Huppert, Karl Hugo
- Lebensdaten
- 1832 – 1904
- Geburtsort
- Marienberg (Erzgebirge)
- Sterbeort
- Prag
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Arzt
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 117070645 | OGND | VIAF: 30303774
- Namensvarianten
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- Huppert, Karl Hugo
- Huppert, Carl Hugo
- Huppert, H.
- Huppert, Hugo
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Huppert, Karl Hugo
Chemiker, * 29.1.1832 Marienberg (Erzgebirge), † 19.10.1904 Prag. (lutherisch)
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Genealogie
V Christian († 1883 kath.), aus Mannheim, Kramer u. Holzdrechsler in M.;
M Maria Therese Ernestine († 1875), T d. Försters Daniel Richter in Niederlauterstein. -
Biographie
H. studierte in Leipzig (Schüler von →Carl Gotthelf Lehmann) und Jena. Er übernahm 1860 die Leitung des chemischen Laboratoriums am Jakobs-Spital in Leipzig, promovierte dort 1862 zum Dr. med., habilitierte sich im gleichen Jahr in physiologischer Chemie und wurde gleichzeitig zum Leiter des zoochemischen Laboratoriums am selben Spital bestellt. Noch in Leipzig erfolgte seine Ernennung zum ao. Professor (1872); er nahm jedoch 1872 die Berufung zum o. Professor an die Univ. Prag an, wo man den neu errichteten Lehrstuhl für „Angewandte medizinische Chemie“ mit einem auch medizinisch ausgebildeten Chemiker besetzen wollte (sein Vorgänger Josef Udalr. Lerch war Pharmazeut, Pharmakognost und Chemiker). H. führte bereits 1872 als wesentliche Neuerung den Unterricht in angewandter medizinischer Chemie ein. Unter den zahlreichen von ihm erarbeiteten Themen der physiologischen und pathologischen Chemie widmete er sich vor allem der Entstehung von körpereigenen Substanzen (Blut- und Gallenfarbstoffen, Glykogen etc.) und ihrem Nachweis in Körperflüssigkeiten (Blut, Eiter, Galle, Harn etc.); seine Befunde und vielfältigen Erkenntnisse legte er in zahlreichen, z. T. umfassenden und grundlegenden Publikationen nieder. Aus seiner Schule gingen bedeutende Männer hervor, u. a. Franz Hofmeister, Rud. v. Jaksch, Otto Kahler, Fritz Kraus, Alfred Koßler, Emmerich Maixner (späterer Internist an der Tschech. Universität), Isidor Soyka und Franz v. Soxhlet. H. gehörte sowohl dem Komitee der Fakultät an, das sich mit der Neugliederung des Medizinstudiums – und besonders der „Vorwissenschaften“ – befaßte, als auch – neben Henke und Hering – der Kommission, die Pläne zum Neubau der Institute für Anatomie, Physiologie und medizinische Chemie ausarbeitete.|
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Auszeichnungen
1878/79 u. 1902/03 Dekan d. med. Fak., 1895/96 Rektor.
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Werke
u. a. Zoochemie (mit C. G. Lehmann), in: L. Gmelin, Hdb. d. Chemie VIII, 1858;
Erhaltung d. Arteigenschaften, 1895;
Angebl. Bildung v. Zucker aus Glycerin, in: Archiv d. Heilkde. 3, 1862;
Neue Gallenfarbstoffprobe, ebd. 4, 1863;
Über Nachweisung v. Gallensäuren, ebd. 8, 1866;
Erkennung d. Gallenfarbstoffe im Harn, ebd.;
Stickstoffausscheidung im Fieber, ebd. 7 u. 10, 1866/69;
Gesch. d. Uramidsäuren, in: Berr. d. Dt. chem. Ges. 6, 1873;
Constitution d. Biurets, in: Zs. f. Chemie 3, 1867;
Chem. Konstitution d. Homogentisinsäure, in: Dt. Archiv d. klin. Med. 64, 1899;
Bestimmung kleiner Mengen Eisen nach Hamburger, in: Hoppe-Seylers Zs. f. physiolog. Chemie 17, 1892;
Spezif. Drehung d. Glykogens, ebd. 18, 1893;
Bestimmung d. Xanthinbasen nach Krüger u. Wulff, ebd. 22, 1897;
Alkaptonsäuren, ebd. 23, 1898;
Die angew. med. Chemie, in: Die dt. Karl-Ferdinands-Univ. in Prag …, 1899;
Bearb. (mit L. Thomas): C. Neubauer u. J. Vogel, Anleitung z. quantitativen Analyse d. Harnes, 8-10, 1881-98. -
Literatur
Wiener klin. Wschr. 15, 1902, S. 132;
Berr. d. Dt. chem. Ges. 37, 1904, S. 378;
Chemikerztg. 28, 1904, S. 1019;
Hoppe-Seylers Zs. f. physiolog. Chemie 43, 1904;
Jberr. üb. d. Leistungen u. Fortschritte i. d. ges. Med. 39, 1905, S. 468;
Österr. Chemikerztg. 8, 1905, S. 495;
Prager med. Wschr. 1904, S. 593;
F. Jaksch, Lex. sudetendt. Schriftst. 1929;
Pogg. III-V;
Pagel;
BLÄ. -
Autor/in
Walter Koerting -
Zitierweise
Koerting, Walter, "Huppert, Karl Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 76 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117070645.html#ndbcontent