Horn, Philipp von
- Lebensdaten
- um 1595 – 1659
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- brandenburgischer Staatsmann ; Politiker ; Statthalter ; Kanzler ; Geheimer Rat
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 137634048 | OGND | VIAF: 81800634
- Namensvarianten
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- Horn, Philipp von
- Horn, Philippus
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Horn, Philipp von
brandenburgischer Staatsmann, * um 1595, † 21.5.1659 Berlin. (evangelisch)
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Genealogie
V →Burckhardt (1558–1623), pomm. Hofgerichtsverwalter, 1597-1603 Kanzler zu Wolgast;
M Pelagia verw. v. Steding geb. v. Zitzewitz;
⚭ 1) Esther v. Platen, 2) Agnesa, T d. vorpomm. Landrats Joachim v. Mörder; K, u. a. (aus 2. Ehe) Frdr. Wilh. Gf. v. H. (Reichsgf. 1697, † 1700, kath.), schwed. Gesandter in Wien, dann meckl. Premiermin. (s. Dipl. Vertr. I). -
Biographie
Nach Besuch der Universitäten Leipzig und Greifswald trat H. als Hofrat in die Dienste des Herzogs →Philipp Julius von Pommern. Nach dessen Tode (1625) ernannte ihn der Nachfolger Bogislav XIV. zum Kanzler für Pommern und Hofgerichtspräsidenten zu Wolgast. 1627-28 wurde H. zu Missionen an Oxenstierna, Gustav Adolf und Kurfürst →Georg Wilhelm verwandt. Herzog Bogislav schätzte in H. nicht nur den gewandten Diplomaten, sondern auch den erfahrenen Wirtschaftspolitiker. Als das Greifengeschlecht mit dem Tode Bogislavs XIV. 1637 ausstarb und die Schweden sich als Herren des Landes betrachteten, wurde H. zunächst Parteigänger der Schweden, doch schied er 1642 enttäuscht und verärgert aus schwedisch Diensten und betrieb als Führer des engeren ständischen Ausschusses zu Wolgast aufs lebhafteste den Anschluß an Brandenburg. Nach der Juni 1646 erfolgten Zusammenkunft H.s mit dem brandenburgisch Oberkammerherrn Konrad von Burgsdorff scheint dieser dem Großen Kurfürsten nahegelegt zu haben, den klugen H. in Dienst zu nehmen. 1647 erfolgte H.s Bestallung zum Wirklichen Geheimen Rat. Als solcher hatte er zunächst die Aufgabe, die völlig daniederliegende Finanzwirtschaft in allen Teilen des Kurstaates in Ordnung zu bringen. Aber auch auf diplomatischem Gebiet fand er Gelegenheit, sich zu bewähren. So erwirkte er in Den Haag 1648 die Zurückziehung der Besatzungen aus den klevischen Landen. Auch darf H. das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, die in Kleve und Mark durch langjährige Kriegsunruhen und Raubbau fremder Mächte hervorgerufenen trostlosen Verhältnisse durch sachgemäße Reformen gebessert zu haben. 1652 sah sich H. vor überaus schwierige Probleme gestellt, da es galt, zunächst in Prag vor Beginn des Reichstags in Regensburg dringendste Reichsangelegenheiten zu regeln und die Kurfürsten für die Wahl des Sohnes Kaiser Ferdinands zum römischen König zu gewinnen. Dazu waren vom Kaiser die Kurfürsten geladen. Kurfürst Friedrich Wilhelm jedoch hatte auf persönliches Erscheinen verzichtet und H. mit seiner Vertretung beauftragt. Ihm lag nun ob, sich für die noch nicht bereinigte pommerische Streitfrage einzusetzen, gegen die kursächsisch Ansprüche auf die jülichsche Erbschaft zu protestieren und Genugtuung zu fordern für den Verlust des Fürstentums Jägerndorf. H. vermochte aber anfangs nur Teilerfolge zu erringen, solange der Kurfürst nicht sein Gewicht in die Waagschale warf. Er hat in seinem Bericht vom 29.10.1652 dem Kurfürsten dringend den Besuch des Reichstags nahegelegt. Friedrich Wilhelm erschien dann auch am 5.11.1652, stimmte als letzter Kurfürst für die Wahl Ferdinands IV. und erlangte dafür neben anderen Zusicherungen die bindende Verpflichtung des Kaisers, Schweden werde nicht eher Sitz und Stimme auf dem Reichstag erhalten, bis es Hinterpommern dem Kurfürsten zurückgegeben habe.
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Literatur
H. Saring, in: Halt. Stud. NF 41, 1939, S. 161 ff.
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Autor/in
Hans Saring -
Zitierweise
Saring, Hans, "Horn, Philipp von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 631-632 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137634048.html#ndbcontent