Ichon, Eduard
- Lebensdaten
- 1811 – 1890
- Geburtsort
- Bordeaux
- Sterbeort
- Gut Sandfort bei Osnabrück
- Beruf/Funktion
- Kaufmann
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 136221173 | OGND | VIAF: 80603922
- Namensvarianten
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- Ichon, Eduard
- Ichon, Louis Eduard
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Ichon, Eduard
Kaufmann, * 20.6.1811 Bordeaux, † 19.1.1890 Gut Sandfort bei Osnabrück. (katholisch, dann evangelisch)
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Genealogie
Aus Kaufm.fam. in B.;
V Jacques Benjamin (1781–1868), Kaufm. in B., später in Bremen, S d. Kaufm. Jean in Bayonne u. d. Marie Lacaze;
M Françoise Vaugon (1781–1866) aus B.;
⚭ Bremen 1833 Adelgunde (1812–73), T d. Überseekaufm. →Aug. Wilh. Gruner († 1859, s. NDB VI);
6 S, 3 T, u. a. →Theodor (1844–1917), Kaufm., Inh. e. Auswanderungs- u. Speditionsgeschäfts in Bremen;
E →Eduard (1879–1943), Mitbegründer u. Dir. d. Schauspielhauses in Bremen (s. Nd.sächs. Lb. III, 1957, W, L, P; Brem. Biogr., 1969). -
Biographie
I. wanderte 1833 in Bremen ein und besorgte als ein rühriger Kaufmann von hier aus auch noch die Geschäfte seines Handlungshauses in Bordeaux. 1842 begründete er die „Vereinte Weser-Dampfschiffahrt“ zu Hameln. Als er 1 Jahr später das große Bürgerrecht der Hansestadt erworben hatte, richtete er mit dem eisernen Raddampfer „Koning Willem II.“, dem ersten brem. Seedampfschiff, eine regelmäßige Schiffsverbindung zwischen Bremen und Amsterdam ein. I. zählt zu den Förderern der in den 40er Jahren aufstrebenden Dampfschiffahrt und arbeitete auf diesem Gebiet Hand in Hand mit Arnold Duckwitz, dem späteren Bürgermeister und Reichshandelsminister. 1845 war er Direktor der Gesellschaften „Dampfschiffahrt zwischen Bremen und Amsterdam“, „Weser- und Hunte-Dampfschifffahrt“ und „Dampfschifffahrt zwischen Bremen und England“. Noch im selben Jahre wurde I. vom Senat zum Schiffsmakler ernannt. Dieses Amt legte er 1857 nieder, da „infolge Erhöhung der Zahl der Schiffsmakler deren Stellung wesentlich verändert sei“. Von nun an widmete er sich vornehmlich seinem Schiffspassagegeschäft, das bei der seinerzeit erheblichen Auswanderung nach Übersee einen beachtlichen Umfang hatte. 1860 wendete sich I. überdies einem damals aufblühenden Industriezweig, der Reismüllerei, zu. Er erwarb eine bisher von Frdr. Konitzky betriebene Reismühle, die sich unter seiner Leitung bald zu einem führenden Unternehmen entfaltete. Einen weiteren Aufschwung erhielt sie 1872, als Rickmer Clasen Rickmers ihr Teilhaber wurde. 1878 zog sich I. aus dem geschäftlichen Leben zurück. Seinen Anteil an der Firma Ichon & Rickmers übernahm Rickmers. Inhaber seines Auswanderungsgeschäfts wurde sein Sohn Theodor. Es kam bei Ausbruch des 1. Weltkrieges zum Erliegen.|
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Auszeichnungen
Belg. Konsul in Bremen (1858–71).
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Literatur
F. Peters, Über brem. Firmengründungen in d. 1. Hälfte d. 19. Jh. (1814–47), in: Brem. Jb. 36, 1936, S. 306-61;
F. Prüser, Aus d. Gesch. d. Reis- u. Handels-Aktien-Ges. (Bremens Reismühlen), in: 700 J. Bremer Mühlen, 1937, S. 36-75;
H. Szymanski, Die alte Dampfschiffahrt in Niedersachsen, 1958;
R. Engelsing, Bremen als Auswandererhafen 1683-1880, 1961. -
Autor/in
Fritz Peters -
Zitierweise
Peters, Fritz, "Ichon, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 111-112 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136221173.html#ndbcontent