Hillebrandt, Alfred
- Lebensdaten
- 1853 – 1927
- Geburtsort
- Groß-Nädlitz bei Breslau
- Sterbeort
- Deutsch-Lissa bei Breslau
- Beruf/Funktion
- Indologe ; Philologe
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 118976451 | OGND | VIAF: 100195185
- Namensvarianten
-
- Bonsens, Fritz (Pseudonym)
- Hillebrandt, Alfred
- Bonsens, Fritz (Pseudonym)
- bonsens, fritz
- Hillebrand, Alfred
Vernetzte Angebote
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Historische Mitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) [2005-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
- * Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Hillebrandt, Alfred (Pseudonym Fritz Bonsens)
Indologe, * 15.3.1853 Groß-Nädlitz bei Breslau, † 18.10.1927 Deutsch-Lissa bei Breslau. (lutherisch)
-
Genealogie
V Franz (1808–98), Pfarrer in G.;
M Philippine Levi († 1885). -
Biographie
Nach 2 Semestern an der Universität Breslau, während deren er bei →A. F. Stenzler Sanskrit und vergleichende Sprachwissenschaft studierte, geriet H. in München unter den richtungweisenden Einfluß des Vedisten →M. Haug, von dem er 1875 promoviert wurde (Dissertation: „Über die Göttin Aditi“). Dieser eng an die Gedanken →R. Roths angelehnten Arbeit folgte bereits 1877 die Breslauer Habilitationsschrift „Varuna und Mitra“. Noch stark der etymologischen Vergleichung von griechischen ouranos, avestisch varena und sanskrit varuṇa verhaftet, kam H. zu dem später von ihm zugunsten der Mondgottdeutung verworfenen Ergebnis, der Göttersouverän des vedischen Pantheons, Varuna, sei als Gott des allumfassenden Himmels aufzufassen. Der seit der Dissertation nie aufgegebenen Beschäftigung H.s mit der vedischen Mythologie, welche sein hauptsächliches Arbeitsgebiet wurde, verdanken wir seine bis heute trotz teilweise heftiger und nicht ungerechtfertigter Kritik Standardwerk gebliebene „Vedische Mythologie“, deren unübertroffener Vorzug in der konsequenten Auswertung ritueller Fakten zur Deutung der Mythen besteht. So stammen denn auch grundlegende Werke der vedischen Ritualwissenschaft aus H.s Feder: „Das altindische Neu- und Vollmondsopfer“ (1879), „Die Sonnenwendfeste in Altindien“ (1889) und das Heft „Ritual-Litteratur“ des „Grundrisses der indo-arischen Philologie und Altertumskunde“ (1897).
1883 wurde H. zum außerordentlichen Professor an der Universität Breslau ernannt, 1887, nach Stenzlers Tod, übernahm er dessen Lehrstuhl (emeritiert 1921). Eine längere Studienreise nach Indien unternahm er 1905. 1902 und 1911 Rektor seiner Universität, war H. 1903-08 deren Vertreter im Preußischen Herrenhaus und trat als Experte in Unterrichtsfragen auf. In zahlreichen kleineren Publikationen setzte er sich besonders für den Fortbestand des Humanistischen Gymnasiums ein.|
-
Auszeichnungen
Senator|d. Dt. Ak. in München, Ehrenmitgl. d. American Oriental Society, Dr. h. c. (St. Andrews 1911).
-
Werke
Weitere W Vedische Mythol., 3 Bde., 1891–1902, Kleine Ausg. 1910, 2. Aufl.: I, 1927, II, 1929 (P), Neudr. d. 2. Aufl. 1965;
Lieder d. Rigveda, 1913;
Kalidasa, 1921;
Aus Brahmanas u. Upanishaden, 1921;
Altind. Pol., 1923. -
Hrsg.: Śāṅkhāyana Śrauta Sūtra, I, 1888, II, 1891, III, 1897;
Mudrārākṣasa, 1912. -
Ausführl. v. Vf. angefertigtes Verz. im Indisch-Ostasiat. Seminar d. Univ. Marburg. -
Literatur
C. Appel, in: Schles. Lb. III, 1928 (L, P);
B. Liebich, in: Zs. d. Dt. Morgenländ. Ges. 82, 1928 (P);
E. Kornemann, A. H. u. d. Univ. Breslau, 1928. -
Porträts
Gem. v. A. Busch (Breslau, Univ.), Abb. b. W. Rau, Hundert Bilder dt. Indologen, 1966.
-
Autor/in
Dieter Schrapel -
Zitierweise
Schrapel, Dieter, "Hillebrandt, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 149-150 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118976451.html#ndbcontent