Heffter, Arthur
- Lebensdaten
- 1859 – 1925
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Pharmakologe ; Professor der Pharmakologie ; Arzt ; Hochschullehrer ; Filmproduzent ; Wissenschaftler
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117509825 | OGND | VIAF: 77095409
- Namensvarianten
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- Heffter, Arthur Wilhelm Karl
- Heffter, Arthur
- Heffter, Arthur Wilhelm Karl
- Heffter, Artur
- Heffter, Karl Wilhelm Arthur
- Heffther, Arthur
- Heffter, Arthur Wilhelm Carl
- heffther, arthur wilhelm karl
- Heffther, Artur
- Heffter, Carl Wilhelm Arthur
Vernetzte Angebote
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Heffter, Arthur Wilhelm Karl
Pharmakologe, * 15.6.1859 Leipzig, † 8.2.1925 Berlin. (evangelisch)
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Genealogie
V →Arthur (1829–74), Großkaufm. (Weinhandel) in L., S d. →Carl Chrstn. (1781–1853), Dr. iur., Bgm. v. Jüterbog, Dir. d. Stadt- u. Landgerichts, Vf. d. „Urkundl. Chronik d. alten Kreisstadt Jüterbog“ (1851), u. d. Albertine Heuseler;
M Helene (1834–1911), T d. Kaufm. Carl Wilh. Götzinger in Dresden;
Groß-Ov →August (s. 2);
Vt →Lothar (s. 3);
- ⚭ Leipzig 1891 Elsa (1871–1947), T d. →Willmar Schwabe (1839–1917), Apotheker, Gründer d. Fa. „Dr. Willmar Schwabe“ f. hhomöopath. Arzneimittel, u. d. Luise Eder;
5 T, u. a. Elisabeth (⚭ →Hans Geiger, † 1945, Physiker, s. NDB VI), Ursula (⚭ →Wilh. Rohrschneider, 1895–1966, Prof. d. Augenheilkde.). -
Biographie
H. studierte in Freiburg, Leipzig und Greifswald Chemie (Dr. phil. Greifswald 1883). Er wurde zunächst Assistent an der Agrikultur-Chemischen Versuchsstation in Halle, danach 1885-87 bei dem physiologischen Chemiker O. Nasse in Rostock. Hier zeigte er schon durch Untersuchungen über die Ausscheidung des Schwefels im Harn Interesse für pharmakologische Fragen und entschloß sich zum Medizinstudium. Bereits als Student arbeitete er im pharmakologischen Laboratorium der Universität Leipzig bei R. Boehm, bei dem er bis 1898 blieb (doctor medicinae 1890, Habilitation 1892, außerordentlicher Professor 1897). Nach kurzer Tätigkeit als Vorstand der physiologisch-pharmakologischen Abteilung im Reichsgesundheitsamt in Berlin ging er 1898 als ordentlicher Professor für Pharmakologie nach Bern, 1906 nach Marburg, 1908 nach Berlin (Rektor 1922/23).
H. hat, seiner Ausbildung entsprechend, die Probleme der Pharmakologie immer von chemischen Gesichtspunkten aus bearbeitet. Von besonderer Bedeutung waren seine Untersuchungen über Psychopharmakologie der Kakteen-Alkaloide. Aus den in Mexiko als Genußmittel verwendeten „Mescalbuttons“|isolierte er ein Alkaloid, das er Anhalonium nannte. Später stellte er aus Originalpflanzen weitere Stoffe dar, die optische Halluzinationen erzeugen, das Pellotin und das Meskalin, und prüfte diese Substanzen am Tier und im Selbstversuch. H. ist auch als Gutachter auf dem Gebiet der Toxikologie hervorgetreten. Seine Untersuchungen über Ablagerung und Ausscheidung von Arsen sind für die gerichtliche Medizin bedeutsam geworden. Das gesamte damalige Wissen im Bereich der Pharmakologie hat H. in den „Ergebnissen der Physiologie“ durch kritische Referate und schließlich in dem von ihm herausgegebenen „Handbuch der experimentellen Pharmakologie“ zusammengefaßt.
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Werke
u. a. Zwei Cacteenalkaloide, in: Berr. d. dt. chem. Ges. 27, 29, 31, 1894/96/98;
Cacteenalkaloide, ebd. 34, 1901;
Über Pellote, in: Archiv f. experimentelle Pathol. u. Pharmakol. 40, 1897;
Giftmord od. Tod durch fortges. freiwillige Arsenikzufuhr, in: Archiv f. Kriminol. 70, 1918. - Hrsg.: Hdb. d. experimentellen Pharmakol., 1923-29 (fortges. v. W. Heubner). -
Literatur
W. Straub, in: Archiv f. experimentelle Pathol. u. Pharmakol. 105, 1925 (P);
G. Joachimoglu, in: Arzneimittel-Forschung 9, 1959, S. 391 (P);
ders., in: Archiv f. experimentelle Pathol. u. Pharmakol. 238, 1960, S. 6;
G. L. Liljestrand u. B. Holmstedt, Readings in Pharmacology, Oxford 1903, S. 205 (P);
Pogg. IV, VI;
Fischer. -
Autor/in
Wilhelm Rohrschneider -
Zitierweise
Rohrschneider, Wilhelm, "Heffter, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 201-202 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117509825.html#ndbcontent