Hiltner, Lorenz

Dates of Life
1862 – 1923
Place of birth
Neumarkt (Oberpfalz)
Place of death
München
Occupation
Agrarbiologe ; Biologe
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 133843815 | OGND | VIAF: 52888862
Alternate Names

  • Hiltner, Lorenz
  • Hiltner
  • Hiltner, Dr.
  • Hiltner, L.

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Places

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Citation

Hiltner, Lorenz, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133843815.html [31.01.2025].

CC0

  • Hiltner, Lorenz

    Agrarbiologe, * 30.11.1862 Neumarkt (Oberpfalz), 6.6.1923 München. (katholisch)

  • Genealogy

    V Joh. Adam (1832–74), Gastwirt u. Essigsieder in N., S d. Johann, Metzgermeister u. Gütler in Oberferrieden/Mittelfranken, u. d. Barbara Nothelfer;
    M Margarete (1828–1901), T d. Lehrers Joh. Jobst Röder in Burgthann/Mittelfranken u. d. Marg. Sabina Hollenbacher;
    Tharandt 1892 Hedwig (1870–1963), T d. Wilh. Frdr. Leidhold, Korbmacher u. Blindenlehrer, u. d. Bertha Wilhelmine Würker;
    3 S, u. a. Erhard (1893–1934), Mitarbeiter H.s, Regierungsrat a. d. Bayer. Landesanstalt f. Pflanzenbau u. Pflanzenschutz, Leiter d. biolog. Abt. (s. L).

  • Biography

    H. studierte Naturwissenschaften an der TH München und in Erlangen, wo er in Botanik bei M. Reess promovierte. Zuvor (1882) hatte er als Stipendiat ein halbes Jahr am zoologischen Institut in Neapel zugebracht. 1885 wurde er Assistent bei F. Nobbe an der Forstakademie Tharandt. Dort konnte er eine vielseitige Tätigkeit auf den Gebieten der Samenkontrolle, der Bodenbakteriologie und der Pflanzenkrankheiten entfalten. 1899 wurde er als Leiter des Bakteriologischen Laboratoriums an die Biologische Abteilung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes nach Berlin-Dahlem berufen. 1902 wurde er Vorstand der damals neu gegründeten Bayerischen Agrikulturbotanischen Anstalt in München,|zuletzt deren Präsident. Die TH München, an der er über Landwirtschaftliche Bakteriologie las, ernannte ihn 1908 zum Honorarprofessor.

    H.s Name ist vor allem gebunden an seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiete der Samenimpfung der Leguminosen mit Knöllchenbakterien und an die Einführung der Beizung des Saatgutes zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten des Getreides mit quecksilberhaltigen Mitteln, die nachmalig den Hauptanstoß zur Entwicklung der Pflanzenschutzmittelindustrie in Deutschland gab. Aber auch andere Gebiete des Pflanzenschutzes wie die Feldmausbekämpfung, Unkrautbekämpfung, Bodenentseuchung, ferner die Methodik der Samenprüfung, die Phänologie, Ernährungsphysiologie und der Futterbau verdanken H. wichtige Impulse. Nicht zuletzt sind seine organisatorischen Leistungen auf den genannten Gebieten hervorzuheben, mit denen er seine wissenschaftlichen Erkenntnisse der praktischen Landwirtschaft nutzbar machte.

  • Works

    u. a. Die Keimungsverhältnisse d. Leguminosensamen u. ihre Beeinflussung durch Organismenwirkung, 1902;
    Pflanzenschutz nach Monaten geordnet, 1909;
    Unterss. üb. d. Ernährungsverhältnisse unserer Kulturpflanzen, in: Landwirtschaftl. Jb. f. Bayern 3, 1913 (mit G. Gentner), 5, 1915 (mit K. Maisch u. M. Kronberger);
    Über d. Einfluß v. Überdüngungen auf d. Ertrag u. d. Abbau d. Kartoffeln, ebd. 11, 1921 (mit F. Lang);
    Über d. Verbreitung u. d. Bekämpfung d. Feldmäuse in Bayern in d. J. 1902–13, 1914;
    Vermehrte Futtergewinnung aus d. heim. Pflanzenwelt, 2 T., 1917/18.

  • Literature

    K. Boshart, in: Zs. f. Pflanzenbau u. Pflanzenschutz, 1952, Sonder-H. 4 (P);
    G. Christmann, in: DBJ V. - Zu S Erhard: A. Strobel, in: Prakt. Bll. f. Pflanzenbau u. Pflanzenschutz 12, 1934, H. 7 (W, P)

  • Author

    Karl Böning
  • Citation

    Böning, Karl, "Hiltner, Lorenz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 165-166 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133843815.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA