Jaensch, Erich
- Lebensdaten
- 1883 – 1940
- Geburtsort
- Breslau
- Sterbeort
- Marburg/Lahn
- Beruf/Funktion
- Professor der Philosophie ; Psychologe ; Philosoph
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 118711415 | OGND | VIAF: 42010661
- Namensvarianten
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- Jaensch, Erich Rudolf
- Jaensch, Erich
- Jaensch, Erich Rudolf
- Jaensch, E.
- Jaensch, E. R.
- Jaensch, E.R.
- Jaensch, Erich R.
- Jaensch, Erich Rudolph
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Jaensch, Erich
Professor der Philosophie, Psychologe, * 26.2.1883 Breslau, † 1.2.1940 Marburg/Lahn.
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Genealogie
V Rudolf († 1916), Dr. med. Arzt;
M Helene (1854 - n. 1942), T d. preuß. Premierlt. Maximilian v. Witten u. d. Joh. Adelheide Scholtz;
B Walter (* 1889), Prof. d. Konstitutionsmed. in Berlin. -
Biographie
J. studierte Philosophie, Psychologie, Mathematik und Naturwissenschaften in Tübingen, Jena, Breslau, Göttingen. Er wurde 1908 in Göttingen zum Dr. phil. promoviert und 1910 in Straßburg habilitiert. Im WS 1912/13 vertrat er den Ordinarius für Philosophie in Halle. J. war 1913-40 als o. Professor für Philosophie und Direktor des Philosophischen Seminars und des Psychologischen Instituts in Marburg tätig. Seine wichtigsten Lehrer waren H. Ebbinghaus und G. E. Müller, die noch zu der Generation der Begründer der experimentellen Psychologie gehören. So stammen J.s bedeutendste experimentelle Untersuchungen noch aus der Zeit der Zusammenarbeit mit Müller. Sie galten der Gesichtswahrnehmung, unter anderem dem Aubert-Försterschen Phänomen und der Raumtiefe; besonders zu erwähnen ist die Entdeckung der „orthogonalen Lokalisationstendenz“. Am bekanntesten wurde J. durch seine Untersuchungen über die – zuerst von Urbantschisch beschriebenen – eidetischen Anschauungsbilder. Er verfiel aber schon hierbei, anstatt ihre Entstehungsbedingungen exakt und umfassend zu untersuchen, auf entwicklungspsychologische Spekulationen, die seinen eigenen Beobachtungen widersprachen, und zugleich auch auf Vermutungen über „latente“ eidetische Anlagen. Aus der Beobachtung, daß die Anschauungsbilder mancher Prüflinge durch ihre Starrheit, diejenigen anderer durch ihre Veränderlichkeit auffielen, entwickelte er seine „Integrationstypologie“, die sich gewissen Kretschmerschen und Jungschen Gedankengängen näherte und schließlich in dem großen Werk „Der Gegentypus“ (1938) zu einem scheinwissenschaftlichen Instrument zur Ausschaltung andersdenkender, vor allem jüd. Fachgenossen ausgebildet wurde.
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Werke
Weitere W u. a. Zur Analyse d. Gesichtswahrnehmungen, 1909;
Über d. Wahrnehmung d. Raumes, 1911;
Über d. subjektiven opt. Anschauungsbilder, in: Ber. üb. d. 7. Kongreß d. Dt. Ges. f. Psychol., Jena, 1922, S. 3-49;
Die Eidetik u. d. typolog. Forschungsmethode, ²1925 (engl. 1930). -
Literatur
Zs. f. Psychol. 147, 1940 (W-Verz.);
Rhdb. (P). -
Autor/in
Wolfgang Metzger -
Zitierweise
Metzger, Wolfgang, "Jaensch, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 287-288 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118711415.html#ndbcontent