Hölscher, Gustav
- Lebensdaten
- 1877 – 1955
- Geburtsort
- Norden (Ostfriesland)
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Alttestamentler ; Theologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116927461 | OGND | VIAF: 57379140
- Namensvarianten
-
- Hölscher, Gustav
- Hölscher, Gustav
- Hoelscher, Gustav
- Hölscher, Gustav Diedrich Hillard
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Marburger Professorenkatalog online [2017]
- Professorenkatalog der Universität Halle/Saale [2006-2010]
- * Hessische Biografie [2004-]
- Biographisches Lexikon für Ostfriesland (BLO) [1997-2001]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1972] Autor/in: Macholz, Georg Christian (1972)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen in der Judaica-Sammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main
- Index Theologicus (IxTheo)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Hölscher, Gustav
evangelischer Theologe, * 17.6.1877 Norden (Ostfriesland), † 16.9.1955 Heidelberg.
-
Genealogie
Aus ostfries. u. westfäl. Kaufm.- u. Juristenfam.;
V →Wilhelm (1845–1911), D. theol., Kirchenrat, Pfarrer in N., seit 1885 a. d. Nikolaikirche in Leipzig, Hrsg. d. Allg. Ev. Kirchenztg. u. d. Theol. Lit.bl. (s. BJ 16), S d. Advokaten Uvo in N. u. d. Hilke Marg. Hattermann;
M Sophie (1845–1919), T d. Dr. med. Gustav Diedrich Hillard Steinbömer in N. u. d. Emilie Marie Diel;
B →Uvo (1878–1963), Prof. d. Baugesch. a. d. TH Hannover, leitete d. Aufnahmen d. Tempelanlagen in Ägypten u. erforschte d. ma. Baudenkmäler Niedersachsens, vor allem Goslars (s. W, L), Emil (1880–1935), Gen.bevollmächtigter u. Oberdir. d. Gen.direktion d. Fürsten v. Donnersmarck;
- ⚭ 1) Hövig/Norwegen 1908 Borghild (1882–1930), T d. Gymnasialdir. Gustav Antonio Gjessing in Lysaker b. Oslo u. d. Helga Monrad aus Oslo, 2) Bonn 1934 Gertrud (* 1889), T d. Landgerichtspräs. →Hubert v. Meibom (1846–1919) u. d. Sophie Westernacher;
2 S aus 1), →Wilhelm (1912–43), Ägyptologe, Uvo (* 1914), Prof. d. klass. Piniol. -
Biographie
H. studierte in Erlangen und Leipzig Theologie, in Leipzig, München und Berlin Orientalistik. 1902 promovierte er in Leipzig zum Dr. phil. 1903 unternahm er mit H. Thiersch im Auftrag der Deutschen Orient-Gesellschaft eine Studienreise nach Syrien und Palästina, um archäologisch verheißungsvolle Ortslagen zu erkunden. 1904 promovierte er in Marburg zum lic. theologiae 1905 wurde er in Halle Privatdozent für Altes Testament, 1915 dort außerordentlicher Professor, 1920 Ordinarius in Gießen, 1921 in Marburg. 1929 wurde er zur Mitwirkung bei der Reorganisation der theologischen Fakultät nach Bonn berufen, hier aber nach 1933 suspendiert. Nach einiger Zeit wurde er nach Heidelberg versetzt, wo er, zunächst aus politischen Gründen boykottiert, von 1935 bis zu seiner Emeritierung 1949 wirkte.
H.s wissenschaftliche Tätigkeit galt außer den alttestamentlichen Schriften der Geschichte des Judentums in frühnachkanonischer Zeit und orientalistischen Fragen. Forschungsgeschichtlich bedeutsam war vor allem sein von der Psychologie W. Wundts beeinflußter Versuch, die alttestamentliche Prophetie in religionsgeschichtlichem Zusammenhang psychologisch zu interpretieren (Die Profeten, 1914, hier besonders das 1. Kapitel: Ekstase und Vision). H.s Verständnis der hebräischen Metrik als eines alternierenden Systems ist mit gewisser Phasenverschiebung in der Diskussion dieses Spezialproblems wieder wichtig geworden. H.s spätes Hauptwerk „Geschichtsschreibung in Israel, Untersuchungen zum Jahvisten und Elohisten“ (1952) ist ein letzter großer rein literarkritisch bestimmter Beitrag in einer mittlerweile fast völlig veränderten Forschungssituation.|
-
Auszeichnungen
D. theol. (Halle);
Mitgl. d. Akademien Oslo (1926), Heidelberg (1936) u. Lund (1947). -
Werke
Weitere W Palästina in d. pers. u. hellenist. Zeit, 1905;
Der Sadduzäismus, Eine krit. Unters, z. späteren jüd. Rel.gesch., 1906;
Elemente arab., syr. u. hebrä. Metrik, in: Beihh. z. Zs. f. d. alttestamentl. Wiss. 34, 1920;
Hesekiel, Der Dichter u. d. Buch, Eine literar. Unters., ebd. 39, 1924;
Gesch. d. isr. u. jüd. Rel., 1922;
Syr. Verskunst, 1932;
Die Anfänge d. hebr. Gesch.schreibung, in: SB d. Heidelberger Ak. d. Wiss. 1941/42, Nr. 3, 1942;
Das Gedicht v. Hiob u. s. drei Freunden, 1948. -
Zu B Uvo: Das Grabmal d. Chefren, 1912;
Kloster Loccum, 1913;
Die Kaiserpfalz Goslar, 1927;
The Excavations of Medinet Habu, 5 Bde., 1934-53. -
Literatur
A. Falkenstein, in: SB d. Heidelberger Ak. d. Wiss., J.h. 1955/56, S. 24-26. -
Eigene Archivstud. - Zu B Uvo: G. Hoeltje, in: Nd.dt. Btrr. z. Kunstgesch. 3, 1964 (W, P).
-
Autor/in
Georg Christian Macholz -
Zitierweise
Macholz, Georg Christian, "Hölscher, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 334 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116927461.html#ndbcontent