Bekker, Paul
- Lebensdaten
- 1882 – 1937
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- New York
- Beruf/Funktion
- Musikschriftsteller ; Musikkritiker
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 119265052 | OGND | VIAF: 44339195
- Namensvarianten
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- Bekker, Max Paul Eugen
- Bekker, Paul
- Bekker, Max Paul Eugen
- Beker, Paul
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Bekker, Max Paul Eugen
Musikschriftsteller, * 11.9.1882 Berlin, † 13.3.1937 New York. (evangelisch)
-
Genealogie
V Hirsch Nachmann Michel (1852 - nach 1888, israelitisch), Schneider in Berlin, S des Uhrmachers Salomon Israel Bekker in Friedrichstadt (Kurland) und der Ester|Abromowitz;
M Olga (evangelisch, 1897 in 2. Ehe verheiratet mit Friedrich Pause, Schneider), T des August Elsner, Theatergarderobentransporteur, und der Friederike Wilhelmine Emilie Neumann;
⚭ 1) 1909 Dora, T des Friedrich Zelle, Realschuldirektor in Berlin, und der Maria Eisner (geschieden), 2) 1920 Johanna, T des Walther vom Rath, Aufsichtsratsvorsitzender der I.G. Farbenindustrie (geschieden);
S aus 1) Konrad, Indienspezialist im US State Departement;
1 S, 2 T aus 2). -
Biographie
Seiner Vorbildung entsprechend hat sich B.s Laufbahn in mehreren Stufen vollzogen. Nach dem musikalischen Studium (Violine, Klavier, Theorie) begann er in der Praxis, und zwar als Geiger im Berliner Philharmonischen Orchester, um dann als Dirigent nach Aschaffenburg und Görlitz zu gehen. 1906 tat er den entscheidenden Schritt zum Musikschrifttum: er wurde Kritiker der Berliner Neuesten Nachrichten. Über die Berliner Allgemeine Zeitung kam er endlich 1911 als erster Musikkritiker an die Frankfurter Zeitung, wo sich ihm breiteste Wirkungsmöglichkeiten eröffneten. 1925 schied er aus dem Pressedienst aus, um sich nun wiederum der Praxis zuzuwenden: er wurde Generalintendant zunächst des Kasseler Theaters, von 1927 an der Wiesbadener Bühne. B., der im Dritten Reich als „unerwünscht“ galt, mußte 1933 seinen Posten aufgeben und ging ein Jahr später nach Amerika. - Seine bleibenden Verdienste liegen auf musikästhetischem Felde, wenngleich manche dieser Arbeiten schon der Zeit Tribut zahlen mußten. Seine Prophezeiungen zur zeitgenössischen Musik haben sich keineswegs überall als richtig erwiesen, doch besaß er einen feinen Spürsinn, der es begreiflich macht, daß man ihn als unbedingte Autorität ansah. Seine Schrift „Das deutsche Musikleben“ (1916) ist wichtig durch die Einbeziehung des soziologischen Standortes, einer der ersten wesentlichen Beiträge in dieser Hinsicht.
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Werke
Weitere W Das Musikdrama d. Gegenwart, 1909;
Beethoven, 1911, 401931;
Die Sinfonie v. Beethoven bis Mahler, 1918;
F. Schreker, 1919;
Die Weltgeltung d. dt. Musik, 1920;
Krit. Zeitbilder, 1921;
G. Mahlers Sinfonien, 1921;
Klang u. Eros, 1922;
Neue Musik, 1923;
R. Wagner, 1924;
Wesensformen d. Musik, 1925;
Musikgesch. als Gesch. d. musikal. Formwandlungen, 1926;
Materiale Grundlagen d. Musik, Wien 1926: Organ, u. median. Musik, 1927;
Das Operntheater, 1931;
Briefe an zeitgenöss. Musiker, 1932;
Wandlungen d. Oper, Zürich 1934;
Die Gesch. d. Orchesters, New York 1936. -
Literatur
N. Slonimsky, Music since 1901, New York 1938;
K. Laux, in: MGG I (W, L). -
Autor/in
Werner Bollert -
Zitierweise
Bollert, Werner, "Bekker, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 25-26 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119265052.html#ndbcontent