Hueber, Christoph
- Lebensdaten
- 1523 – 1574
- Geburtsort
- Linz (Oberösterreich)
- Sterbeort
- Linz (Oberösterreich)
- Beruf/Funktion
- lutherischer Laientheologe ; Theologe
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 137639686 | OGND | VIAF: 81805367
- Namensvarianten
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- Hueber, Christoph
- Hueber, Christof
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Hueber, Christoph
lutherischer Laientheologe, * 1.3.1523 Linz (Oberösterreich), † 1574 Linz (Oberösterreich).
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Genealogie
V Adrian, Spitalmeister, S d. Thomas, Bürger in L.;
M Margaretha († 1538), T d. Sigmund Hackelberger;
⚭ 21.6.1556 Margarete, T d. Ratsherrn Georg Dürr in Salzburg u. d. Walburga N. N.;
10 K (6 früh †), u. a. →Johann (1564–1626), Stadtgerichtsassessor, Ratsherr u. Kämmerer in Regensburg. -
Biographie
Der Vater starb, als H. noch minderjährig war. H. erhielt eine sorgfältige Erziehung. Er lernte an den Stadtschulen von Ybbs und Linz und studierte in Wittenberg. Die Ausbildung zum Kaufmann wurde bei einem Freund des Vaters in Italien vollendet. H. betrieb in Linz wahrscheinlich Geld- und Wechselgeschäfte, war ein angesehener und wohlhabender Grundbesitzer, Mitglied des Äußeren Rates und Verwalter von Stadtämtern. Er war vor allem theologisch gebildet. Seine Bibliothek umfaßte zahlreiche Schriften der Reformatoren. – Charakteristisch für H. sind seine ungedruckten hinterlassenen Schriften. Hervorzuheben sind ein Abriß der Weltgeschichte und Sieben Dialoge. Weltgeschichte ist für H. Heilsgeschichte, Ringen zwischen Gott und Teufel, der das Werk Gottes zerstören will, aber durch Christus überwunden wird. Luther ist der den Deutschen von Gott gesandte Retter. Die „Sieben Dialoge“ wurden jeweils vor dem Mittagessen, nach dem Gratias, von 2 Hausgenossen rezitiert; sie behandeln Hauptstücke evangelischer Lehre: Erbsünde, Taufe, Gesetz, Unterschied der Lehr des Gesetzes und Evangeli, Glauben, Gebet, Sakrament des Altars. – H. ist einer der zahlreichen Laientheologen aus der Reformationszeit, deren Werke und Schriften die Nachkommen trotz Verbot und Verfolgung treulich bewahrten, so daß im Zeitalter der Toleranz die evangelische Kirche in Österreich wieder erstehen konnte.
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Werke
Weitere W (Hss. , Linz, Oberösterr. Landesarchiv;
Regensburg, Hist. Ver. v. Oberpfalz u. Regensburg) Cursus vitae meae brevis;
Grundtliche u. unwidersprechl. beweisung aus Gottes wort u. kirchenhystorien, daß d. Babst d. wahrhaftig offenbarte Antichrist sei;
Paterna Precepta;
Christl. Colloquium zweier personen, wie d. fürst dieser welt vermeint, mit seinem anhang die christen gar zu vertilgen. -
Literatur
G. Mecenseffy, Ein ev. Hausvater d. 16. Jh., Ch. H. aus Linz (1523–74), in: Jb. d. Ges. f. d. Gesch. d. Protestantismus in Österreich 67. 1951, S. 59-73 (eigene Archivstud.);
dies., Ev. Glaubensgut in Oberösterreich, in: Mitt. d. Oberösterr. Landesarchivs 2, 1952, S. 147-65. -
Autor/in
Grete Mecenseffy -
Zitierweise
Mecenseffy, Grete, "Hueber, Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 713 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137639686.html#ndbcontent