Adolf I.
- Lebensdaten
- erwähnt um 1111 , gestorben 1128 oder 1130
- Beruf/Funktion
- Graf von Holstein und Stormarn
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 135978904 | OGND | VIAF: 80402055
- Namensvarianten
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- Adolf I.
- Adolf, von Holstein und Stormarn
- Holstein und Stormarn, Adolf von
- Stormarn, Adolf von Holstein und
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Adolf I.
Graf von Holstein, † 13.11.1128, begraben Minden.
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Genealogie
Aus dem Geschlecht der Grafen von Schauenburg (Stammburg im Wesertal);
V Adolf;
⚭ Hildewa;
S Adolf II., Härtung (gefallen Chlumetz/Böhmen). -
Biographie
Adolf wurde wahrscheinlich 1111 vom sächsischen Herzog →Lothar von Supplinburg mit der Grafschaft Holstein belehnt. Diese umfaßte damals nur den Holsten- und den Stormarngau, noch nicht Dithmarschen und das Gebiet der wagrischen Wenden, das heutige Ostholstein. Unter dem Schutz Lothars wußte Adolf sich mit Umsicht zu behaupten zwischen den Wagriern und den Dänen, vertreten durch den Prinzen Knud Laward, der in Schleswig herrschte. Als nach dem Aussterben der Wagrierfürsten Knud auch die Herrschaft über Wagrien an sich gerissen und auf dem Alberg (bei der späteren Stadt Segeberg), der beherrschenden Höhe an dem Punkte, an dem die Gebiete der drei Herrschaftsbereiche zusammenstießen, eine dänische Befestigung angelegt hatte, beseitigte A. durch einen Handstreich diese Bedrohung seiner Grafschaft. Mit ihm kam das Haus Schauenburg nach Holstein.
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Literatur
ADB I;
G. Schmidt, Die alte Gfsch. Schaumburg, 1920;
V. Pauls-O. Scheel (Hrsg.), Gesch. Schleswig-Holsteins III, 1. Lieferung, 1939;
O. Brandt, Gesch. Schleswig-Holsteins, ⁴1949. -
Autor/in
Heinz Maybaum -
Zitierweise
Maybaum, Heinz, "Adolf I." in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 77-78 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135978904.html#ndbcontent
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Adolf I.
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Biographie
Adolf I.: Graf von Holstein, aus einem Geschlechte, das zuerst auf der Schauenburg im Weserthale bei Rinteln hervortritt, ward 1110 von Lothar von Suplinburg, dem Herzog von Sachsen, mit der Grafschaft Holstein-Stormarn belehnt. Dieselbe, damals nur noch den mittleren Haiderücken des jetzigen Holstein umfassend, hatte im Westen die freiheitstolzen Dithmarschen, im Norden die thatlustigen Dänen, im Osten den räuberischen und heidnischen Slavenstamm der Wagern zu Nachbarn. Von den ersteren trennten sie die weiten Niederungen der Holsten- und der Giesel-Au, gegen die Slaven bestand gelehnt an die Naturgrenze des Sventina-Thals und seinen Fortsetzungen nach der Elbe zu die marca Slavorum. Auf diesem vorgeschobenen Posten hat der neue Graf A. sich mit Umsicht und Klugheit benommen. Mit dem wagrischen Fürsten Heinrich, der seine Herrschaft um die ganze Westecke der Ostsee auszudehnen bestrebt war, hielt er Freundschaft und Bündniß. Wiederholt leistete er ihm gegen die ferner wohnenden Slavenstämme zwischen Elbe und Oder, besonders aber gegen die gefürchteten Rugen auf ihrer schwer angreifbaren Insel wirksamen Beistand. Nach Heinrichs Tode (1127) bewahrte A. seinen Söhnen Kanut und Sventepolk dieselbe Gesinnung. Als aber der erstere ermordet und mit den gleichfalls gewaltsam endenden Sventepolk und seinem Sohne Svineke das Geschlecht Gottschalks ausstarb, ward von Kaiser Lothar die wagrische Königswürde dem dänischen Prinzen Kanut Laward, dem Grenzhüter oder Herzog zu Schleswig übertragen und nun änderte sich gegen den vereinten Norden und Osten, obgleich auch Kanut die deutsche Lehnshoheit anerkannte, doch Adolfs Stellung und Haltung. Dem ersten Versuch eines Uebergreifens gegen seine Grafschaft trat er sofort mit Entschlossenheit entgegen. Auf dem steilen Kalkfelsen des Albergs, dessen Salzgehalt nach Ausweis des Namens der damaligen Zeit bekannt gewesen sein muß, hatte Kanut eine Feste errichtet. A. überfiel sie, nahm die Besatzung gefangen und zerstörte die Werke. Unvermindert übergab er bei seinem Tode (1128 Nov. 13) die Grafschaft seinem Nachfolger.
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Literatur
v. Aspern, Beiträge zur ältern Geschichte Holsteins. 1. Heft. (Hamburg 1843.)
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Autor/in
Jansen. -
Zitierweise
Jansen, K., "Adolf I." in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 105-106 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135978904.html#adbcontent