Jobst, Julius von
- Dates of Life
- 1839 – 1920
- Place of birth
- Stuttgart
- Place of death
- Stuttgart
- Occupation
- Pharmazeut ; Fabrikant ; Chemiker ; Apotheker ; Unternehmer
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 117140767 | OGND | VIAF: 3240605
- Alternate Names
-
- Jobst, Julius (bis 1877)
- Jobst, Julius von
- Jobst, Julius (bis 1877)
- jobst, julius
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Jobst, Julius von (württembergischer Personaladel 1877)
Fabrikant, * 19.7.1839 Stuttgart, † 22.9.1920 Stuttgart. (lutherisch)
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Genealogy
V Friedrich (1814–58), Kaufm., S d. Friedrich (s. Einl.) u. d. Babette Räbel aus Nürnberg;
M Emilie (* 1815), T d. Kaufm. Heinrich Schnabel u. d. Friederike Dor. Jenisch;
Ov →Karl (s. 2);
- ⚭ Stuttgart 1866 Mathilde (1846–94), T d. Kaufm. Karl Theodor Löffler in Messina u. d. Ernestine Tobler;
1 S (früh †), 5 T. -
Biography
J. war Lehrling in der Materialwarengroßhandlung des Vaters und Großvaters in Stuttgart. Anschließend besuchte er Vorlesungen über Chemie, Physik und Mineralogie an der Polytechn. Schule in Stuttgart. Da er 1858 den Vater und 1859 den Großvater verlor, mußte J. mit 20 Jahren ohne Studienabschluß in die Leitung der J.schen Fabrik eintreten, die er seit 1865 mit seinem Onkel Karl ganz übernahm. J. widmete sich besonders dem Auslandsgeschäft. Er bereiste England, Frankreich und Italien, wo 1868 in Mailand ein Zweiggeschäft eröffnet wurde. Daneben betrieb er wissenschaftliche Studien, die aus dem Fabrikbetrieb resultierten, untersuchte die Opiumgewinnung in Württemberg. Hier ließ er auch Eucalyptus sowie asiat. Mohn anbauen und gewann hieraus Opium. In einer Veröffentlichung befaßte er sich mit dem zitronensauren Chinoidin und mit dessen Anwendung als Fiebermittel. Den Ausbau der chemischen Fabrik in Feuerbach leitete er zusammen mit seinem Onkel Karl. 1887 erreichte J. den Zusammenschluß mit der Konkurrenzfirma Zimmer in Frankfurt a. Main zu den Vereinigten Chininfabriken Zimmer & Co. und wurde deren erster Direktor. 1872 mußte die Materialwarengroßhandlung geschlossen und die direkte Belieferung der Apotheken eingestellt werden. Dagegen begann die Herstellung der ersten Fertigpräparate, und das Exportgeschäft konnte ausgeweitet werden. Neben der Leitung der Chemischen Fabrik übte J. eine umfangreiche Tätigkeit in der Öffentlichkeit aus. 1879-96 war er Vorsitzender der Industrie- u. Gewerbekammer in Stuttgart, seit 1896 deren Ehrenvorsitzender. J. hatte 1881 den Vorsitz des Ausstellungsausschusses der württ. Gewerbeausstellung in Stuttgart inne (1 700 Aussteller, über 1 Mill. Besucher). 1896 war er erneut Vorsitzender einer derartigen Ausstellung. J. verfolgte zahlreiche volkswirtschaftliche Projekte, wie die Kanalisierung des Neckars bis Eßlingen und war Vorsitzender des Komitees zur Neckarschiffahrt. Später betrieb er den Plan einer Kanalverbindung vom Neckar zur Donau. Als Vorsitzender des württ. Kunstgewerbevereins gab er diesem wesentliche Impulse.|
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Awards
Geh. Hofrat;
Dr. rer. nat. h. c. (Tübingen 1877);
lebenslängl. Mitgl. d. I. Kammer d. Landtags (1906). -
Works
u. a. Über citronensaures Chinoidin, in: Neues Rep. f. Pharmazie 17, 1868, S. 385 f.;
Über Opiumgewinnung, ebd. 18, 1869, S. 493-96;
Über d. citronensaures Chinoidin u. dessen Anwendung als Fiebermittel, ebd. 18, 1869, S. 603 f.;
Briefl. Mitt. üb. württ. Opium u. üb. Eucalyptus-Anpflanzungen, ebd. 19, 1870, S. 371 f.;
Über Verbindung d. Opiumgewinnung mit d. Mohnbau, in: Wbl. f. Land- u. Forstwiss. in Württemberg, 21, 1869, S. 209-11;
Über d. Gewinnung d. Opiums auf einheim. Mohnfeldern, ebd. 22, 1870, S. 77-79;
Ber. üb. d. diesjähr. Opiumgewinnung, ebd., S. 191 f.;
Opiumgewinnung in Württemberg, in: Archiv d. Pharmazie 193, 1870, S. 72-74. -
J. J.s Lebenserinnerungen, 60 J. Dtld.s Industrie u. Handel, hrsg. v. F. Kober, 1920. -
Literature
E. Klien, in: Württ. Nekr. f. 1920 u. 1921, 1928, S. 72-75, 85-92.
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Author
Armin Wankmüller -
Citation
Wankmüller, Armin, "Jobst, Julius von" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 445 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117140767.html#ndbcontent