Holthausen, Ferdinand
- Lebensdaten
- 1860 – 1956
- Geburtsort
- Soest
- Sterbeort
- Wiesbaden
- Beruf/Funktion
- Anglist ; Altgermanist ; Philologe
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 116969520 | OGND | VIAF: 29655822
- Namensvarianten
-
- Holthausen, Ferdinand
- Holthausen, F.
- Holthausen, Ferd.
- Holthausen, Ferd. Aug. Wennemar
- Holthausen, Ferdinand August Wennemar
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Holthausen, Ferdinand
Anglist und Altgermanist, * 9.9.1860 Soest, † 19.9.1956 Wiesbaden. (katholisch, dann konfessionslos)
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Genealogie
V August (1830–1918), Fabr., dann Kaufm. in S., S d. Oberzollamtskontrolleurs Caspar in Vlotho u. d. Maria Anna Schmitz;
M Bernhardine (1837–1912), T d. Ferdinand Freytag, Landwirt, Bäcker u. Brenner in S., u. d. Bernhardine Stoermann;
⚭ Darmstadt 1893 Thekla (1872–1953), T d. Friedrich Stegmayer (1840–1908), Geh. Reg.- u. Baurat, Eisenbahndir. in Darmstadt, u. d. Wilhelmine Klingelhoeffer;
1 S, 3 T, u. a. Thekla (⚭ →Anton Jirku, * 1885, Prof. d. Rel.gesch. in Bonn). -
Biographie
Seine Laufbahn führte H. von Heidelberg (Habilitation 1885) über Göttingen (1888), Gießen (1891) auf ein altgermanistisches Ordinariat nach Göteborg (1893). Seit 1900 hatte er die anglistische Professur in Kiel inne; doch umfaßte sein Forschungs- und Lehrbereich den ganzen altgermanischen Raum um Nord- und Ostsee. Nach seiner Emeritierung nahm er noch 1927-35 eine Gastprofessur in Frankfurt am Main wahr. –H. begann mit „Studien zur Thidrekssaga“ (1884), in denen er mit überlegener Kritik Fabeleien der Saga, aus denen man eine Lokalisierung der Attila- und Nibelungensage in Soest zu erschließen gemeint hat, zurückwies. Seine Arbeit über die „Soester Mundart“ (1886) ist eine der ersten Mundartdarstellungen, die die neue dialektgeographische Sichtweise verrät. Seine spätere umfangreiche Produktion erstreckt sich überwiegend auf Sprachwissenschaft, besonders Wortgeschichte, und Editionen. Unter diesen hat die reich kommentierte Ausgabe des „Beowulf“ die längste Wirkung gehabt (2 Bände, 1905, ⁸1949). Von großen grammatischen Werken ist besonders das bis heute unübertroffene „Altsächsische Elementarbuch“ (1899, ²1921) zu nennen, das den Blick auf das Westgermanische im ganzen freihält und auch die Weiterentwicklung zum Mittelniederdeutschen mitberücksichtigt, sodann die Untersuchung über „Die englische Aussprache bis zum Jahre 1750“ (2 Teile, 1895/96). Als eindrucksvollste Hinterlassenschaft kann die Reihe seiner gerade durch ihre Knappheit nützlichen Wörterbücher verschiedener germanischer Dialekte gelten, die sich bewußt auf die rein sprachliche Seite beschränken und in sachlichen Erläuterungen zurückhalten; von ihnen ist das „Etymologische Wörterbuch der englischen Sprache“ (1917, ³1949) am bekanntesten geworden.
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Werke
Weitere W u. a. Altfries. Wb., 1925;
Altengl. etymolog. Wb., 1934;
Got. etymolog. Wb., 1934;
Vgl. u. etymolog. Wb. d. Altwestnordischen, 1948;
Altsächs. Wb., 1954. -
Verz. in: Kürschner, Gel.kal. 1-8, 1925-54. -
Literatur
W. Horn, in: German.-Roman. Mschr. 18, 1930;
W. Krogmann, in: Nd.dt. Korr.bl. 57, 1950;
E. Nörrenberg, ebd. 63, 1956;
Archiv f. d. Stud. d. neueren Sprachen 188, 1960, S. 1 f.;
Wirkendes Wort 7, 1956/57, S. 127 f. -
Autor/in
Ulrich Pretzel -
Zitierweise
Pretzel, Ulrich, "Holthausen, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 555 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116969520.html#ndbcontent