Hoffmann, Hugo
- Lebensdaten
- 1844 – 1911
- Geburtsort
- Stuttgart
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Schokoladenfabrikant ; Unternehmer ; Direktor
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 13759710X | OGND | VIAF: 81768014
- Namensvarianten
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- Hoffmann, Hugo
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Hoffmann, Hugo
Schokoladenfabrikant, * 27.5.1844 Stuttgart, † 24.12.1911 Berlin. (evangelisch)
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Genealogie
V Gustav Frdr. (* 1802), kgl. Leibschneider in St., S d. fürstl. Hausverwalters Joh. Georg u. d. Maria Dor. Lorenz;
M Christine Louise (* 1804), T d. Schneidermeisters Jakob Frdr. Berrer in St. u. d. Eva Weiß;
⚭ Berlin 1877 Marie (1853–1929), T d. Kleidermachers Joh. Georg Christoph Meier in B.;
2 S, 4 T, u. a. →Max (1878–1950), wurde nach H.s Tod Gen.dir. d. Unternehmens (bis 1922). -
Biographie
H., der in Paris das Konditorhandwerk erlernt hatte, kam von dort 1868 nach Berlin, wo er in der Mohrenstraße (daher der „Sarotti-Mohr“, das spätere Markenzeichen der Firma) eine „Conditor-Küche“ einrichtete. Zunächst fertigte er Fondants und Fruchtpasteten nach französischer Art, die ihm einen guten Anfangserfolg einbrachten, seit 1871 dann auch Schokolade und Pralinen. Mit dem|Ziel der Herstellung und des Vertriebs von Qualitäts-Süßwaren im Großen bemühte sich H. jahrelang um den Erwerb eines guteingeführten Verkaufsgeschäfts. 1878 gelang ihm die Übernahme der Berliner „Confiseur-Waaren-Handlung“ von Felix & Sarotti. Den wohlklingenden Namen „Sarotti“ verwendete er zunächst nur zur Bezeichnung seiner Kakaoerzeugnisse. Angesichts des wachsenden Geschäfts tat er sich 1883 mit dem Kaufmann Paul Tiede zusammen und verlegte seine Fertigungsstätte in den Südwesten Berlins, wo bessere Ausdehnungsmöglichkeiten bestanden. Seit 1889 stellte H. auch Marzipan her. 1893 ließ er den Namen „Sarotti“ als Warenzeichen eintragen. In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen kräftig. Die Belegschaft stieg von 162 (1893) über 360 (1896) auf rund 1000 um die Jahrhundertwende. 1903 ging aus den bis dahin nebeneinander bestehenden Firmen „Felix & Sarotti“ und „Hoffmann & Tiede“ die „Sarotti Chocoladen- und Cacao-Industrie AG“ mit einem Kapital von 1,5 Millionen Mark hervor, das 1909 auf 3,5 Millionen Mark erhöht wurde. Kurz vor seinem Tode erwarb H. in Tempelhof ein neues großes Fabrikgelände. 1913 erfolgte der Umzug der inzwischen 2000 Belegschaftsmitglieder zählende Firma in das neue Werk.
In den folgenden Jahrzehnten setzte das 1921 in „Sarotti AG“ umbenannte Unternehmen seinen Aufschwung fort. Die beiden Weltkriege bedingten durch die Unterbrechung der Kakaoversorgung Produktionsumstellungen. 1949 wurde der Firmensitz nach Hattersheim/Main verlegt, wo das inzwischen von der schweizerischen Nestlé AG mehrheitlich beherrschte Unternehmen heute die modernsten Schokolade-Fertigungsanlagen Europas betreibt.
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Literatur
60 J. Sarotti 1868-1928, 1928 (P);
Mitt. d. Firma Sarotti AG. -
Autor/in
Hans Jaeger -
Zitierweise
Jaeger, Hans, "Hoffmann, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 425-426 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13759710X.html#ndbcontent