Hausmann, Bernhard
- Lebensdaten
- 1784 – 1873
- Geburtsort
- Hannover
- Sterbeort
- Hannover
- Beruf/Funktion
- Verkehrspolitiker ; Fabrikant ; Kunstsammler ; Oberbaurat ; Unternehmer ; Kunsthistoriker
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116540044 | OGND | VIAF: 61383634
- Namensvarianten
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- Hausmann, David Conrad Bernhard
- Hausmann, Bernhard
- Hausmann, David Conrad Bernhard
- Hausmann, David Konrad Bernhard
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Hausmann, David Conrad Bernhard
Verkehrspolitiker, Fabrikant und Kunstsammler, * 15.5.1784 Hannover, † 13.5.1873 Hannover. (lutherisch)
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Genealogie
V →Bernhard (1757–1803), Kaufm. u. Fabrikbes., Hoflieferant (Hofkramer) in H., S d. →Joh. Melchior (1716–75), Kaufm. u. Fabrikbes., Hofkramer in H., u. d. Maria Wolpmann aus Hamburg;
M Clara (1759–96), T d. →Joh. Frdr. Jacobi (1712–91), D. theol., Konsistorialrat, Generalsup. d. Fürstentums Lüneburg in Celle, Mitgründer u. Dir. d. Landwirtsch.ges. (s. ADB XIII), u. d. Juliane Münter;
Om →Andreas Ludolf Jacobi (1746–1825), Land- u. Landschaftssyndikus, Steuerdir., Nat.-ökonom (s. ADB XIII);
Tante-v Anna Sophie Marg. (⚭ →Chrstn. Ludw. Albrecht Patje, 1748–1817, westfäl. Staatsrat u. Präs. d. Oberrechnungskammer in Kassel, s. ADB 25);
B →Friedrich (s. 2);
Schw Marie (⚭ →Gg. Chrstn. Franz Wedemeyer, 1774–1841, Vizepräs. d. Oberappellationsgerichts in Celle), Sophie (⚭ →Julius v. Hartmann, 1774–1856, großbrit. u. hannov. Gen. d. Art., s. L), Caroline (⚭ →Chrstn. Brandis, 1790–1867, Prof. d. Philos. in Bonn, s. ADB III; NDB II*);
- ⚭ Hannover 1809 Frieder. Henr. Elisabeth (1788–1864), T d. Joh. Arnold Wahrendorf, Kämmerer d. Rentkammer in H., u. d. Aug. Elisabeth Breymann;
4 S, 1 T, u. a. →Carl Georg (1814–60), Komponist in London;
N →Julius v. Hartmann (1817–78), preuß. Gen. d. Kav., Mil.schriftst. (s. W; s. ADB X Priesdorff VII, S. 256-61, P), Helene (⚭ →Gg. Waitz, † 1886, Historiker). -
Biographie
H. wurde zunächst durch Privatlehrer unterrichtet und erlernte daneben das Buchbinderhandwerk. 1800 begann er eine 3jährige Kaufmannslehre in einer Aachener Tuchfabrik. Beim Tode seines Vaters übernahm der 19jährige die Leitung der seit 1743 bestehenden Hof-Gold- und Silberstickereifabrik. Er machte eine Bildungsreise durch Deutschland, die Schweiz, Italien und Frankreich. 1809 ließ er sich in das Krameramt aufnehmen. H. hatte bereits zur napoleonischen Zeit mehrfach Ehrenämter in seiner Vaterstadt bekleidet und wurde 1821 zum Vizewortführer und 1824 für 4 Jahre zum Wortführer des Bürgervorsteherkollegiums (Stadtparlament) gewählt. Dieses Amt übte er auch 1838-43 aus, in jener Zeit, als Hannovers Magistrat im Brennpunkt der Auseinandersetzung um das von König Ernst August außer Kraft gesetzte Staatsgrundgesetz stand.
