Hoeneke, Bartholomäus
- Lebensdaten
- erwähnt um 1340 , gestorben 14. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Chronist des Deutschen Ordens in Livland ; Chronist
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 101525621 | OGND | VIAF: 6166149544607500490002
- Namensvarianten
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- Hôneke, Bartholomäus
- Hoeneke, Bartholomäus
- Hôneke, Bartholomäus
- Höneke, Bartholomäus
- Barthélemy, Höneke
- Bartholomäus, Höneke
- Hoeneke, Bartholomäus
- Höneke, Barthélemy
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Hoeneke, Bartholomäus
Chronist des Deutschen Ordens in Livland, 1. Hälfte 14. Jahrhundert.
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Biographie
H. stammt wohl aus der Stadt Osnabrück oder deren Umgebung, wo ein Geschlecht gleichen Namens im Mittelalter nachweisbar ist. Er diente als Kaplan 3 livländischen Ordensmeistern und stand zu ihnen, besonders zum Meister Goswin von Herike, in engen Beziehungen. Von ihnen und den Gebietigern des Ordens erhielt er die Informationen für sein heute als „Jüngere livländische Reimchronik“ bezeichnetes Werk. In niederdeutschen Versen geschrieben, erzählt es die Geschichte Livlands in den Jahren 1315–48. Mit der Niederschrift seiner Chronik hat H. nicht vor 1340 begonnen; von diesem Jahr an wird auch der anfangs nur fortlaufende Bericht sehr viel ausführlicher und lebendiger. Dies gilt besonders für den großen Estenaufstand von 1343 und die Vereinigung des dänischen Nordestlands mit dem Deutschordensgebiet. H. zeigt sich über diese Vorgänge ausgezeichnet unterrichtet und schildert sie mit großer Zuverlässigkeit. So wurde sein Werk zu einer der wichtigsten Quellen für die livländische und preußische Geschichtsschreibung des 14. Jahrhunderts. Es ist uns heute nicht mehr in der Urschrift, sondern nur in einem Prosa-Auszug des Chronisten und Bremer Notars →Johannes Renner († 1583) erhalten.
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Werke
Joh. Renners Livländ. Historien, hrsg. v. R. Hausmann u. K. Höhlbaum, 1876;
Liivimaa noorem riimkroonika (Die jüngere livländ. Reimchronik), hrsg. v. S. Vahtre, 1960. -
Literatur
ADB 13;
K. Höhlbaum, Die jüngere livländ. Reimchronik d. B. H. 1315-48, 1872;
Vf.-Lex. d. MA II, V. -
Autor/in
Hellmuth Weiss -
Zitierweise
Weiss, Hellmuth, "Hoeneke, Bartholomäus" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 342 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101525621.html#ndbcontent
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Hoeneke (spr. Hôneke), Bartholomäus
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Biographie
Hoeneke (spr. Hôneke): Bartholomäus H., Chronist des Deutschordens in Livland in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Ueber seine Person läßt sich nur ermitteln, daß er aus der Nachbarschaft von Osnabrück gebürtig, lange in der nächsten Umgebung der Ordensgebiete im nördlichen Livland als Priester, vielleicht als herrmeisterlicher Kaplan, gelebt, zum Meister Herike enge Beziehungen gehabt und hier vortreffliche Informationen für sein Werk: „Die jüngere livländische Reimchronik“, erhalten hat. In niederdeutschen Versen erzählt sie die Geschichte des Ordenslandes in den Jahren 1315—1348, anfangs scheinbar sehr cursorisch, von 1340 ab aber mit großer Ausführlichkeit. H. ist ganz besonders der Chronist des Esten aufstand es von 1343 und der Einverleibung Estlands in das Deutschordensgebiet (s. d. Art. Herike); er zeichnet sich durch sehr umfassende Kenntnisse und große Treue in der Berichterstattung aus. Sein Werk ist eine der vorzüglichsten Quellen für die ganze livländische und preußische Geschichtschreibung vom 14. bis zum 16. Jahrhundert geworden, es scheint auch die lübische und dänische Chronistik beeinflußt zu haben, ist selbst aber nur in einem prosaischen Auszug des Bremer Notars Joh. Renner († c. 1583) erhalten. In dieser Gestalt ist es zuerst kritisch herausgegeben 1872 (Leipzig) von dem Referenten.
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Literatur
Vgl. dazu Hausmann und Höhlbaum, Joh. Renner's Livland. Historien (Gött. 1876), besonders S. XII ff., Lorenz, Deutschl. Geschichtsquellen II, 216 ff., Höhlbaum in den Hans. Geschichtsblättern, Jahrgang 1878.
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Autor/in
Höhlbaum. -
Zitierweise
Höhlbaum, Konstantin, "Hoeneke, Bartholomäus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 13 (1881), S. 70 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101525621.html#adbcontent