d'Ixnard, Pierre Michel
- Lebensdaten
- 1723 – 1795
- Geburtsort
- Nîmes
- Sterbeort
- Straßburg
- Beruf/Funktion
- Bauzeichner ; Architekt ; Baumeister
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 118711040 | OGND | VIAF: 13101918
- Namensvarianten
-
- Ixnard, Pierre Michel d'
- D'Ixnard, Pierre Michel
- Dixnard, Pierre Michel
- Michel, Pierre (eigentlich)
- d'Ixnard, Pierre Michel
- Ixnard, Pierre Michel d'
- Dixnard, Pierre Michel
- Michel, Pierre (eigentlich)
- michel, pierre
- Ixnard, Michel d'
- D'Ixnard, Michel
- Dixnard, Michel
- Ixnard, P. M. d'
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d'Ixnard (D'Ixnard, Dixnard, eigentlich Michel), Pierre Michel (eigentlich Pierre)
Bauzeichner und Architekt, ~ wohl 27.11.1723 Nîmes, † 25.8.1795 Straßburg.
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Genealogie
V wohl Jean Michel, Schreinermeister in N.;
M wohl Marie Fermand. -
Biographie
Pierre Michel, der sich seit 1764 I. nannte, ist mit großer Wahrscheinlichkeit identisch mit dem natürlichen, legitimierten Sohn des Jean Michel. Er hat sich als Autodidakt in der Baukunst ausgebildet und nach seiner eigenen Aussage in den einschlägigen Bauhandwerken praktische Erfahrung gesammelt. Etwa 1749 dürfte er nach Paris gekommen sein und dort in verschiedenen Baubüros gearbeitet haben; 1758 noch wurde „ce Michel de Nîmes“ von dem Architekturtheoretiker Jean François III Blondel als Kraft von mäßiger Begabung und Ausbildung erwähnt. Nach seiner später praktizierten spezifischen Stilhaltung dürfte er u. a. für Pierre Contant-Ivry gearbeitet haben. Faßbar wird I. erst im Spätsommer 1763, als er mit dem Theaterarchitekten G. N. Servandoni als „dessinateur“ nach Stuttgart kommt, um dort die Ausstattung zweier Ballette zu detaillieren und ihre Ausführung zu überwachen. Als „Michel Dixnard“ faßte er von hier aus Fuß in der Provinz und wurde 1764 als Baudirektor vom Fürsten von Hohenzollern-Hechingen angestellt; in Hechingen hatte er sich zunächst dem Umbau des Schlosses zu widmen. Für das ausgehende Rokoko in Oberschwaben war I.s einfacher „Zopf-Stil“ etwas völlig Neues und wurde dank der vielfältigen Beziehungen der geistlichen und weltlichen adeligen Bauherren untereinander rasch Mode. Dadurch vermochte I. im Südwesten Deutschlands den Architekturstil zu revolutionieren und wesentlich zu einer frühen Einführung des Louis-XVI-Klassizismus beizutragen.
I.s wichtigste Arbeiten in Deutschland sind: 1765-75 Schloß Königseggwald; seit 1768 Conventsgebäude des Stifts Buchau¶, Kirche 1774–76; seit 1768 Planung des Wiederaufbaus des Klosters St. Blasien¶ unter Fürstabt →Martin Gerbert mit der Errichtung einer neuen Kirche als monumentalem Zentralbau, die, als I.s Vertrag 1774 nicht erneuert wurde, unter Zuziehung von N. Pigage aus Mannheim weitergebaut wurde; 1769 Palais Sickingen in Freiburg; seit 1772 Neubau der Deutschordenskommende in Donauwörth; 1773-75 Planung von Schloß Oberdischingen; 1775 Planung der Chorausstattung im Konstanzer Münster; 1776 Schloß Gammertingen; seit 1778 Stadtkirche Hechingen. 1777 wurde ihm vom Trierer Kf. Clemens Wenzeslaus die Planung eines Schlosses in Koblenz übertragen, wofür großzügige Projekte entstanden, die jedoch von einheimischen Meistern wie Johannes Seiz angefochten und von der Pariser Académie d'Architecture beanstandet wurden. Nach der Entlassung I.s Ende 1779 wurde das Schloß stark vereinfacht von Antoine-François Peyre le jeune ausgeführt. I. zog sich nach Straßburg zurück, wo sein Gönner, der Kardinal Rohan, Bischof war. Neben einzelnen städtischen Um- und Neubauten führte er 1785-87 in Kolmar das Collège Royal aus, wobei er eine eigene Säulenordnung vorstellte. Noch 1790 konnte er die Pfarrkirche in Epfig beginnen, die ähnlich wie die Hechinger Stadtkirche besonders durch ihre glückliche|Situierung im Ortsbild wirkt. – In Erfindung und Durchbildung sind I.s Bauten nicht von gleicher Güte, seine Bauformen werden meist von der dorischen Ordnung abgeleitet; für sein schlichtes Ornament sind Tänien (Bandgehänge) anstelle von Lorbeergirlanden charakteristisch. Sprachschwierigkeiten und persönliche Unzulänglichkeiten haben I.s Arbeit vielfach erschwert.
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Werke
Weitere W Sammelbd. d. Risse d. Projekte u. Bauten I.s, um 1790 (Stuttgart, Württ. Landesmus.), als Stichwerk u. d. T. Recueil d'Architecture, 1791.
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Literatur
L. L. Vossnack, P. M. D'I., Diss. Frankfurt 1938;
P. Du Colombier, L'architecture Française en Allemagne, 1956, S. 191 ff.;
H. Klaiber, Der Stuttgarter Architektur-Sammelbd. v. P. M.-Dixnard, in: Jb. d. Staatl. Kunstslgg. in Baden-Württemberg VI, 1969, S. 161-88;
ThB (L). -
Autor/in
Hans Klaiber -
Zitierweise
Klaiber, Hans, "d'Ixnard, Pierre Michel" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 207-208 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118711040.html#ndbcontent