Hoffmann-Fölkersamb, Hermann
- Lebensdaten
- 1875 – 1955
- Geburtsort
- Straßburg (Elsaß)
- Sterbeort
- Kiel
- Beruf/Funktion
- Begründer der Wandervogelbewegung ; Diplomat ; Dolmetscher ; Jurist
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 12437638X | OGND | VIAF: 13240701
- Namensvarianten
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- Hoffmann, Hermann (bis 1921)
- Hoffmann-Fölkersamb, Hermann
- Hoffmann, Hermann (bis 1921)
- hoffmann, hermann
- Hoffmann-Fölkersamb, Hermann
- Fölkersamb, Hermann Hoffmann-
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Hoffmann-Fölkersamb (Doppelname seit 1921), Hermann
Begründer der deutschen Wandervogelbewegung, * 10.1.1875 Straßburg (Elsaß), † 20.9.1955 Kiel. (evangelisch)
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Genealogie
V Adolf H. (1835–1901), preuß. Fortifikationssekr. in Magdeburg, S d. Buchdruckereifaktors Carl u. d. Henriette Carol. Wilh. Wagner;
M Elisabeth (1846–1919), T d. Franz v. Foelkersamb u. d. Frieder. Ernestine Auguste v. Hoepfner;
⚭ Groß-Lichterfelde 1905 Elfriede (1880–1966), T d. →Ferdinand Schrey († 1938), Kaufm., Erf. d. nach ihm benannten Stenographiesystems, u. d. Emilie Sehnem;
2 S, 2 T. -
Biographie
Ein Unterrichtserlebnis in Magdeburg bewog H., 1890 mit seinem Bruder und einem Klassenkameraden eine 18tägige Fußreise nach dem Harz zu unternehmen. In den folgenden Ferien erwanderten sie sich weitere Heimatgebiete. Die letzte große „Fahrt“ als Schüler machte der Primaner H. allein vom Fichtelgebirge aus durch den Böhmerwald über Passau nach Venedig. Die von ihm ausgeübte neue Art des Wanderns bei spartanischer Lebensweise bildete eine Vorschule für seine späteren Unternehmungen. Seit dem Herbst 1894 studierte er in Berlin Rechtswissenschaft und orientalische Sprachen und ging später in den konsularischen Dienst. Als Student erteilte er Schülern des Steglitzer Gymnasiums unentgeltlichen Stenographieunterricht und begeisterte sie für das Wandern. Über 3 Jahre (Sommer 1896-Herbst 1899) ist er mit ihnen gewandert, in der Mark Brandenburg, im Harz, in der Rhön, im Spessart und am Rhein. An der 4wöchigen „klassischen“ Böhmerwaldfahrt (Sommer 1899) haben über 20 Schüler teilgenommen, darunter Karl Fischer, Hans Breuer, Richard|Weber und Wolfgang Meyen, die alle später eine Rolle in der Wandervogelbewegung gespielt haben. Auf diesen Fahrten bildete sich die Form des Gemeinschaftslebens des Wandervogels heraus: jugendhaftes, ungebundenes, spartanisches Leben im Geiste der Kameradschaft. – Durch die tatkräftige Nachfolge Fischers hat sich der „Wandervogel“ (der Name datiert erst seit der Gründung der Organisation am 4.11.1901) über Deutschland ausgebreitet.
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Werke
Schriftleiter: Schülerwarte, Zs. d. Schülervereinigung f. „Vereinfachte Stenogr.“ n. d. System Schrey-Johnen-Socin, 7.-9. Jg., 1897-99 (nach d. Einigungssystem Stolze-Schrey).
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Literatur
H. Ahrens, Die dt. Wandervogelbewegung v. d. Anfängen b. z. Weltkrieg, Diss. Hamburg 1939;
W. Gerber, Zur Entstehungsgesch. d. dt. Wandervogelbewegung, 1957;
ders., H. H.-F., 1959 (ungedr., im Archiv d. Jugendburg Ludwigstein);
G. Korth, Wandervogel 1896-1906, 1967 (L). -
Autor/in
Walther Gerber -
Zitierweise
Gerber, Walther, "Hoffmann-Fölkersamb, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 439-440 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12437638X.html#ndbcontent