Hochberg, Bolko Graf von
- Lebensdaten
- 1843 – 1926
- Geburtsort
- Schloß Fürstenstein (Schlesien)
- Sterbeort
- Bad Salzbrunn (Schlesien)
- Beruf/Funktion
- Komponist ; Theaterintendant ; Diplomat
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116920602 | OGND | VIAF: 25366391
- Namensvarianten
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- Franz, J. H. (Pseudonym als Komponist bis 1878)
- Hochberg, Bolko Graf von
- Franz, J. H. (Pseudonym als Komponist bis 1878)
- franz, j. h.
- Hochberg, Bolko, Graf von
- Franz, I. H.
- Franz, Johann H.
- Hans Heinrich XIV., Hochberg, Graf
- Hochberg, Bolko von
- Hochberg, Graf von
- Hochberg, Hans Heinrich Bolko von, Graf
- Hochberg, Hans Heinrich XIV. Bolko von
- Hochberg, Hans Heinrich von
- Hochberg, Hans-Heinrich von
- I. H. Franz
- J. H. Franz
- Pleß, Hans Heinrich von, Fürst, XIV.
- Franz, J. H. (Pseudonym als Componist bis 1878)
- Hans Heinrich XIV., Hochberg, Graph
- Hochberg, Hans Heinrich Bolko von, Graph
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Hochberg, Bolko Graf von (Pseudonym als Komponist bis 1878 J. H. Franz)
Theaterintendant, Komponist, * 23.1.1843 Schloß Fürstenstein (Schlesien), † 1.12.1926 Bad Salzbrunn (Schlesien). (evangelisch)
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Genealogie
V Hans Heinrich Fürst v. Pleß, Gf. v. H. (preuß. Fürst 1850, 1806-55), Fideikommißbes. d. Freien Standesherrschaft Pleß u. Fürstenstein usw., Präs. d. preuß. Herrenhauses, S d. Hans Heinrich Gf. v. H. (1768-1833), Fideikommißherr, u. d. Anna Aemilie Prn. v. Anhalt-Köthen-Pleß (1770–1830);
M Ida (1811–43), T d. preuß. Oberstlt. Frdr. Ludw. Wilh. v. Stechow, auf Kotzen usw., u. d. Karoline Freiin v. d. Reck;
⚭ Saabor 1869 Eleonore (1848–1923), T d. Ferdinand Prinz v. Schönaich-Carolath, auf Saabor u. Mellendorf, u. d. Johanna Prn. Reuß zu Küstritz;
4 S, 2 T, u. a. →Hans Heinrich (1874–1933), Fideikommißherr auf Rohnstock, Komponist, Marie-Agnes (⚭ →Carl Gf. v. Pückler, 1857–1943, dt. WGR u. Gesandter). -
Biographie
Von seinem Vater für die Diplomatenlaufbahn bestimmt, studierte Hochberg Rechts- und Staatswissenschaft in Bonn und Berlin. 1867-69 war er Attaché an der preußischen Gesandtschaft in Sankt Petersburg, quittierte dann den Staatsdienst, um sich auf seinem Schloß Rohnstock bei Bolkenhayn (Schlesien) musikalischen Studien und Liebhabereien zu widmen. Als Komponist trat er zuerst 1864 mit einer Vertonung des Goetheschen Singspiels „Claudine von Villa Bella“ (Uraufführung 1864 Hoftheater Schwerin) hervor, ihr folgte die dreiaktige romantische Oper „Die Falkensteiner“ (Uraufführung 1876, Hoftheater Hannover; Uraufführung der umgearbeiteten Fassung unter dem Titel „Der Wärwolf“ 1881, Hoftheater Dresden). Später wandte sich H. mehr der Instrumental- und Liedkomposition zu. 1876 begründete er die Schlesischen Musikfeste in Görlitz, die er bis 1925 als Protektor betreute. Die hierbei gezeigten organisatorischen Fähigkeiten, seine Kunstinteressen und nicht zuletzt seine Abstammung aus dem Hochadel empfahlen H. für den Posten des Generalintendanten der Königlichen Schauspiele in Berlin, mit dem er 1886 von Kaiser Wilhelm I. vorerst kommissarisch, 1887 definitiv betraut wurde. In diesem Amte unterstanden ihm auch die königlichen Theater in Hannover, Kassel und Wiesbaden. H.s musikalische Interessen prägten seine Tätigkeit als Intendant, er reorganisierte das Opernpersonal, berief bedeutende Dirigenten wie Karl Muck, Felix Weingartner und Richard Strauß an die Berliner Oper und räumte den Werken Richard Wagners eine bevorzugte Stellung im Repertoire ein; fast unbeeinflußt von den Zeitströmungen führte er das Schauspiel auf dem traditionellen Hoftheaterniveau weiter. Seinem plötzlichen Rücktritt am 31.12.1902 ging ein Konflikt mit dem Hofe voraus. Wilhelm II. hatte am Libretto von Richard Strauß' Oper „Feuersnot“, die am 28.10.1902 erstaufgeführt wurde, aus moralischen Gründen Anstoß genommen. Offiziell schied H. wegen Arbeitsüberlastung aus dem Amte.
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Literatur
I. Landau, in: Die Dt. Bühne 15, 1923, H. 2;
M. Koch, Das Kgl. Schauspielhaus in Berlin unter B. Gf. v. H. (1886-1902), Diss. FU Berlin 1957;
MGG VI (vollst. Verz. d. musikal. W);
Riemann;
Kosch, Theater-Lex. -
Porträts
in: J. Kapp, Gesch. d. Staatsoper Berlin, 1937, S. 97.
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Autor/in
Joachim Wilcke -
Zitierweise
Wilcke, Joachim, "Hochberg, Bolko Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 283-284 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116920602.html#ndbcontent