Heckel, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1856 – 1909
- Geburtsort
- Biebrich bei Wiesbaden
- Sterbeort
- Biebrich bei Wiesbaden
- Beruf/Funktion
- Musikinstrumentenbauer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 142398942 | OGND | VIAF: 53824207
- Namensvarianten
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- Heckel, Wilhelm
- Heckel, Ludwig Georg Otto Wilhelm
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Heckel, Wilhelm
Musikinstrumentenbauer, * 15.1.1856 Biebrich bei Wiesbaden, † 13.1.1909 Biebrich bei Wiesbaden. (lutherisch)
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Genealogie
V →Joh. Adam (s. 1);
- ⚭ Wiesbaden 1878 Emma (1859–1921), T d. Eisenbahnsekr. Karl du Fais u. d. Elisabeth Sofie Flamm;
3 S, 2 T, u. a. →Wilhelm (1879–1952), →August (1880–1914);
E Elsa (⚭ Franz Groffy, * 1890, Leiter d. Heckel KG). -
Biographie
H. erlernte den Instrumentenbau im väterlichen Betrieb und übernahm nach dem Tode des Vaters die Leitung des Geschäfts. Er richtete sein Hauptaugenmerk darauf, die klangliche Einbuße des Heckel-Almenräder-Fagotts gegenüber den älteren Systemen wieder wettzumachen. Die von ihm konstruierten und gebauten neuen Fagotte fanden die volle Anerkennung Richard Wagners. 1879 führte H. in Bayreuth sein neues Kontrafagott vor, womit er den bis dahin üblichen Tonbereich vom Kontra-D als Grenzton bis zum Subkontra-B erweiterte und die Bindung der tiefen Töne ermöglichte. Später erweiterte H. den Umfang des Instruments bis zum Subkontra-A. – Von Wagner ging die Anregung zur Konstruktion des Heckelphons aus, da die bis dahin gebräuchliche Baritonoboe zu klangschwach war, um sich gegen den vollen Orchesterklang durchzusetzen. H. konstruierte daraufhin ein völlig neues Instrument mit stark konischer Bohrung in Baritonlage, dessen Corpus in einen kugeligen Schallbecher auslief, der mit lateralen Schallöchern versehen wurde. Die Bohrung wies den doppelten Durchmesser der Oboe auf. Dieses Heckelphon steht in C-Stimmung, wird im Violinschlüssel in der Oboenlage notiert, klingt aber eine Oktave tiefer. Das Doppelrohrblatt sitzt, ähnlich wie beim Englisch-Horn, auf einem metallenen S-Röhrchen. Da das Instrument hinsichtlich der Applikatur der Oboe verwandt ist, wird es im heutigen Orchester von den Oboisten als Nebeninstrument verwendet. Sein Tonumfang reicht klingend vom A-d“ (g“). In der Partitur steht es zwischen dem Englisch-Horn und der Klarinette. – Neben der Entwicklung dieser Neukonstruktion pflegte die Firma Heckel seit alters her den Bau sämtlicher Typen der Holzblasinstrumente. 1948 wurde sie in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt, die seit dem Tode H.s dessen Schwiegerenkel Franz Groffy leitet.
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Werke
Der Fagott, ²1931.
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Literatur
zur Gesamtfam.: W. Altenburg, Das Heckelphon, in: Zs. f. Instrumentenbau 11, 1904;
ders., Die H.sche Kautschuk-Ausfütterung d. Holzblasinstrumente u. d. neue Clarina, ebd.;
W. Heinitz, Instrumentenkde., in: Hdb. d. Musikwiss., 1929;
H. Becker, in: MGG VI, Sp. 6-10 (L);
Riemann (auch zu Carl Almenräder). -
Autor/in
Heinz Becker -
Zitierweise
Becker, Heinz, "Heckel, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 178 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd142398942.html#ndbcontent