1829 wählten die Oberharzer Bergstädte Clausthal und Zellerfeld H. als Deputierten in die 2. Kammer des Königreichs Hannover. Während seiner bis 1857 andauernden parlamentarischen Tätigkeit war H. 1849-55 Vizepräsident und vorübergehend Präsident der 1. Kammer der Ständeversammlung. Sein Hauptinteresse galt stets Gewerbe-, Zoll- und Münzfragen. Dazu kam ein leidenschaftlicher Einsatz für die Eisenbahn. Ihm ist es zu verdanken, daß Hannover von vornherein eine Staatsbahn bekam. Seit 1837 wirkte H. in der Eisenbahn-Kommission, und seit 1843 war er Mitglied der Eisenbahndirektion. Die 1843 in Betrieb genommene Strecke Hannover-Lehrte erhielt bereits im folgenden Jahre den Anschluß bis Berlin. Schnell folgten weitere Strecken nach allen Richtungen.
Es blieb H. genug Zeit, sich immer wieder für die Musik und die bildenden Künste einzusetzen. Er wurde 1832 der erste Sekretär des von ihm gegründeten Kunstvereins für das Königreich Hannover. H.s bedeutende Galerie von etwa 300 Gemälden wurde später von König Georg V. erworben und befindet sieh heute in der Niedersächsischen Landesgalerie in Hannover. Seine Dürer-Sammlung, die alle Kupferstiche und Holzschnitte und 28 Handzeichnungen umfaßt, blieb im Besitz der Familie, desgleichen ein beachtlicher Bestand von Zeichnungen und Aquarellen zeitgenössischer Künstler. Die nach H.s Tode erschienenen „Erinnerungen“ sind noch heute unentbehrlich für jeden, der sich mit der hannoverischen Landes- oder Stadtgeschichte seiner Zeit beschäftigt.|
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Auszeichnungen
Zahlr. Ehrenämter, 1845 Baurat, 1852 Oberbaurat.
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Werke
→Albrecht Dürer's Kupf., Radirungen, Holzschn. u. Zeichnungen, unter bes. Berücksichtigung d. dazu verwandten Papiere u. deren Wasserzeichen, 1861;
Erinnerungen a. d. 80jähr. Leben e. hannov. Bürgers, 1873, ³1909. - Hss.: „Haupt-Cat.“ d. Slgg., 1827 (Hannover, Stadtbibl.);
Kat. „Andenken m. Zeitgenoßen, Slg. v. Zeichnungen u. Skizzen d. Künstler, welche mit mir gelebt haben, angefangen Anno 1833“, 1842-54 (im Bes. v. H. Grotrian-Steinweg, Braunschweig), auszugsweise veröff. im Kat. d. Sonderausstellung|„Handzeichnungen d. 19. Jh. a. d. Slg. B. H.“ d. Kestner-Mus., Hannover, 1962. - Verz. d. H.schen Gem.-Slg. in Hannover, 1831. - Zu N Julius v. Hartmann: Lebenserinnerungen, Briefe u. Aufsätze, 2 T., 1882. -
Literatur
W. Rothert, Allg. hannov. Biogr. II, 1914, S. 234-45 (P);
G. v. d. Osten, Kat. d. Gem. alter Meister in d. nd.sächs. Landesgal. Hannover, 1954, S. 15 ff. - Eigene Archivstudien. - Zu Schwager J. v. Hartmann: ADB X;
W. Rothert, Allg. hannov. Biogr. II, 1914, S. 220-34 (P). -
Porträts
ölgem. v. G. Bergmann, 1853 (Hannover, Nd.-sächs. Landesgal.), Kopie v. Th. Rohrssen, 1959 (ebd., Rathaus), Abb. u. a. im Kat. d. Kestner-Mus., s. W;
Büste v. F. W. Engelhard (ebd., Nd.-sächs. Landesgal.), Abb. b. G. v. d. Osten, Kat. d. Bildwerke d. Nd.sächs. Landesgal. Hannover, 1957, Nr. 403. -
Autor/in
Helmut Zimmermann -
Zitierweise
Zimmermann, Helmut, "Hausmann, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 123-124 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116540044.html#ndbcontent