Denker, Alfred
- Lebensdaten
- 1863 – 1941
- Geburtsort
- Rendsburg (Holstein)
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- HNO-Arzt ; Arzt ; Hals-Nasen-Ohren-Arzt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116072474 | OGND | VIAF: 13048496
- Namensvarianten
-
- Denker, Alfred Friedrich Amandus
- Denker, Alfred
- Denker, Alfred Friedrich Amandus
- Denker, A.
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Denker, Alfred Friedrich Amandus
Hals-, Nasen- und Ohrenarzt, * 19.4.1863 Rendsburg (Holstein), † 21.10.1941 München. (evangelisch)
-
Genealogie
V Asmus (1835–1906), Kaufm. in Rendsburg, S des Asmus (1808–59), Kaufm. in Rendsburg, u. der Anna Ahrens;
M Aurelie (1841–1907), T des Anton Harms (1791–1849), Kaufm. in Rendsburg, u. der Charl. Kassel;
⚭ Hagen 1894 Cäcilie (1874–1950), T des →Hermann Huth (1842–95), Gußstahlfabrikant in Hagen, u. der Clara Hiltrop;
4 T, u. a. Cilly (⚭ Fritz Specht [* 1890], Univ.Prof., Facharzt für Hals-, Nasen- u. Ohrenkrankheiten), Annemarie (⚭ Edgar Groß [1886-1970], Intendant u. Theaterwissenschaftler in Würzburg). -
Biographie
Die 1½jährige Assistentenzeit unter Friedrich Bezold in München beeinflußte entscheidend die Berufswahl. Als praktischer Hals-Nasen-Ohrenarzt ließ D. sich 1891 in Hagen (Westfalen) nieder. Der inneren Neigung sich zu habilitieren, kam die unerwartete Berufung als planmäßiger außerordentlicher Professor für Hals-Nasen-Kehlkopfheilkunde in Erlangen entgegen. 1906 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt und war damit erster Ordinarius für Oto-Rhino-Laryngologie in Bayern. Ab 1.4.1911 übernahm er nach dem Tode von H. Schwartze - einem der prominentesten damaligen Vertreter der Ohrenheilkunde - den Lehrstuhl in Halle.
Von Anfang an war es D. ein Anliegen gewesen, die fast überall getrennten Fächer Oto-Rhino-Laryngologie zu vereinen, was dank seiner Initiative in Halle schon 1915 gelang. Er konnte zu diesem Zeitpunkt einen für damalige Begriffe vorbildlichen Neubau der Klinik übernehmen. Während des Krieges war er Leiter eines Fachlazarettes, erst 1919 schied er als Generaloberarzt aus dem Militärdienst aus. 1920 wurde er zum Rektor der Universität Halle gewählt. Nach seiner Emeritierung übersiedelte D. 1928 nach München, wo er seinen wissenschaftlichen Forschungen experimenteller Art am zoologischen Institut weiter nachging und sich insbesondere auch der Herausgabe des Archivs für Ohren-Nasen- und Kehlkopfheilkunde bis zu seinem Tode widmete.
Über 100 bedeutende Veröffentlichungen, darunter umfangreiche Monographien über Taubstummheit, Otosklerose und vergleichende anatomische Untersuchungen der Gehörorgane bei Säugetieren, Monotrema und Vögeln weisen ihn als bedeutenden Gelehrten und Forscher aus. Noch heute trägt ein Lehrbuch (131932, italienische, spanische, russische Übersetzungen) seinen Namen, das zuerst mit W. Brünings und später mit W. Albrecht herausgegeben wurde. Mit O. Kahler zusammen redigierte er das neunbändige Handbuch der Hals-Nasen- und Ohren-Heilkunde (1925). Neue Operationsmethoden wie die Kieferhöhlenradikaloperation und die permaxilläre Hypophysenoperation sind mit seinem Namen verbunden, und noch heute werden von ihm konstruierte Instrumente gebraucht.
Im In- und Ausland sind D. viele Ehrungen zuteil geworden, so war er Ehrenmitglied in 8 wissenschaftlichen Gesellschaften. Seinen Studenten und Assistenten ist er ein unvergeßlicher Lehrer und hilfsbereiter Mentor gewesen; sein Name ist wie selten einer auch der jüngeren Generation ein Begriff.
-
Werke
Weitere W u. a. Radikaloperation d. chron. Kieferhöhlenempyems, in: Archiv f. Laryngol. u. Rhinol. 17, 1905, S. 221-32;
Ein neuer Weg f. d. Operation d. malignen Nasentumoren, in: Münchner med. Wschr. 53, 1906, S. 953-56;
Das Gehörorgan u. d. Sprechwerkzeuge d. Papageien, 1907;
Die Anatomie d. Taubstummheit, 1907. -
Literatur
A. Eckert-Möbius, A. D. z. Gedächtnis, in: Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkde. 150, 1941, S. 259-67 (P);
H. Marschik, in: Mschr. f. Ohrenheilkde. u. Laryngo-Rhinologie 76, 1942, S. 55-64 (W);
Fischer;
Rhdb. (P).- Zu Schw-V H. Huth:
E. Winkhaus, Wir stammen aus e. Bauern- u. Schmiedegeschl., 1932, S. 438-51. -
Porträts
Bronzebüste v. G. Matthes, 1925/27 (Univ.-Klinik f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfkrankheiten Halle/Saale).
-
Autor/in
Alfred Kressner -
Zitierweise
Kressner, Alfred, "Denker, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 601 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116072474.html#ndbcontent