Heermann, Paul
- Lebensdaten
- 1673 oder 1672 – 1732
- Geburtsort
- Lichtenberg-Weigmannsdorf
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Bildschnitzer ; Bildhauer ; Restaurator ; Holzbildhauer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 129967610 | OGND | VIAF: 15863863
- Namensvarianten
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- Heermann, Paul
- Heerman, P.
- Heerman, Paul
- Heermann, P.
- Heermann, Paul Zacharias
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Heermann, Paul |
Bildschnitzer, Bildhauer und Restaurator, ~ 23.1.1673 Weigmannsdorf bei Freiberg (Sachsen), † 22.7.1732 Dresden. (lutherisch)
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Genealogie
V Zacharias († 1686), Erbmüller, Kirchenvorsteher u. Gerichtsschöppe in W.;
M Justina (1639–1711), T d. Wolf Klemm, Wagner u. Gerichtsschöppe in W., u. d. Maria N. N.;
Ov →George (s. 1);
B →Zacharias (* 1670), Bildhauer;
⚭ Dresden 1705 Anna Elis., T d. kursächs. Freigießers Michael Barth in D.;
4 S, 2 T. -
Biographie
H., Schüler seines Oheims George, taucht zuerst mit seiner namentlich und mit „Roma – 1700“ bezeichneten Herkules-Statuette auf (Leipzig, Grassimuseum). Dann signierte und datierte er mit 1705 den Hephäst an der Treppe vor Schloß Troja, damit überliefernd, daß er seines Onkels Werk mit – aufgrund stilistischer Untersuchungen – 10 Figuren vollendete. Von da an blieb H. mit Dresden, seit 1714 als Bürger, verbunden. Die gesicherten Werke, so die Abgüsse von 4 Puttengruppen (1712, Leipzig, Museum der Bildenden Künste), die Altäre in Lommatzsch (1714) und Leipzig (1721/24), die Marmorstatuen Merkur und Apoll (1729 Leipzig, Stadtmuseum) und die unter allen gleichen Werken überzeugendste Bildnisbüste Augusts des Starken (1725 Dresden,|Albertinum) zeigen, daß der vom Hochbarock ausgehende Meister so, als ob er die Entwicklung zum Spätbarock übergehe, rein vorklassizistisches Maß, Kühle und Beruhigung zum Ziele hat. Er vertritt damit gegen den 1689-1732 den Dresdner Stil bestimmenden Permoser die immer latente antikische Richtung der obersächsischen Kunst. Das beweisen auch die H. zuzuweisenden Werke am Dresdner Zwinger (die drei nördlichsten Hermen am Wall, das Parisurteil ebendort, der Flötenspieler am Kronentor – 1715/19 –) und seine Marmorbüsten der Jahreszeiten (um 1720, Dresden, Albertinum), vor allem die Werke seiner Sonderaufgabe als Hofbildhauer: die Vervollständigung antiker Fragmente. Aus dieser selten so deutlich erkennbaren Tätigkeit zur Überwindung des Fragments im Barock resultieren auch ausgezeichnete Kopien von Antiken wie Seleinos und Telephos, Bacchos und Dionysos (um 1725, Dresden, Großer Garten) oder Neuschöpfungen im Sinne des antikisch gemeinten Kanon des Klassizismus wie die „Ruhende Venus“ (um 1720 Dresden, Albertinum).
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Literatur
zur Gesamtfam.: G. O. Müller, Vergessene u. halbvergessene Dresdner Künstler …, 1895, S. 24, 27 (unvollst., fehlerhaft);
S. Asche, Drei Bildhauerfam. an d. Elbe, acht Meister d. 17. Jh. u. ihre Werke in Sachsen, Böhmen u. Brandenburg, 1961 (Abdr. aller Urkk., L-Verz);
ders., Balthasar Permoser u. d. Barockskulptur d. Dresdner Zwingers, 1966;
ThB (unvollst., fehlerhaft). -
Autor/in
Sigfried Asche -
Zitierweise
Asche, Sigfried, "Heermann, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 197-198 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129967610.html#ndbcontent