Hofmeister, Friedrich
- Lebensdaten
- 1782 – 1864
- Geburtsort
- Strehla Elbe
- Sterbeort
- Reudnitz bei Leipzig
- Beruf/Funktion
- Musikverleger ; Musikbibliograph ; Bibliograf
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116952431 | OGND | VIAF: 6359690
- Namensvarianten
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- Hofmeister, Friedrich
- Hofmeister, F.
- Hofmeister, Frederic
- Hofmeister, Friedrich Wilhelm
- Hofmeister, Johann Friedrich Karl
- Hofmeisther, Friedrich
- Hofmeisther, F.
- Hofmeisther, Frederic
- Hofmeisther, Friedrich Wilhelm
- Hofmeister, Johann Friedrich Carl
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Hofmeister, Friedrich
Musikverleger und Musikbibliograph, * 24.1.1782 Strehla Elbe, † 30.9.1864 Reudnitz bei Leipzig. (lutherisch)
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Genealogie
V Johannes, Perückenmacher in Lommatzsch, S d. hzgl. Läufers Joh. Adam in Gotha;
M Rosina Maria, T d. Handarbeiters Joh. Andreas Vogtländer in St. u. d. Rosina Maria N. N.;
⚭ 1) 1801 N. N., 2) 1813 Friederike († 1861), T d. Ratswagenschreibers Joh. Michael Seidenschnur;
1 S aus 1) →Adolph Moritz (1802–70), Verleger, 1 S, 1 T aus 2) →Wilhelm (s. 2), →Clementine (1826–1905, ⚭ →Ambrosius Abel, 1820–78, Verlagsbuchhändler, übernahm H.s naturwiss. Verlag, s. L), Jugendschriftstellerin (s. BJ X, Tl.);
Ur-E →Carl Wilh. Günther (1878–1956), führte H.s Musikverlag fort, n. 1945 in Frankfurt/M. (s. Wenzel). -
Biographie
Nach Schulabschluß an der Ratsfreischule in Leipzig wurde H. 1797 im Verlag Breitkopf & Härtel als Lehrling angestellt. 1801/02 und 1806/07 war er im „Bureau de Musique“ von F. A. Hoffmeister und A. Kühnel in Leipzig als Gehilfe tätig. In der Zwischenzeit hielt er sich vorübergehend als Kolonialwarenhändler in Riesa auf. 1807 eröffnete er in Leipzig ein eigenes Geschäft, und zwar zunächst ein Musiksortiment, dann einen Musikverlag und eine musikalische Leihanstalt mit angegliederter Kommissionsabteilung, später auch einen Buchverlag. In seinem Hause verkehrten die bekanntesten Künstler und Gelehrten Leipzigs. 1852 teilte H. seine Firma mit seinen Söhnen. Er selbst führte unter dem Firmennamen „F. Hofmeister senior“ den Sortimenthandel weiter. H. war ein Mann mit weitreichenden Interessen, die sich, über seinen erlernten Musikverlegerberuf hinausgehend, auch auf die Naturwissenschaften erstreckten. In Reudnitz, wohin er sich später zurückzog, legte er einen eigenen botanischen Garten an. Für die vielen Künstler, Naturwissenschaftler und Gelehrten, die ihm nahestanden, seien nur H. G. L. Reichenbach, Salomon Hirzel, Freytag und Treitschke als die bedeutendsten genannt. – H. trug entscheidend zu der 1829 erfolgten Gründung des „Vereins der Musikverleger gegen musikalischen Nachdruck“, aus dem später der „Verein deutscher Musikalienhändler“ hervorging, bei und leistete damit einen wichtigen Beitrag zum|Schutz des musikalischen Urheberrechtes. – Als Verleger verstand er es, die Forderungen des Zeitgeschmacks mit denen nach künstlerischer Qualität zu verbinden. Sein Verlagsrepertoire umfaßte zunächst Klaviermusik aller Art, Lieder mit Begleitung eines Akkordinstrumentes, Kammermusik und vor allem Gitarrenmusik, der H. immer größere Aufmerksamkeit schenkte. Sein Hauptinteresse galt dabei vor allem der zeitgenössischen