Johannes von Rheinfelden
- Lebensdaten
- um 1340 – nach 1377
- Geburtsort
- Freiburg (Breisgau)
- Beruf/Funktion
- Dominikaner ; Didaktiker ; Mönch
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 102828555 | OGND | VIAF: 27466013
- Namensvarianten
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- Johannes
- Johannes Teuto
- Johannes von Basel
- Johannes von Rheinfelden
- Johannes
- Johannes Teuto
- Johannes von Basel
- Johannes, von Rheinfelden
- Johannes, Frater Ordinis Praedicatorum
- Johannes, Teuto
- Johannes, de Friburgo
- Johannes, von Freiburg
- Rheinfelden, Johannes von
- Johannes, Frather Ordinis Praedicatorum
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Johannes von Rheinfelden (Teuto, von Basel)
Dominikaner, Didaktiker, * um 1340 Freiburg (Breisgau).
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Biographie
Die eingebürgerte Benennung nach Rheinfelden war Willkür. J. nennt weder den Beinamen noch das Heimatkloster Freiburg¶, gibt aber Freiburg ausdrücklich als seinen Geburtsort an und erwähnt die Schiffahrtsschwierigkeiten an den Isteiner Schwellen, Goldwäscherei im Rhein, Goldbergbau bei Freiburg sowie Burkheim am Kaiserstuhl. Rheinfelden wird nur nebenbei bei scherzhafter Umschreibung von Unglaubwürdigkeit genannt.
Sein Traktat „De moribus et disciplina humanae conversationis id est ludus cartularum“ (auch: „Ludus cartularum moralisatus“) entstand nach eigner Aussage noch 1377; eingangs wird das in Europa erstmals 23.3.1377 zu Florenz belegte Kartenspiel beschrieben. Es ist eine moralische Auslegung des Kartenspiels in der Art der Schachallegorie des Jacobus de Cessolis, auf die er ohne Namensangabe Bezug nimmt. Der Straßburger →Meister Ingold zitiert den Traktat in seinem „Goldnen Spiel“ (1432) Kap. 4 ohne Verfassernennung (in den Hss. mit falscher Jahreszahl „1300“). Der nicht erhaltene Urtext war wohl illustriert. Die erhaltenen Handschriften, die außer der Beschreibung des üblichen Kartenspiels fünf sehr unterschiedliche Spielvarianten bringen, haben vielleicht den Urtext auch sonst erweitert. Die Basler Handschrift wurde 1429 von „Petrus Johannes Hüller alias de Viscellach, civis et scholaris Basiliensis“ geschrieben. Die übrigen Handschriften in Wien (aus Straßburg), London (aus Freiburg?), Utrecht (Kartäuserkloster) wurden alle erst 1472 verfertigt; eine Straßburger Handschrift verbrannte 1870. Der Traktat ist mit Ausnahme eines Auszuges aus dem 1. Kapitel (bei Geisberg, Kopp) unveröffentlicht; die Edition des kulturhistorisch interessanten Textes ist geplant.
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Literatur
H. Rosenfeld, Das Alter d. Spielkarten in Europa u. im Orient, in: Archiv f. Gesch. d. Buchwesens 2, 1958/60, S. 778-86;
ders., Die Beziehung d. europ. Spielkarten z. Orient u. z. Ur-Schach, in: Archiv f. Kulturgesch. 42, 1960, S. 1-36;
ders., Zur Vor- u. Frühgesch. u. Morphogenese v. Kartenspiel u. Tarock, ebd. 52, 1970, S. 65-94;
ders., Vorwort in: M. Geisberg, Alte Spielkarten, 1973;
P. F. Kopp, Die frühesten Spielkarten in d. Schweiz, in: Zs. f. Schweizer. Archäol. u. Kunstgesch. 30, 1973. -
Eigene Forschungen. -
Autor/in
Hellmut Rosenfeld -
Zitierweise
Rosenfeld, Hellmut, "Johannes von Rheinfelden" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 567 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102828555.html#ndbcontent