Ein „Aureum seculum“, ein Reimspiel, in dem unter Führung Kaiser Karls V. ein goldenes Zeitalter heraufbeschworen wird und das 1536 in Straßburg gedruckt wurde, hat ihn zum Verfasser. Um 1540 muß er sich in Köln niedergelassen haben, was aber archivalisch bis jetzt erst einmal belegt ist. Hier ist er noch mit 4 schriftstellerischen Arbeiten hervorgetreten, die – ohne Druckerangaben – von ihm gedruckt sein können. Als Drucker hat er sich noch 1552 in einer Gedichtsammlung (Schediasmaton) von Christoph Aulaeus bezeichnet und als Adresse „prope divum Marcellum“ angegeben.
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Literatur
ADB 14;
F. W. E. Roth, Der Mainzer Buchdrucker P. J. 1531-35, in: Zbl. f. Bibl.wesen 6, 1889, S. 198 ff.;
F. Schneider, Joh. Dietenbergers Bibeldruck, 1901;
J. Bolte, Eine köln. Fastnachtsdichtung P. J.s (um 1541), in: Jb. d. köln. Gesch.-ver. 16, 1934, S. 108 ff.;
H. Grimm, Dt. Buchdruckersignete d. 16. Jh., 1965, S. 276 ff.;
K. Stamm, in: Mainzer Alm. 1967, S. 99 ff.;
Benzing, Buchdrucker. -
Autor/in
Karl Stamm -
Zitierweise
Stamm, Karl, "Jordan, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 603 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128791225.html#ndbcontent
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Jordan, Peter
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Biographie
Jordan: Peter J., der siebente Buchdrucker, welcher nach Gutenberg in Mainz eine Werkstätte errichtet hatte. Weder über seinen Geburtsort noch die Zeit seiner Geburt sind uns Nachrichten überliefert, seine Thätigkeit aber fällt in die Jahre 1532—1536, in welcher neun Werke und zwar vier deutsche und fünf lateinische aus seiner Presse hervorgingen, die er meistens im Auftrage Des Peter Quentel zu Köln druckte. Seine Officin befand sich anfänglich in dem Haus „Zur güldenen Lederhofe", welches hinter dem Wirthshause zum goldenen Hirsch und dem Thore des Hofes „Zum Stein“ gegenüber gelegen war, bald darauf aber im Hause, zum „Sewlefel“ (Saulöffel) im Kirschgarten, einem Theile der Stadt, welcher zur Immunität des Domkapitels gehörte, wie denn auch auf mehreren Druckwerken des J. die Titelblätter mit den Wappen der Kurfürsten und Domkapitulare umgeben sind. Dieses letztere Haus war zugleich jenes, welches auch der von Nürnberg gebürtige sechste mainzische Buchdrucker Friedrich Heumann (Bd. XII. S. 330) im J. 1509 als Werkstätte für sieben hintereinander folgende Werke benutzt hatte. Der erste Jordan’sche Druck war vom 17. August 1532 datirt: „Friedr. Nausea, christliche Einrede in die vermeinte new Reformation und Kirchenordnung ...“ und noch in demselben Jahre folgten drei weitere, worunter auch die von dem Oppenheimer Drucker Jakob Köbel Verfaßte „Astrolabii declaratio“ (wiederholt 1535); 1534 lieferte er: „Biblia sacra germanica von Joh. Dietenberger new verdeutscht“ und 1535 mit einer empfehlenden Vorrede des Joh. Stöffier „Variorum astrolabiorum compositio Leu fabrica.“ Sein Buchdruckerzeichen war eine Sanduhr, worauf oben eine Kugel von zwei Händen getragen und unten eine andere mit zwei Flügeln, dagegen hat Geßner in seiner Buchdruckergeschichte III. 322 ein anderes, gänzlich verschiedenes abbilden lassen, welches in jedem Betrachte identisch mit dem des Jakob Köbel zu Oppenheim, ja sogar die dem letzteren eigenthümliche Eule sehen läßt. Nach dem J. 1536 erscheint sein Name nicht mehr, weshalb anzunehmen ist, daß dieses sein Todesjahr war und drei Jahre später errichtete Franz Behem eine neue, die achte Buchdruckerei zu Mainz (Bd. II. 281—282).
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Literatur
Schaab, Geschichte d. Erfindung d. Buchdruckerkunst, I. 585—591; III. 424—428. van der Linde, Gutenberg, S. 69.
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Autor/in
J. Franck. -
Zitierweise
Franck, Jakob, "Jordan, Peter" in: Allgemeine Deutsche Biographie 14 (1881), S. 511 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128791225.html#adbcontent