Musik: C. M. von Weber, Robert Schumann, Franz Liszt, Carl Loewe, nicht zuletzt Heinrich Marschner, dem er auch freundschaftlich verbunden war und dessen Werke fast ausschließlich bei H. erschienen. Auch Schul- und Unterrichtswerke nehmen einen bedeutenden Platz im Verlagsrepertoire ein. – Weltbekannt wurde H. indes mit dem Beitrag, den er mit seinem Verlag zur deutschen Musikbibliographie leistete. Es bleibt sein Verdienst, gleich nach Erscheinen des „Handbuches der musikalischen Litteratur“ von C. F. Whistling 1817 die Bedeutung dieser erstmals alle Musikalien verzeichnenden Bibliographie erkannt und an ihrer weiteren Ergänzung und Verbesserung mitgearbeitet zu haben. Bereits der 2. Nachtrag von 1819 erschien bei H., ebenso sechs weitere. Den 9. und 10. Nachtrag sowie die Neuauflage 1828 besorgte Whistling, der die Redaktion stets innehatte, selbst. 1829 ging das Handbuch endgültig in den H.-Verlag über, wobei die Redaktion vom 2. Ergänzungsband 1834 an in den Händen von Adolph Moritz Hofmeister und Fritz Whistling lag. Das Werk wurde außerdem durch die „Monatsberichte“, ab 1852 zu „Jahresberichten“ zusammengefaßt (später „Deutsche Musikbibliographie“ genannt), ergänzt. Insgesamt erschien H.s „Handbuch“ bis 1943 in 19 Bänden (letzter Band unvollständig), während die „Deutsche Musikbibliographie“ bis heute fortgeführt wird.
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Literatur
Botan. Ztg. 23, 1865, S. 43 f.;
M. Schumann, Zur Gesch. d. dt. Musikalienhandels seit d. Gründung d. Ver. dt. Musikalienhändler 1829-1929, 1929;
Tradition u. Gegenwart, Festschr. z. 150j. Bestehen d. Musikverlags F. H., 1957 (P);
MGG VI (W, L, P, auch f. Fam.);
Riemann. - Zu Schwieger-S A. Abel:
Rud. Schmidt, Dt. Buchhändler, Dt. Buchdrucker, I, 1902. -
Autor/in
Dietrich Berke -
Zitierweise
Berke, Dietrich, "Hofmeister, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 467-468 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116952431.html#ndbcontent
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Hofmeister, Friedrich
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Biographie
Hofmeister: Friedrich H., Begründer des bekannten Musikverlaggeschäftes in Leipzig, war den 24. Januar 1782 in Strehla geboren und trat im Jahre 1797 in das Geschäft von Breitkopf & Härtel in Leipzig als Lehrling, später in das neu errichtete „Bureau de Musique“ als Geschäftsführer ein und errichtete am 19. März 1807 eine eigene Musikalienhandlung, die damals überhaupt die dritte (selbständige) in Leipzig war. Hier rief er auch das erste Musikalienleih-Institut ins Leben. H. wurde vermöge seiner liebenswürdigen persönlichen Eigenschaften von vielen jungen Künstlern als Freund gesucht und in Ehren gehalten, so seiner Zeit von Heinrich Marschner, Friedrich Schneider, Albert Methfessel, August Pohlenz u. a. Sein Haus wurde später ein Sammelplatz|für Musiker, Schriftsteller und Gelehrte. Am 19. März 1857 feierte er das 50jährige Bestehen seines Geschäftes und beschloß am 30. Sept. 1864 sein der Kunst und den Mitmenschen geweihtes Leben.
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Autor/in
R. Eitner. -
Zitierweise
Eitner, Robert, "Hofmeister, Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 642-643 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116952431.html#adbcontent