Hermann von Kärnten
- Lebensdaten
- erwähnt 1142 oder 1143 , gestorben 1. Hälfte 12. Jahrhundert
- Geburtsort
- Istrien
- Beruf/Funktion
- Übersetzer ; Verfasser polemischer Schriften ; Philosoph ; Übersetzer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118890387 | OGND | VIAF: 15567945
- Namensvarianten
-
- Hermann
- Hermannus Carinthia
- Hermannus Dalmata
- Hermannus Sclavus
- Hermannus secundus (zur Unterscheidung von Hermann von Reichenau)
- Hermann von Kärnten
- Hermann
- Hermannus Carinthia
- Hermannus Dalmata
- Hermannus Sclavus
- Hermannus secundus (zur Unterscheidung von Hermann von Reichenau)
- hermannus secundus
- Hermannus, Dalmata
- Dalmata, Hermannus
- Herman, Dalmatinac
- Herman, Koruški
- Hermann, Dalmata
- Hermann, le Dalmate
- Hermann, of Carinthia
- Hermann, von Carinthia
- Hermann, von Kärnten
- Hermannus, Dalmaticus
- Hermannus, Dalmatinus
- Hermannus, Nellingauensis
- Hermannus, Nellingaunensis
- Hermannus, Sclavus
- Hermannus, Secundus
- Hermannus, de Carinthia
- Hermannus, de Karinthia
- Hermannus, von Carinthia
- Nellingaunensis, Hermannus
- Hermannus Karinthia
- Hermannus secundus (zur Untherscheidung von Hermann von Reichenau)
- Herman, Coruški
- Hermann, of Karinthia
- Hermann, von Karinthia
- Hermann, von Cärnten
- Hermannus, von Karinthia
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-
Hermann von Kärnten (Hermannus Carinthia, – Dalmata, – Sclavus, – secundus)
Übersetzer, 1. Hälfte 12. Jahrhundert
-
Biographie
H.s Volkszugehörigkeit ist unsicher. Zur Unterscheidung von Hermann von Reichenau wird er oft im Mittelalter Hermannus secundus genannt. Er war in Chartres oder Paris Schüler des Thierry von Chartres. In Spanien lernte er Arabisch. Seine Übersetzung Zaelis Fatidica (De revolutionibus des Saul ben Bischr.) 1138 aus dem Arabischen setzt schon einen längeren Aufenthalt in Spanien voraus. Bis 1142 lebte er dort, wahrscheinlich zeitweise in Toledo. Anschließend kehrte er nach Frankreich zurück und ist 1143 in Toulouse und Beziérs nachweisbar. – Er übertrug aus dem Arabischen ins Lateinische mathematische und astronomische Werke, so 1143 die Planisphäre des Ptolemaeus mit arabischem Kommentar (herausgegeben von J. L. Heiberg, Ptoloemaei opera astronomica minora, 1907, S. 225-59). Gemeinsam mit Robert von Chester übersetzte er außerdem für Petrus Venerabilis, Abt von Cluny, den Koran (gedruckt Basel 1543 und öfters) und verfaßte dazu 2 polemische Schriften gegen die Sarazenen. In seinem einzigen, 1143 vollendeten, selbständigen Werk „De essentiis“ verrät er größere Kenntnis der arabischen Literatur als seine Zeitgenossen. H. kannte wohl kaum die Werke des Aristoteles selbst, aber auf Grund der von ihm angefertigten Übersetzung des Maius Introductorium des Abu Ma'Schar war er in der Lage, die Metaphysik und Naturphilosophie des →Aristoteles zu vermitteln. Beide Arbeiten waren daher für das Bekanntwerden der Aristotelischen Philosophie im 12. Jahrhundert von großer Bedeutung. Sein Schüler war Rudolf von Brügge.
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Werke
De essentiis, hrsg. v. P. M. Alonso, in: Miscellanea Comillas V, Comillas (Santander) 1946, S. 1-104 (mit Einl., W-Verz.).
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Literatur
J. P. Migne, Patrologiae cursus completus 189, Sp. 658 f.;
Ch. H. Haskins, Studies in the Hist. of Mediaevel Science, Cambridge, USA, 1924, S. 43-66 (mit Angaben üb. H.s Überss. u. Beschreibung d. Hss.);
R. Lemay, Abu Mac Shar and Latin Aristotelianism in the Twelfth Century, Beirut 1962;
H. Schipperges, Die Assimilation d. arab. Med. durch d. lat. MA, = Sudhoffs Archiv, Beih. 3, 1964;
G. Sarton, Introduction to the Hist. of Science II, Baltimore 1931 (W-Verz.);
Überweg. -
Autor/in
Hans Jürgen Rieckenberg -
Zitierweise
Rieckenberg, Hans Jürgen, "Hermann von Kärnten" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 646-647 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118890387.html#ndbcontent