Haslinger, Tobias
- Lebensdaten
- 1787 – 1842
- Geburtsort
- Zell bei Zellhof (Oberösterreich)
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Komponist ; Musikalienverleger ; Musikalienhändler ; Musikalienhändler ; Verleger ; Musikverleger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118546643 | OGND | VIAF: 61747464
- Namensvarianten
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- Haslinger, Tobias
- Haslinger, Tob.
- Haslinger, Tobias Carl
- Haslinger, Tobie
- Haslinger, Tobias Karl
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Haslinger, Tobias
Komponist, Musikalienverleger und -händler, * 1.3.1787 Zell bei Zellhof (Oberösterreich), † 18.6.1842 Wien. (katholisch)
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Genealogie
V Josef, bürgerl. Färbermeister;
M Antonia Würsing;
⚭ Wien 1815 Caroline (1789–1848), T d. →August Gräffer (1740–1816), Buchhändler, Verleger u. Mil.schriftsteller in W. (s. ADB IX), u. d. Katharina Königsberger; Schwager →Franz Gräffer († 1852), Schriftsteller u. Buchhändler (s. NDB VI);
S →Carl (1816–68), Musikalienhändler, Komponist (s. ADB X; MGG V). -
Biographie
Nach musikalischer und kaufmännischer Ausbildung durch den Linzer Domkapellmeister und Musikaliensortimenter →Franz Xaver Glöggl (1764–1839) wurde H. Leiter der Musikabteilung der Buch- und Kunsthandlung F. Eurich in Linz und ging 1810 nach Wien, wo er in der Buchhandlung von Katharina Gräffer Anstellung fand und seit 1812 eigene Kompositionen verlegte. 1814 ging er zu dem 1803 durch →Alois Senefelder gegründeten Verlagsunternehmen der „Chemischen Druckerei“ von Sigmund Anton Steiner, dessen Gesellschafter er 1815 wurde. Seit 1826 war H. Alleininhaber der Firma, die dank seinem außerordentlichen geschäftlichen Weitblick und durch den Erwerb der Verlage von Joseph Riedl (1824/26) und Tranquillo Molloy (1832) zu einem der angesehensten Musikverlagshäuser des deutschen Sprachgebietes wurde. Nach seinem Tod wurde die Firma von der Witwe und dem Sohn Carl, seit 1848 von diesem allein als „Carl Haslinger quondam Tobias“ fortgeführt. Unter dieser Bezeichnung besteht das Sortiment noch heute, während der Verlag 1875 durch Kauf an die Berliner Firma Schlesinger-Lienau überging. H. war als Verleger nicht nur um stetige Verbesserung von Lithographie, Notenstich und Notendruck und um künstlerische Ausstattung seiner Verlagsprodukte besorgt, sondern hat auch in vorbildlicher Weise den aus dem Verkauf von Gebrauchsmusik eingehenden reichen Gewinn zur Finanzierung anspruchsvoller verlegerischer Aufgaben eingesetzt. Er war einer der wichtigsten Beethoven- und Schubert-Verleger, veranstaltete die erste (nicht abgeschlossene) Beethoven-Gesamtausgabe und hat sich für Händel, Albrechtsberger, Spohr, Mendelssohn Bartholdy, Liszt und andere erfolgreich als Verleger eingesetzt. Als Komponist verdient er nur auf Grund seiner Kasualwerke begrenztes zeitgeschichtliches Interesse.
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Werke
u. a. Vokalwerke: 3 Messen f. Männerchor;
Kleine Gesänge f. d. Jugend;
Die Kirchentüre, f. Gsg. u. Klavier. - Orch.- u. Kammermusik: Europas Siegesfeier, f. Blasorch.;
Quartett f. Flöte, Violine, Violoncello u. Klavier;
Trio concertant f. Flöte, Viola u. Gitarre, op. 9;
Sonate f. Violoncello u. Klavier;
Sonaten u. Sonatinen f. Violine u. Klavier. - Klavierwerke: Sonaten;
Sonatinen. -
Literatur
ADB X;
G. Nottebohm, Beethoveniana, in: Allg. musikal. Ztg. 5, 1870;
A. Orel, Beethoven u. s. Verleger, in: Ein Wiener Beethovenbuch, 1921;
M. Unger, Ludwig van Beethoven u. s. Verleger S. A. Steiner u. T. H. in Wien, Ad. Martin Schlesinger in Berlin, 1921;
O. E. Deutsch, Schuberts Verleger, in: Der Bär 5, 1928;
ders., Beethovens ges. Werke, in: Zs. f. Musikwiss. 13, 1930/31;
ders., Music Publisher's numbers, London 1946, S. 22 f.;
ders., Musikverlagsnummer, 1961, S. 24 f.;
A. Weinmann, Wiener Musikverleger u. Musikalienhändler v. Mozarts Zeit bis gegen 1860, 1956, S. 32 f. (L);
ders., in: MGG V Sp. 1764-68 (L, P);
Eitner;
Riemann. -
Porträts
Lith. v. J. Kriehuber, 1842 (Wien, Städt. Slgg.).
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Autor/in
Othmar Wessely -
Zitierweise
Wessely, Othmar, "Haslinger, Tobias" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 36 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118546643.html#ndbcontent
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Haslinger, Tobias
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Biographie
Haslinger: Tobias H., Musikalienhändler, geb. zu Zell in Oberösterreich am 1. März 1787, † zu Wien am 18. Juni 1842. Nachdem er in Linz seine Ausbildung erhalten, kam er 1810 nach Wien und trat in das Geschäft des Kunsthändlers Steiner ein, welches er im J. 1826 auf seine Rechnung übernahm. Er begründete hier eines der größten Musikverlagsgeschäfte, bei H. erschienen viele Werke Mozart's, Beethoven's, Weber's, Spohr's, Hummel's und Händel's in correcten Ausgaben. H. war auch der Verleger sämmtlicher Werke des Wiener Walzer-Componiften Johann Strauß, Vater.
Karl H., sein Sohn, Componist und Musikalienhändler, geb. zu Wien am 11. Juni 1816, † am 26. December 1868, setzte das Musikaliengeschäft seines Vaters in dem früheren Umfange fort. Unter Czerny's Leitung hatte er sich als Clavierspieler und unter jener von Ign. Seyfried als Componist herangebildet. Es sind von ihm zahlreiche Lieder, Concertstücke, Walzer, auch größere Instrumentalwerke erschienen.
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Autor/in
K. Weiß. -
Zitierweise
Weiß, Karl, "Haslinger, Tobias" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 745 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118546643.html#adbcontent