Herold, Wolf Hieronymus von
- Lebensdaten
- 1627 – 1693
- Beruf/Funktion
- Stück- und Glockengießer ; Gießer ; Glockengießer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 129113654 | OGND | VIAF: 33067811
- Namensvarianten
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- Herold, Wolf Hieronymus (bis 1654)
- Herold, Wolf Hieronymus von
- Herold, Wolf Hieronymus (bis 1654)
- herold, wolf hieronymus
- Herold, Wolff Hieronymus
- Herold, Wolff Hieronimus
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Herold, Wolf Hieronymus von
Glockengießer, ~ 29.6.1627 Nürnberg, ⚰ 4.5.1693 Nürnberg. (evangelisch)
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Genealogie
V Georg (s. Gen. 1);
B →Balthasar (s. 2), →Hans Georg (s. 3), →Andreas (s. 1), Johannes (s. Gen. 3), →Achatius (1630–63), wohl Gehilfe H.s;
- ⚭ 1) Nürnberg 16.10.1654 Barbara († 1667), T d. Wirts u. Weinschenks Balthasar Trummer, 2) ebd. 12.10.1668 Susanna († 1670), T d. Bierbrauers Leonhard Golling, 3) ebd. 30.10.1671 Helene Anna Kath. († 1735), Wwe d. Kriegsschreibers Hieron. Schmid;
S aus 1) →Hans Leonhard (* 1656, † vermutl. vor 1693), Rotgießer;
N Joh. Balthasar (s.4). -
Biographie
Von seiner Wanderschaft nach Wien kehrte H. 1653 nach Nürnberg zurück und übernahm die Gießhütte seines Stiefvaters Leonhard Low, der nach Prag ging. Von seinen Geschützen ist die schöne Kanone von 1684 auf der Veste Coburg erhalten. Als Kunstgießer betätigte er sich bei dem 1668 vollendeten Neptunbrunnen (nach einem Modell von G. Schweigger), der nach einer 1702 erfolgten Aufstellung in einem Haus auf der Peunt 1797 an Zar Paul I. verkauft wurde, der ihm einen Platz im Park des Schlosses Peterhof anwies. H.s Statue des heiligen →Johannes von Nepomuk von 1683 für die Karlsbrücke in Prag (nach Entwurf von M. Rauchmüller und Modell von Johann Brokoff) wurde vorbildlich für die zahlreichen Statuen dieses Heiligen. 1685 goß er einen Kruzifixus für Sankt Castor in Koblenz, ebenfalls nach einem Modell von Schweigger. Von seinen Glocken ist eine große Anzahl auf uns überkommen, fast 30 in Mittelfranken mit einem Ausläufer im Kreis Crailsheim. Nach Süden reichte sein Absatzgebiet in den Kreis Nördlingen, in dem in dieser Zeit keine örtlichen Gießer tätig waren, nach Osten in die Oberpfalz und nach Norden über Unter- und vor allem Oberfranken bis nach Thüringen und Sachsen. Zu den Spitzenfriesen seines Stiefvaters Leonhard Löw, dessen Vorrat an Modeln ihm nach Übernahme der Hütte zugänglich war, fügt er gelegentlich Friese aus großen Akanthuspalmetten hinzu, wie sie schon eine 1653 für Schauerheim (Neustadt/Aisch) gegossene Glocke zeigt, wie er auch eine zarte Wellenranke verwendet. Neben den auftragsgemäß bedingten Flankeninschriften und Wappen erscheinen gelegentlich als Reliefs die Kirchenpatrone und vor allem eine Muttergottes im Strahlenkranz.
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Literatur
zum Gesamtartikel: A. Weißenbäck u. J. Pfundner, Tönendes Erz, 1961, S. 208;
S. Thurm, Dt.|Glockenatlas, I: Württemberg u. Hohenzollern, 1959, S. 83 f., 86, 109, II: Bayer.-Schwaben, 1967, S. 51, 57, 76;
ThB (L u. Verz. d. Qu. bis 1923). Qu.: Landeskirchl. Archiv, Nürnberg. -
Autor/in
Sigrid Thurm -
Zitierweise
Thurm, Sigrid, "Herold, Wolf Hieronymus von" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 677-678 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129113654.html#ndbcontent