Poppo I.
- Lebensdaten
- erwähnt 931, gestorben 961
- Sterbeort
- Regensburg
- Beruf/Funktion
- Bischof von Würzburg ; Bischof ; Kanzler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 131817132 | OGND | VIAF: 45445112
- Namensvarianten
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- Poppo von Würzburg
- Poppo I. von Würzburg
- Poppo I.
- Poppo von Würzburg
- Poppo I. von Würzburg
- Poppo I., Würzburg, Bischof
- Poppo, von Würzburg
- Poppo I., Würzburg, Bischoph
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Poppo I.
Bischof von Würzburg (seit 941), † 14. oder 15.2.961 Regensburg.
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Genealogie
Aus edelfreiem fränk. Geschl., wahrsch. aus d. Fam. d. poppon. Grafen im Grabfeldgau, d. nach e. ihrer Burgen auch Babenberger (s. NDB I) genannt wurden. – B →Heinrich († 964), Ebf. v. Trier (seit 956, s. NDB VIII); Verwandter, wahrsch. N →Poppo II., Bf. v. Würzburg († 983, s. NDB 20).
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Biographie
Ob P. dem Würzburger Domklerus angehörte, ist unbekannt. Von April 931 bis Sept. 940 ist er als Kanzler Kg. Heinrichs I. und Kg. Ottos I. nachweisbar, mußte jedoch – wohl als Ergebnis der otton. Familienpolitik - Ende 940 das Kanzleramt an Brun († 965), den Bruder|Kg. Ottos, abtreten. Wahrscheinlich schon im Frühjahr 941 wurde er von Otto zum Bischof von Würzburg ernannt. Auch nach seiner Erhebung ist P. mehrfach in der Umgebung des Königs nachzuweisen. Für das Domkapitel erwirkte er noch 941 das Recht der freien Bischofswahl, das jedoch erst nach dem Investiturstreit aktiviert werden konnte. Unklar bleibt, ob P. am ersten Romzug Ottos 951 teilnahm; die Nachricht Otlohs von St. Emmeram in seiner Vita des Regensburger Bf. Wolfgang, P. habe Stephan von Novara als Leiter der Domschule nach Würzburg berufen, liefert hierfür keinen eindeutigen Beweis, zumal auch in der Grabschrift Stephans dessen Berufung, durch welche die Domschule neue Anziehungskraft gewann, ausdrücklich dem König zugesprochen wird. Gesichert ist die Anwesenheit P.s am 7.8.952 bei der in Augsburg gleichzeitig mit einer großen Reichsversammlung tagenden Synode. Am Hl. Abend 960 war er mit vielen Bischöfen beim Empfang der aus Burgund übersandten, für Magdeburg bestimmten Mauritiusreliquien in Regensburg zugegen; kurz danach ist P. vermutlich erkrankt, hat jedenfalls Regensburg nicht mehr verlassen.
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Literatur
ADB 26 (Nachtrag);
W. Schlesinger, Die Entstehung d. Landesherrschaft, 1941, Neudr. 1964, S. 160-65;
A. Wendehorst, Das Bistum Würzburg 1 (Germania Sacra NF 1), 1962, S. 59-63;
J. Fleckenstein, Die Hofkapelle d. dt. Könige, Teil 2, 1966;
E. Henning. Geneal. u. sphragist. Stud. z. Herrschaftsbildung d. Grafen v. Henneberg im XI. u. XII. Jh., in: FS z. hundertj. Bestehen d. Herold zu Berlin 1869-1969, 1969, S. 33-53;
Die Klostergemeinschaft v. Fulda im früheren MA, hg. v. Karl Schmid, II/1-3, 1978, S. 331. -
Autor/in
Alfred Wendehorst -
Zitierweise
Wendehorst, Alfred, "Poppo I." in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 631-632 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131817132.html#ndbcontent
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Poppo I.
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Biographie
Poppo I. *)Zu S. 435., Bischof von Würzburg (941—961). Aus einem vornehmen fränkischen Geschlechte, dessen verwandtschaftliche Beziehungen vielleicht mütterlicher Seite zugleich auf Schwaben weisen, war P. bei Zeiten in die königliche Kapelle aufgenommen worden und erscheint in den Jahren 936 bis April 941 als Kanzler König Otto's I. In dieser Zeit hat er sich das Vertrauen des Königs in dem Grade erworben, daß ihn dieser, als im März 941 das Bisthum Würzburg durch den Tod des Bischofs Burchard II. erledigt wurde, zum Nachfolger desselben wählen ließ. Gerade zwanzig Jahre lang hat P. an der Spitze dieses so wichtigen Bisthums gestanden und die von König Otto auf ihn gesetzten Erwartungen vollkommen gerechtfertigt. Schon im December 941|treffen wir den König auf einem Besuch auf der ostfränkischen Salzburg, wo er (am 13. December) dem Bischof P. die Gerechtsame seiner Kirche, darunter die Wahlfreiheit bestätigt. Im Jahre 948 wohnte P. dem Concil zu Ingelheim bei, begleitete (952), wie man ziemlich allgemein und aus gutem Grunde vermuthet, Otto auf seinem so entscheidenden Zuge nach Italien und brachte von da, unter der Mitwirkung des Königs, den gelehrten Stephan von Pavia nach Würzburg, der nun hier an die Spitze der Domschule gestellt wurde und sie zur ungewöhnlichen Blüthe emporhob. Zu den später sich auszeichnenden Schülern dieser Schule gehören u. a. der Bruder Poppo's, Heinrich, der zuerst seine Studien in der Klosterschule zu Reichenau gemacht hatte, und der Schwabe Wolfgang, der spätere Bischof von Regensburg. Im Jahre 956 wurde dem genannten Bruder Poppo's das Erzbisthum Trier übertragen und er beredete den jungen Wolfgang ihm als Vorstand der Trierer Schule dahin zu folgen. Bald nach der Rückkehr von seinem ersten Römerzuge hielt König Otto einen Reichstag zu Augsburg, auf welchem König Berengar die Krone von Italien als Lehen aus seinen Händen empfing. Diesem Reichstag, an welchen sich zugleich eine Synode schloß, wohnte mit vielen geistlichen und weltlichen Großen auch der Bischof von Würzburg bei. So weit unsere Nachrichten reichen, treffen wir urkundlich erst acht Jahre später (Februar 960) Bischof P. wieder in der Nähe des Königs zu Worms, und das Jahr darauf zu Regensburg, wo Otto auf seine Fürbitte der Herzogin Judith von Baiern im Taubergau also innerhalb des Würzburger Sprengels gelegene Güter schenkt. Ein paar Tage darauf, 13. oder 14. Februar, ist Bischof P. noch zu Regensburg gestorben. Sein Amtsnachfolger, Bischof Poppo II. (961—984), aus demselben Geschlechte stammend, tritt namentlich unter König Otto öfter in dessen Umgebung auf.
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Literatur
Ussermann, Episcopatus Wirceb. p. 73—76. — Köpke-Dümmler, Jahrbücher der deutschen Geschichte: Kaiser Otto d. Große. — W. v. Giesebrecht, Deutsche Kaisergeschichte, 1. Bd. —
Friedrich Stein, Geschichte Frankens (Schweinfurt 1888), 1. Bd. S. 99—122. — K. F. Stumpf, Die Reichskanzler, 1. Bd. S. 8—12. — Wattenbach, Geschichtsquellen I, S. 233. -
Autor/in
Wegele. -
Zitierweise
Wegele, Franz Xaver von, "Poppo I." in: Allgemeine Deutsche Biographie 26 (1888), S. 823-824 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131817132.html#adbcontent