Herbord
- Lebensdaten
- erwähnt 1145, gestorben 1168
- Sterbeort
- Bamberg
- Beruf/Funktion
- Verfasser einer Vita Ottos von Bamberg ; Mönch von Michelsberg bei Bamberg ; Mönch ; Hagiograf
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 10094597X | OGND | VIAF: 268855260
- Namensvarianten
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- Herbord
- Herbord, von Michelsberg
- Herbordus, Bambergensis
- Herbordus, Michelburgensis
- Herbordus, Michelsbergensis
- Herbordus, Michelsburgensis
- Herbordus, Montis Sancti Michaelis
- Herbordus, Scholasticus
- Scholasticus, Herbordus
- Scholasticus, Herbordus, Mönch, Schriftsteller
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Herbord
Mönch, Verfasser einer Vita Ottos von Bamberg, † 27.9.1168 Bamberg.
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Biographie
H. trat 1145, möglicherweise als Mönch eines anderen Klosters, in die Benediktinerabtei Michelsberg¶ ob Bamberg ein, wo er als Scholaster wirkte. Er verfaßte um 1158/59 im wesentlichen auf der stofflichen Grundlage der Otto-Viten des Prüfeninger Mönchs (Wolfger?) und Ebos vom Michelsberg den „Dialogus de Ottone episcopo Bambergensi“, in dem er mit großem formalem Geschick die Geschichte Bischof Ottos I. vonBamberg (1102–39) von Klosterangehörigen erzählen läßt, nicht ohne Kritik am monastischen Leben der Zeit und an der hagiographischen Tendenz seiner Vorgänger zu üben. Das Werk zeugt von umfassender Bildung und selbständigem Urteil, steht jedoch an Zuverlässigkeit den älteren Otto-Biographien oft nach. Größere Verbreitung als der Dialog fand eine kurz nach 1189 von einem anonymen Bearbeiter hergestellte Kurzfassung. Im Michelsberger Konvent stand H. auf Seiten einer Reformpartei, die auf Absetzung des Abtes Helmerich (1147–60) hinarbeitete, und war maßgeblich daran beteiligt, 1160 den Admonter Mönch Irimbert als neuen Abt nach Bamberg zu holen.
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Werke
Dialogus de Ottone episcopo Bambergensi, hrsg. v. R. Köpke, in: MGH SS 20, S. 704-69, gleichzeitig separat: MGH SS rer. Germ. 33;
hrsg. v. Ph. Jaffé, Monumenta Bambergensia, in: Bibl. rerum Germanicarum V, 1869, S. 705-835. -
Literatur
ADB XII;
Manitius III, S. 596 ff.;
Wattenbach-Holtzmann I, S. 489 f.;
D. Andernacht, Die Biographen Bischof Ottos v. Bamberg, Diss. Frankfurt a. M. 1950, S. 44 ff. (ungedr.);
J. Petersohn, Apostolus Pomeranorum, in: HJb. 86, 1966, S. 274 ff.;
ders., Überlieferung u. urspr. Gestalt d. Kurzfassung v. H.s Otto-Vita, in: DA 23, 1967, S. 93-115. -
Autor/in
Jürgen Petersohn -
Zitierweise
Petersohn, Jürgen, "Herbord" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 587 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10094597X.html#ndbcontent
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Herbord.
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Biographie
Herbord: 1145—1168 Mönch im Kloster Michelsberg¶ bei Bamberg, wo er der Schule vorstand, ein sehr gelehrter Geistlicher, der sich auch an Cicero's Schriften gebildet hatte und eine Biographie des Bischofs Otto von Bamberg (1103—1139) verfaßte, in sehr künstlicher Form, indem er zwei Zeitgenossen des Bischofs sich über diesen unterhalten ließ. Stilistisch ausgezeichnet, über einfache Berichterstattung sich erhebend, ist H. sachlich nicht so zuverlässig, wie seine Vorgänger und Quellen, eine gleich nach Otto's Tod verfaßte anonyme Denkschrift und die sehr gewissenhaft gearbeitete Biographie von seinem älteren Klosterbruder Ebo, welche H. viel benutzt hat, ohne ihn zu nennen. Lange besaß man nur eine aus beiden Werken zusammengesetzte Compilation, bis Giesebrecht 1865 Herbord's Dialogus in einer Münchener Handschrift entdeckte.
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Literatur
Beste Ausgaben von Jaffé, Bibl. Rer. Germ. V. 639—835. Uebersetzung von Hans Prutz, 1869.
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Autor/in
W. Wattenbach. -
Zitierweise
Wattenbach, Wilhelm, "Herbord" in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 42 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10094597X.html#adbcontent