Hoppe, Edmund
- Lebensdaten
- 1854 – 1928
- Geburtsort
- Burgdorf (Hannover)
- Sterbeort
- Göttingen
- Beruf/Funktion
- Physiker ; Physikhistoriker ; Gymnasiallehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116981989 | OGND | VIAF: 93717831
- Namensvarianten
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- Hoppe, Edmund
- Hoppe, Edm.
- Hoppe, Edmond
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Hoppe, Edmund
Physiker und Physikhistoriker, * 25.2.1854 Burgdorf (Hannover), † 12.8.1928 Göttingen. (evangelisch)
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Genealogie
V Heinrich Louis (1818-um 1900), Pfarrer, S d. Gast- und Landwirts Heinrich in Wienhausen;
M N. N., T d. Theodor Ludwig Quensell (1797–1885), Oberforstmeister in Hann.-Münden; Tantem Marie (⚭ →Georg Quaet-Faslem, 1845–1919, hannov. Landesforstmeister);
B →Theodor (1852–1932), Gen.sup. in Hannover;
Vt →Robert Bunsen († 1899), Chemiker (s. NDB III). -
Biographie
H. studierte 1873-76 exakte Naturwissenschaften in Göttingen und Leipzig und wurde nach der Promotion (1876) Assistent bei E. Riecke in Göttingen. Er war dann Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik, 1878-96 an der Gelehrtenschule des Johanneum, seit 1894 mit dem Titel Professor, und 1896-1919 am Wilhelm-Gymnasium in Hamburg. 1922-28 wirkte er als Lehrbeauftragter für Geschichte der exakten Wissenschaften an der Universität Göttingen.
In den ersten Jahren seiner wissenschaftlichen Tätigkeit führte H. eine Reihe experimenteller Untersuchungen über elektromagnetische Induktionserscheinungen durch. Auch das Gebiet der elektrischen Akkumulatoren bearbeitete er. Bald aber nahm ihn neben seiner Schultätigkeit die Geschichte der Mathematik und Physik immer mehr gefangen. Die Geschichte der Elektrizität, die Fernwirkung in der Geschichte der Physik, die Mathematik und Astronomie im klassischen Altertum, aber auch L. Eulers philosophische Gedankenwelt und religiöse Fragen, insbesondere das Problem Glaube und Wissen, beschäftigten ihn. In der Zeit seiner Lehrtätigkeit an der Universität Göttingen befaßte sich H. damit, aus der Fülle seiner Einzelforschungen zwei große umfassende Darstellungen der geschichtlichen Entwicklung der Physik zu erarbeiten.
In der Physikgeschichte zeichnet sich H. durch seine meisterhafte Beherrschung der primären Quellen aus. Sekundäre Literatur berücksichtigte er kaum, was zuweilen dahin führte, daß er sich oft zu rasch eine nicht mehr korrigierbare Meinung bildete. Ihm ging es besonders um die Geschichte derjenigen physikalischen Probleme, deren kontinuierlicher Zug in seine Zeit hineinleitete, um diejenigen Leistungen, die entscheidend zum umfassenden Bau der Physik seiner Epoche beigetragen hatten. Die eine Zeit beherrschenden allgemeinen Ideen kümmerten ihn weniger, auch nicht die einzelnen Physiker-Persönlichkeiten in ihrem Ringen um Erkenntnis. In dieser Hinsicht unterscheidet sich seine Art physikgeschichtlicher Forschung von der anderer deutscher Physikhistoriker des 20. Jahrhunderts, wie etwa E. Gerlands, E. Wohlwills oder H. Schimanks. Bedeutsam aber bleibt an H.s physikgeschichtlicher Arbeit vor allem die weite Zeitspanne (Antike bis etwa 1900), die sie – immer an die primären Quellen sich anschließend – umfaßt.
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Werke
u. a. Gesch. d. Elektrizität, 1884;
Die Accumulatoren f. Elektrizität, 1888, ³1898;
Zur Gesch. d. Fernwirkung, Progr. d. Wilhelm-Gymnasiums Hamburg, 1901;
Die Philos. Leonhard Eulers, 1904;
Unser Wissen v. Werden d. Welt, 1908;
Mathematik u. Astronomie im klass. Altertum, 1911;
Glauben u. Wissen, 1915, ²1922;
Gesch. d. Physik, 1926, Nachdr. 1965, franz. 1928;
Gesch. d. Physik, in: Hdb. d. Physik I, 1926, S. 1-179;
Gesch. d. Optik, 1926;
Otto v. Guericke, 1927. -
Literatur
H. Schimank, in: Archiv f. Gesch. d. Math., d. Naturwiss. u. d. Technik 11, 1928/29 (P);
L. Rosenfeld, in: Isis 13, 1929 (P);
W. Ebel, Catalogus Professorum Gottingensium 1734-1962, 1962, S. 154, 182;
Pogg. III, VI. -
Autor/in
Friedrich Klemm -
Zitierweise
Klemm, Friedrich, "Hoppe, Edmund" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 617-618 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116981989.html#ndbcontent