Jatho, Carl

Dates of Life
1851 – 1913
Place of birth
Kassel
Place of death
Köln
Occupation
evangelischer Theologe ; Pfarrer ; Religionslehrer
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 117088382 | OGND | VIAF: 13075690
Alternate Names

  • Jatho, Carl
  • Jatho
  • Jatho, C.
  • Jatho, Carl Wilhelm
  • Jatho, Karl
  • Jatho, Karl Wilhelm

Linked Services

Relations

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Jatho, Carl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117088382.html [31.01.2025].

CC0

  • Jatho, Carl

    evangelischer Theologe, * 25.9.1851 Kassel, 11.3.1913 Köln.

  • Genealogy

    V Louis, Pfarrer;
    M Louise Klingelhöfer;
    Ov Georg, Hofmaler u. Architekt in Kassel;
    - 1876 Johanna Beckey aus Soest;
    4 S, u. a. Carl Oskar (1884–1971), Schriftsteller (s. Kürschner, Lit.-Kal.).

  • Biography

    Nach dem Studium in Marburg und Leipzig war J. zunächst 1874-76 Religionslehrer in Aachen, 1876-84 Pfarrer der deutschen ev. Gemeinde in Bukarest, seit 1885 in Boppard und 1891-1911 an der Christuskirche in Köln. Unter dem Einfluß der liberalen Theologie war er, ein ästhetisch bestimmter, von Liebe zu Jesus und den Menschen erfüllter Prediger und Seelsorger, zu einer pantheistischen Frömmigkeit gekommen. Die überkommenen christologischen Dogmen lehnte er ebenso ab wie objektiv gültige Aussagen über Gott. Anzeigen aus seiner Gemeinde führten zu seelsorgerlichen Vorhaltungen des Konsistoriums und Androhung von Disziplinarmaßnahmen. Schließlich wurde er auf Grund des 1910 erlassenen „Kirchengesetzes betr. das Verfahren bei Beanstandungen der Lehre von Geistlichen“ (Irrlehregesetz) mit 11 gegen 2 Stimmen des Spruchkollegiums 1911 seines Amtes enthoben. Doch setzte er seine Predigttätigkeit in einem Saal fort und entfaltete eine über ganz Deutschland reichende Vortragstätigkeit. Aus dem Kreis seiner Hörer erwuchs der „Verein der Freunde der christlichen Freiheit“. Der Streit um die Rechtmäßigkeit dieser Amtsenthebung hat die prot. Kirche und die Öffentlichkeit sehr erregt, 1912 wurde einer seiner Verteidiger, der Theologe G. Traub, abgesetzt.

  • Works

    Predigten, 1906;
    Persönl. Rel., Predigten, NF, 1906, ³1911;
    Fröhlicher Glaube, 1910, ⁴1911;
    Zur Freiheit seid Ihr berufen. Saalpredigten, 1913;
    Vier letzte Saalpredigten, 1913;
    Der ewig kommende Gott, 1913.

  • Literature

    Aktenstücke z. Fall J., 7 Hh., 1911;
    M. Rade, J. u. Harnack, Ihr Briefwechsel, 1911;
    G. v. Rhoden, Der Kölner Kirchenstreit, 1911;
    Briefe hrsg. v. C. O. Jatho, 1913;
    Die Christl. Freiheit, 1913;
    H. Hermelink, in: Lb. aus Kurhessen u. Waldeck IV, 1950 (W, L, P);
    ders., in: Das Christentum in d. Menschheitsgesch. III, 1955;
    J. Radke, in: Die Welt d. freien Protestantismus, 1952, RGG (L).

  • Author

    Hans Hohlwein
  • Citation

    Hohlwein, Hans, "Jatho, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 367 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117088382.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA