Horning, Friedrich
- Lebensdaten
- 1809 – 1882
- Geburtsort
- Eckwersheim (Elsaß)
- Sterbeort
- Straßburg
- Beruf/Funktion
- lutherischer Theologe ; Theologe
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 137636202 | OGND | VIAF: 78775699
- Namensvarianten
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- Horning, Friedrich
- Horning, Frédéric
- Horning, Friedrich Theodor
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Horning, Friedrich
lutherischer Theologe, * 25.10.1809 Eckwersheim (Elsaß), † 21.1.1882 Straßburg.
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Genealogie
V Franz Frdr. Nathanael (1774–1839), Pfarrer, S d. Silberarbeiters Nathanael Jakob aus Dt.-Thierau/Ostpr. (Pfarrers-S) u. d. Pfarrers-T Marg. Salome Storr;
M Eleonore Marg. Brida (1786–1868) aus St.;
⚭ Straßburg 1839 Eugenie (1813–65). T d. Tuchhändlers Wilhelm Häffner;
11 K, u. a. →Wilhelm (1843–1927), Pfarrer u. Kirchenhist., Nachf. u. Biograph H.s. -
Biographie
Nach seinem theologischen Studium in Straßburg und in Genf (1832) wurde H. Vikar in Ittenheim und in Vendenheim bei seinem Vater, kam 1836 nach Graffenstaden und wurde 1845 zum Pfarrer an die Jung Sankt Peter Kirche in Straßburg ernannt, wo er bis zu seinem Tode tätig war. Aus dem gemäßigten Rationalismus herauswachsend, wurde er zur führenden Persönlichkeit des lutherischen Konfessionalismus, der eine lutherische Erweckung in der Kirche Augsburg. Konfession von Elsaß und Lothringen erwirkte, die zur Entstehung einer kirchlichen Partei wie auch zur Gründung einiger Protestgemeinden führte. Mit gleichgesinnten Kollegen und mit dem Kaufmann und Liederdichter Friedrich Weyermüller suchte H. seine Kirche für die lutherische Orthodoxie zurückzuerobern. In seinen vielverbreiteten Flugschriften, in Eingaben an die Kirchenleitung und an die Regierung und in seinen wortgewaltigen Predigten verteidigte er Glauben und Lehre und bekämpfte oft|heftig den in Liberalismus übergehenden Rationalismus und den Pietismus von F. H. Haerter. Er weckte das kirchliche Bewußtsein, erneuerte alte lutherisch Tradition in Liturgie und in Katechismus und erkämpfte Daseinsrecht für ein neues „Gesangbuch für Christen Augsburgischer Confession“ (1863). Gegen die Basler Mission und die Werke des Unionspietismus gründete er die als Société luthérienne heute noch bestehende Evangelisch-lutherische Missionsgesellschaft für innere und äußere Mission (1848/49).
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Werke
Ev.-luth. Kirche (Slg. v. Traktaten u. Flugbll.), 1848-81;
Predigten, 1884, 1887, 1898, 1911, 1913. -
Hrsg.: Le grand catéchisme, Le petit catéchisme de →Martin Luther, 1854;
Die alte Straßburger Kinderbibel, 1854;
J. F. Lentz, Geheiligter Kinder Gottes Bet-Kämmerlein, 1858;
J. Quirsfelds Allersüßester Jesus-Trost, 1865;
Kirchenbl. f. Christen Augsburg. Confession, 1868-70. -
Literatur
W. Horning (S), F. Th. H., ⁴1885;
ders., Die ev.-luth. Erweckung in d. Landeskirche Augsburg. Konfession, 1914;
H. Strohl, Le protestantisme en Alsace, 1950;
D. Metz, F. H. Haerter, Diss. Straßburg 1965 (ungedr.);
PRE. -
Porträts
Ölgem. v. L. Hornecker;
Zeichnung v. E. Schweitzer, 1882;
Denkmal mit Medaillon v. L. Stienne, 1887 (Straßburg, Jung Sankt Peter Kirche). -
Autor/in
Gustave Koch -
Zitierweise
Koch, Gustave, "Horning, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 639-640 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137636202.html#ndbcontent