Hübschmann, Heinrich
- Lebensdaten
- 1848 – 1908
- Geburtsort
- Erfurt
- Sterbeort
- Freiburg (Breisgau)
- Beruf/Funktion
- Sprachforscher ; Philologe ; Orientalist
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117045934 | OGND | VIAF: 27838272
- Namensvarianten
-
- Hübschmann, Heinrich
- Hübschmann, Heinrich
- Gjubšman, Genrich
- Hiupšman, H.
- Hiwbšman, H.
- Hiwpšman, H.
- Huebschmann, Heinrich
- Huebschmann, Johann Heinrich
- Hübschmann, H.
- Hübschmann, Johann Heinrich
- Hyowbšman, Haynrix
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Hübschmann, Heinrich
Sprachforscher, * 1.7.1848 Erfurt, † 20.1.1908 Freiburg (Breisgau). (evangelisch)
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Genealogie
V Ernst Frdr. († 1854), Mühlenbes. in E., S d. Schreinermeislers Georg in Thamsbrück u. d. Anna Barbara Meister;
M Martha Wilh. (1810–73), T d. Weißbäckermeisters Frdr. Gottlieb Cramer in E. u. d. Marie Justina Armster;
⚭ Straßburg 1885 Anna, Wwe d. Sanskritisten →Siegfr. Goldschmidt († 1884), T d. Arztes Moritz Meyer u. d. Minna Büding. -
Biographie
Nach Studium in Jena, wo er sich die ersten Kenntnisse im Armenischen und in der indogerm. Sprachwissenschaft aneignete, ferner Tübingen, Leipzig sowie schließlich München (Promotion 1872) hat H. sich 1875 in Leipzig habilitiert, ist 1876 ebenda zum Extraordinarius ernannt worden, hat 1877 von zwei Rufen nach Graz und Straßburg den letzteren angenommen und ist trotz ehrenvollen Vorschlägen (1885 Halle, 1900 Wien) der Universität Straßburg als ordentlicher Professor der vergleichenden Sprachwissenschaft bis an sein Lebensende treu geblieben. H.s wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung liegt darin, daß er über seine zeitgenössischen Fachgenossen (Paul de Lagarde, Friedr. Müller) hinaus beziehungsweise gegen diese 1875 in „Kuhns Zeitschrift“ (Band 23, 1. H.) den eigenständigen, nicht-iranischen, auch nicht-indoiranischen Charakter „des armenischen im kreise der indogermanischen sprachen“ endgültig nachgewiesen und den echt armenischen Erbwortschatz durch eine systematische Ausgliederung der (neu-)persischen, arabischen, türkischen, syrischen, griechischen, französischen und sonstigen Lehnwortbestandteile für die auf ihn folgende vergleichende Forschung erschlossen hat. Sein Torso gebliebenes, heute klassisch gewordenes Hauptwerk ist die „Armenische Grammatik, I. Teil: Armenische Etymologie“ (1897, Nachdruck 1962). Neben weiteren Studien auf dem Gebiete des Armenischen hat H. auch iranistisch und indogermanistisch erfolgreich gearbeitet. H. wirkt über seine Schüler H. Adjarian und J. Karst bis in die Gegenwart.
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Werke
Weitere W u. a. Ein zoroastr. Lied, 1872;
Das idg. Vocalsystem, 1885;
Etymol. u. Lautlehre d. osset. Sprache, 1887;
Persische Stud., 1895. -
Literatur
G. Ciardi-Dupré, in: Giornale della Società Asiatica Italiana 21, 1908;
Ł. Tayean, in: Bazmawep 66, 1908 (in armen. Sprache, P);
J. Karst, in: Anz. f. idg. Sprach- u. Altertumskde., Beibl. zu d. Idg. Forschungen 23, 1908/09;
BJ 13 (Tl.);
H. Zeller, in: Grundriß d. idg. Sprach- u. Altertumskde., Gesch. d. idg. Sprachwiss. seit ihrer Begründung durch Franz Bopp II, 4, 2. Hälfte, Armenisch, 1927, bes. S. 85-88, 97, 98-101, 103 f. -
Autor/in
Walther Wüst -
Zitierweise
Wüst, Walther, "Hübschmann, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 724 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117045934.html#ndbcontent