Hugo, Otto
- Lebensdaten
- 1878 – 1942
- Geburtsort
- Bad Essen bei Osnabrück
- Sterbeort
- Osnabrück
- Beruf/Funktion
- Verbandsgeschäftsführer ; Politiker ; Syndikusanwalt ; Journalist
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 129985406 | OGND | VIAF: 62643022
- Namensvarianten
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- Hugo, Otto
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Hugo, Otto
Verbandsgeschäftsführer, Politiker, * 22.4.1878 Bad Essen bei Osnabrück, † 1.2.1942 Osnabrück. (evangelisch)
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Genealogie
V Carl Heinrich (1838–1900), preuß. Wegebaumeister in Quakenbrück;
M Christine Marie Wilhelmine (1851–85), T d. Bauern Vehring in Bad E.;
⚭ 1907 Grete (1884–1953), T d. Kaufm. Martin Eiben Preemann in Quakenbrück;
1 S, 2 T. -
Biographie
Um die Jahrhundertwende kam H. nach dem Abitur zum ersten Mal ins Ruhrgebiet. Als Bergbaubeflissener auf der Zeche „Unser Fritz“ in Wanne lernte er die Arbeitswelt des Bergmannes aus nächster Nähe kennen. Schon damals erkannte er die Wichtigkeit der Erhaltung des sozialen Friedens für die Wirtschaft. Seine vielseitigen Neigungen führten zu Studien der Chemie und Naturwissenschaften, der Nationalökonomie und Geschichte, die er 1905 mit der Promotion in Münster abschloß. Die Dissertation behandelte Isomerie-Erscheinungen an Doppelsalzen.
Ein Treffen zu Ehren →Bismarcks ließ erstmals H.s Redetalent erkennen und gab einen wesentlichen Anstoß für sein Engagement in der Politik. 1905 trat er in die Dienste der Nationalliberalen Partei, wurde Parteisekretär in Hagen und Dortmund und Generalsekretär für die Prov. Hannover. 1912-16 war er Chefredakteur des „Hannoverschen Kuriers“ und übernahm dann die Geschäftsleitung der Nationalliberalen Partei für das gesamte Deutsche Reich in Berlin. Nach dem 1. Weltkrieg war H. Mitbegründer der Deutschen Volkspartei (DVP), deren rechten Flügel er führte. Als Mitglied der Verfassunggebenden Nationalversammlung stimmte er gegen die Weimarer Verfassung und die Annahme des Versailler Vertrages. Bis 1923 war er Mitglied des vorläufigen Reichswirtschaftsrates, 1920-33 Mitglied des Reichstages für die DVP.
Neben seinen politischen Aufgaben übernahm H., der seine Vorstellungen von freiheitlicher Wirtschaftspolitik in zahlreichen Gremien geltend machte (u. a. Vorstandsmitglied der Volkswirtschaftlichen Vereinigung, Präsidiumsmitglied des Hansabundes für Gewerbe, Handel und Industrie, Mitglied des Außenhandelsausschusses des Deutschen Industrie- und Handelstages), die Geschäftsführung wirtschaftlicher Verbände. Bis 1924 war er geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Reichsverbandes des Deutschen Ein- und Ausfuhrhandels in Berlin. Im Anschluß daran wirkte er als Syndikus für die Industrie- und Handelskammer Bochum. 1935-38 hatte er dazu das Amt des Hauptgeschäftsführers der Dortmunder Industrie- und Handelskammer inne und war damit gleichzeitig Leiter der einen großen industriellen Bereich umfassenden Wirtschaftskammer Westfalen-Lippe.
Nach der Auflösung der DVP durch die Nationalsozialisten war H. nicht mehr politisch aktiv. 1938 trat er der NSDAP bei, doch führte seine politisch und wirtschaftlich liberale Einstellung wenige Monate später zu einem alle Instanzen durchlaufenden Parteiausschlußverfahren wegen kritischer Äußerungen über →Hitler und die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik. H. wurde vom Dienst suspendiert, tauchte zeitweilig unter und wurde erst unmittelbar vor seinem Tode vom Reichsparteigericht rehabilitiert.
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Werke
Zahlr. wirtsch.pol. Aufsätze u. Reden.
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Literatur
Nekr. a. d. Rhein.-Westfäl. Industriegebiet 1939–51, 1955, S. 66 ff.;
W. Utermann, in: Westfäl. Wirtsch., 1937/38, H. 17;
Wenzel;
Rhdb. | -
Quellen
Qu.: Angaben d. Fam.
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Autor/in
Barbara Gerstein -
Zitierweise
Gerstein, Barbara, "Hugo, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 28-29 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129985406.html#ndbcontent