Hilger, Ewald
- Lebensdaten
- 1859 – 1934
- Geburtsort
- Essen
- Sterbeort
- Kötzschenbroda bei Dresden
- Beruf/Funktion
- Bergmann ; Generaldirektor
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 128884347 | OGND | VIAF: 5996325
- Namensvarianten
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- Hilger, Ewald
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Hilger, Ewald
Bergmann, * 13.7.1859 Essen, † 20.8.1934 Kötzschenbroda bei Dresden. (evangelisch)
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Genealogie
V →Ewald (1833–87), Bergwerks- u. Hüttenbes. in E., Gründer d. Steinkohlenbergwerks „Ewald“ in Herten/Westf., aus Tuchfabr.fam. in Wilhelmsthal b. Lennep;
M Mathilde († 1896), T d. →Franz Schmidt (1795–1866), aus Tirol, Maurermeister, dann Teilhaber an Berg- u. Hüttenwerken bei E.;
B →Alwin (1868–1941), Bankdir. in Duisburg;
- ⚭ 1890 Eugenie, T d. KR →Ernst Huffmann (1820–88), Teilh. d. Tuchfabriken Horstmann u. Huffmann in Werden; Schwager →Karl v. Hammacher († 1936), Polizeipräs. in Aachen, S d. Frdr. H. († 1904), Wirtsch.- u. Soz.pol. (s. NDB VII);
1 S (⚔), 2 T, u. a. Elly (⚭ →Erich Seidl, * 1880, Präs. d. Staatl. Materialprüfungsamtes in Berlin). -
Biographie
H. hatte sich ursprünglich für den Kaufmannsberuf entschieden, auf Wunsch seines Vaters wandte er sich aber dem Bergfach zu. Nach Studien in Straßburg, in Berlin und an der École des Mines in Paris legte er 1882 die Prüfung zum Bergreferendar, 1887 die zum Bergassessor ab und wurde im Saargebiet tätig. Schon bald in führender Stellung eingesetzt, erwarb sich H. Verdienste dadurch, daß er der Saarkohle den Pariser Markt als zusätzliches Absatzgebiet erschloß und damit wesentlich zur Steigerung der Produktion beitrug. 1896 wurde er an die Zentralverwaltung der oberschlesischen fiskalischen Steinkohlenwerke „König“ und „Königin Louise“ in Zabrze versetzt. Hier setzte sich H. für die Erweiterung der Grubenfelder ein. 1900 kehrte er als Leiter der Bergwerksdirektion Saarbrücken an die Saar zurück. 1905 nahm er seinen Abschied wegen der entschiedenen Ablehnung durch die Sozialdemokraten, denen er das Recht zur Mitarbeit in der Verwaltung des Saarbergbaues absprach. Sein letztes Tätigkeitsfeld fand er als Generaldirektor des größten privaten Berg- und Hüttenwerkes in Oberschlesien, der „Vereinigten Königs- und Laurahütte“ (1905-23). H. erkannte, daß die Hüttenwerke technisch veraltet waren. Er schuf neue Verfeinerungsbetriebe und Konstruktionswerkstätten, um die Herstellung von Qualitätswaren zu ermöglichen, die den wichtigsten Bestandteil der oberschlesischen Eisenindustrie bildeten. Durch Zusammenlegung alter und Ankauf neuer Felder erzielte er eine größere Wirtschaftlichkeit der Kohlengruben. Dieser Tätigkeit setzte die Teilung Oberschlesiens nach dem 1. Weltkrieg ein Ende. – H. hat früh die Möglichkeiten für eine Aufwärtsentwicklung der ihm anvertrauten Gruben und Hüttenwerke erkannt. Sowohl im Saargebiet als auch in Oberschlesien traf er auf eine rückläufige Entwicklung. Durch Modernisierung und Rationalisierung der Arbeitsvorgänge sowie Konzentration erzielte er neue Arbeitsimpulse.|
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Auszeichnungen
Dr.-Ing. E. h. (Breslau 1920), Geh. Bergrat, Vors. d. östl. Gruppe d. Ver. Dt. Eisen- u. Stahlindustrieller (1906–22), Vorstandsvors. d. Knappschafts-Berufsgenossenschaft f. d. Dt. Reich seit 1924, Vors. d. Fachgruppe Bergbau im Reichsverband d. Dt. Industrie seit 1928.
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Werke
Über d. Ablagerung d. produktiven Steinkohlenformation i. d. Horst-Recklinghauser Mulde, in: Zs. f. d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen, 1887;
Gesamtschicksal u. Einzelschicksal, in: Hamburger Fremdenbl. v. 12.8.1924. -
Literatur
B. Knochenhauer, Die oberschles. Montanindustrie, in: Die dt. Wirtsch. u. ihre Führer IX, 1927, S. 136-40;
F. Holtermann, in: Kohle u. Erz 31, 1934, Nr. 7;
W. Serlo, ebd., Nr. 9;
ders., E. H. u. s. Bedeutung f. Oberschlesien, in: Der Oberschlesier 16, 1934, H. 10;
ders., Aus d. engeren u. weiteren Fam.kreise E. H.s, in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogrr. III, 1936 (P);
ders., Männer d. Bergbaus, 1937, S. 68 f. (P);
A. Perlick, Oberschles. Berg- u. Hüttenleute, 1953 (L, P);
Rhdb. (P). -
Porträts
Radierung v. E. Heermann, Abb. in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.-biogrr., s. L.
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Autor/in
Ingrid Quabeck -
Zitierweise
Quabeck, Ingrid, "Hilger, Ewald" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 143 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128884347.html#ndbcontent