Jacobi, Bernhard von
- Lebensdaten
- 1880 – 1914
- Geburtsort
- Hannover
- Sterbeort
- bei Douai
- Beruf/Funktion
- Schauspieler
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 117032719 | OGND | VIAF: 30302709
- Namensvarianten
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- Jacobi, Bernhard von
- Jakobi, Bernhard von
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Genealogie
V Georg (1830–1912), Eisenbahn-Direktions-Sekr., S d. Karl (hannov. Adel 1866, 1790-1875), hannov. Gen. d. Inf. u. Kriegsmin. (s. ADB 13), u. d. Doris Buchholz;
M Ida Solling (1844–1924), Bankiers-T aus H.;
Ur-Groß-Ov →Frdr. Heinrich (s. 3);
Vt →Karl (* 1856), Gen.-Lt., →Karl (* 1862), Gen.-Lt.;
- ⚭ Berlin 1907 Lucie Goldberg (* 1887), aus Wien, Schauspielerin;
1 S (jung †). -
Biographie
J. beginnt 1899 in München das Studium der deutschen Philologie, gewinnt aber in diesem Studienjahr auch entscheidende Anregungen für seine spätere Berufswahl. Er wird Mitglied des „Akademisch-dramatischen Vereins“, von dem „moderne“ oder selten gespielte Dramen aufgeführt wurden. J. bestreitet hier 2 Vortragsabende und wirkt unter Falckenbergs Regie in Hamsuns „An des Reiches Pforten“ und Machiavellis „Mandragola“ mit. Nach dem Militärdienst setzt er das Studium in Göttingen fort (Promotion 1903). 1906 wird J. von →Max Reinhardt nach Berlin berufen, wo er sehr schnell zu den ersten Schauspielern zählt und neben Moissi, v. Winterstein, Schildkraut, Wegener, Höflich, Eysoldt, Durieux u. a. spielt. (Hauptrollen u. a. in „Frühlings Erwachen“, „Die Räuber“, „König Lear“, „Clavigo“ und „Wolkenkuckucksheim“). 1909 wird J. nach 2 Gastspielen (Gregers Werle in „Wildente“ und Dr. Rank in „Nora“) als Liebhaber und jugendlicher Held an die Münchner Hofbühne verpflichtet. Als sensibler und intelligenter Schauspieler gerühmt, bewährt er sich in klassischen und in „modernen“ Rollen (1910/11 Hofschauspieler). –Sofort zu Beginn des 1. Weltkrieges wird er als Vizefeldwebel eingezogen und stirbt im Okt. 1914 an einer Verwundung.
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Werke
Weitere Rollen u. a. in Berlin: in Shaw, „Mensch u. Übermensch“;
Holzamer, „Um die Zukunft“;
Vollmoeller, „Catharina Gfn. v. Armagnac u. ihre beiden Liebhaber“;
Burg u. Turszinsky, „Gelbstern“;
Heyermanns, „Kettenglieder“;
v. Gersdorff (n. Izumo), „Terakoya“;
- in München: Oswald in Ibsen, „Gespenster“;
Arnold Kramer in Hauptmann, „Michael Kramer“;
Alfons in Grillparzer, „Die Jüdin v. Toledo“;
Karenin in Tolstoi, „Der lebende Leichnam“;
Karneades in v. Levetzow, „Die Erben“;
Prinz Friedrich in Kleist,|„Prinz Friedrich v. Homburg“;
Golo in Hebbel, „Genoveva“. -
Werke
Rechts- u. Hausaltertümer in Harrmanns Erec, Diss. Göttingen 1903.
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Literatur
M. Halbe, Gedächtnisrede auf B. v. J., in: Kriegshh. d. Süddt. Mhh., 1914, S. 416 f.;
A. v. Mensi-Klarbach, Alt Münchener Theater-Erinnerungen, ²1924, S. 212 ff.;
Kosch, Theater-Lex. -
Porträts
J. als Clavigo, in: 200 J. Residenztheater in Wort u. Bild, hrsg. v. A. J. Lippl, 1951;
Bühne u. Welt 14, Nr. 19, Juli 1912, Beil. n. S. 280 (J. in Strindbergs Totentanz). -
Autor/in
Rainer Hartl -
Zitierweise
Hartl, Rainer, "Jacobi, Bernhard von" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 221-222 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117032719.html#ndbcontent