Hübotter, Franz
- Lebensdaten
- 1881 – 1967
- Geburtsort
- Weimar
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Medizinhistoriker ; Sinologe ; Arzt
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 11753921X | OGND | VIAF: 77096217
- Namensvarianten
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- Hübotter, Franz
- Hübotter, Franz
- Huebotter, Franz
- Huebotter, Franz, Medizinhistoriker und Sinologe
- Hübotter
- Hübotter, Franz, Medizinhistoriker und Sinologe
- Hübotther, Franz
- Hübotther, Franz
- Huebotther, Franz
- Huebotther, Franz, Medizinhistoriker und Sinologe
- Hübotther
- Hübotther, Franz, Medizinhistoriker und Sinologe
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Hübotter, Franz
Medizinhistoriker, Sinologe, * 5.12.1881 Weimar, † 23.3.1967 Berlin. (evangelisch, dann buddhistisch)
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Genealogie
V →Eduard (1839–1919), Hofschauspieler, S d. Amtmanns Frdr. Arnold u. d. Auguste Lerche;
M Hulda (1840–1918), T d. Leutnants Joh. Adam Anstensen (in Norwegen) u. d. Sophie Caroline Rudolphi;
⚭ Tokio 1921 Annemarie (1895–1968), T d. Landwirts Alfred Hornemann u. d. Margarethe Brandt;
1 S, 1 T. -
Biographie
Bereits als Schüler in Berlin interessierte sich H. für Fremdsprachen, lernte Hebräisch und Polnisch und begann, sich mit orientalischen Sprachen zu beschäftigen. 1901-06 studierte er in Jena, Berlin und Heidelberg Medizin (Staatsexamen und Promotion 1906). Daneben hatte er Chinesisch und Mandschurisch studiert und schrieb während seiner Medizinalassistentenzeit in Berlin seine philologische Doktorarbeit über das „Chan-kuots'e“, mit der er jedoch infolge des Todes seines Lehrers →Wilhelm Grube erst 1912 in Leipzig promovieren konnte. H.s medizinische Weiterbildung erfolgte in London bei dem Gehirnchirurgen Sir Victor A. H. Horsley und in Paris, wo er gleichzeitig sinologische Vorlesungen bei Edouard Chavannes besuchte. Nach seiner Rückkehr nach Berlin|studierte H. neben seiner medizinischen Tätigkeit Arabisch, Türkisch, Persisch und Assyrisch, in späteren Jahren auch noch Tibetisch. 1914 habilitierte er sich in Berlin für das Fach Medizingeschichte.
Nach dem 1. Weltkrieg ging er für 4 Jahre nach Japan, wo er das japanische Arztexamen ablegte. Von 1925 an war er mit kurzen Unterbrechungen als Arzt in China tätig, zunächst in einem protestantischen Missionskrankenhaus, dann in einem eigenen Hospital. In jener Zeit trat er der buddhistischen Gemeinde bei. 1951 wurde er von den chinesischen Kommunisten verhaftet, zum Tode verurteilt und nach seiner Begnadigung 1953 nach Deutschland repatriiert. Dort baute er sich mit über 70 Jahren eine neue Existenz auf und praktizierte bis zu seinem Tode die alten Heilmethoden der Chinesen, vor allem die Akupunktur und Moxibustion. Nebenbei war er als Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin tätig und unterwies einen kleinen Kreis von Schülern in der traditionellen chinesischen Medizin und ihrer Geschichte. Neben seiner ärztlichen Praxis und seiner Tätigkeit als Lehrer fand er immer noch Zeit, sich seinem Spezialgebiet, der Erforschung der chinesischen Medizingeschichte, zu widmen, und hinterließ eine beträchtliche Anzahl von Arbeiten, deren größte, „Die chinesische Medizin zu Beginn des XX. Jahrhunderts und ihr historischer Entwicklungsgang“ (1929), noch heute als Standardwerk der chinesischen Medizingeschichte anzusehen ist.
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Werke
Weitere W u. a. Aus d. Plänen d. Kämpfenden Reiche nebst d. entspr. Biogrr. d. Se-ma Ts'ien, 1912 (phil. Diss., mit Überss. aus Shih-chi ch. 70, 1, 71, 2, 73, 1, 78, 79 u. Paralleltexten aus Chankuo-ts'e);
Shou-shi-pien, Ein chines. Lehrb. d. Geburtshülfe, 1913;
Btrr. z. Kenntnis d. chines. sowie d. tibet.-mongol. Pharmakol., 1913;
3000 J. Med., 1920;
Zwei berühmte chines. Ärzte d. Altertums, Chouen Yu-I u. Hoa T'ouo, in: Mitt. d. Dt. Ges. f. Natur- u. Völkerkde. Ostasiens 21 A, 1925 (Ch'un-yü I u. Hua T'o;
Einl. u. Übers. nach Shih-chi eh. 105, 2, u. T'u-shu chi-ch'eng 920);
Chines.-tibet. Pharmakol. u. Rezeptur, 1957;
50 J. ärztl. Praxiserfahrung - als Erg. zu d. med. Lehrbüchern, 1960. -
Mithrsg.: Biogr. Lex. d. hervorragenden Ärzte, ²1929 ff. -
Literatur
M. Grimm, in: Nachrr, d. Dt. Ges. f. Natur- u. Völkerkde. Ostasiens, Nr. 102, 1967, S. 5-10;
Kürschner, Gel.-Kal. -
Autor/in
Jutta Rall -
Zitierweise
Rall, Jutta, "Hübotter, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 722-723 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11753921X.html#ndbcontent