Hartmann
- Lebensdaten
- erwähnt 919, gestorben 925
- Beruf/Funktion
- Abt von St. Gallen ; Geschichtsschreiber
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 102491895 | OGND | VIAF: 15161761
- Namensvarianten
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- Hartmann
- Hartmannus, Sangallensis Abbas
- Hartmann I., von Sankt Gallen
- Hartmann II., von Sankt Gallen
- Hartmann, Abbé de Saint-Gall
- Hartmann, Abt von Sankt Gallen
- Hartmann, Moine
- Hartmann, de Saint-Gall
- Hartmann, von Sankt Gallen
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Hartmann von Sankt Gallen
Abt, Geschichtsschreiber, † 21.9.925.
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Biographie
Als Nachfolger des 919 verstorbenen Abtbischofs Salomo wurde 922 der praepositus H. zum Abt des Klosters Sankt Gallen¶ gewählt; er starb schon nach kurzer Regierung. Die Zeit seiner Geburt ist unbekannt. Über sein Leben vor der Erhebung zur Abtwürde läßt sich wenig Bestimmtes sagen, da es nicht feststeht, welche der aus den Urkunden zu entnehmenden Angaben auf ihn zu beziehen sind. Nach Ekkeharts IV. Bericht in den|Casus s. Galli (c. 47 u. 48) war H. ein verständiger und gelehrter Mann, der sich, im Gegensatz zu seinem Vorgänger ganz dem monastischen Leben hingegeben, mehr um die inneren Angelegenheiten des Klosters kümmerte als um die äußeren und vor allem für das geistliche und geistige Leben sorgte. Eine zeitgeschichtliche Darstellung (sui temporis libellus) aus seiner Feder, die man sich wohl als Klosterchronik, vielleicht geradezu als Fortsetzung der von Ratpert bis 884 geführten „Casus s. Galli“ zu denken hat, ist frühzeitig verlorengegangen und scheint bereits dem im späten 11. Jahrhundert schreibenden 1. Fortsetzer Ekkeharts IV. nicht mehr vorgelegen zu haben.
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Literatur
ADB X;
G. Meyer v. Knonau, Ekkeharti Casus s. Galli, in: Mitt. z. vaterländ. Gesch. NF, H. 5/6, 1877, zu cap. 47;
Wattenbach-Holtzmann I, 1, 238. -
Autor/in
Franz Brunhölzl -
Zitierweise
Brunhölzl, Franz, "Hartmann" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 731-732 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102491895.html#ndbcontent
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Hartmann
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Biographie
Hartmann, Abt von St. Gallen, † am 21. September 925. Nachdem von zwei noch 883 neben einander genannten St. Galler Mönchen, Namens H., der ältere (von 864 an als Officiale oft genannte) gestorben war, stieg der jüngere von 910 an vom Camerarius zum Propst empor, als welcher er 920 genannt ist. Ein Schüler Notkers des Stammlers, selbst Lehrer und Dichter von Hymnen (besonders erhielt sich Jahrhunderte hindurch in St. Gallen die Litanei für die Rogationstage: Humili prece — Canis ... antiqu. lect. Tom. V., p. 728—34, 753—55 — daneben Festgesänge auf den hl. Magnus) und von Empfangsgedichten (wol für Karl III.), hat H. daneben nach Ekkeharts Zeugniß ein leider verlorenes Buch über die Geschichte seiner Zeit geschrieben. Als Nachfolger Salomons III. war H. in recht schwieriger Zeit seiner Aufgabe weniger gewachsen. Gleich nach dem Tode des Abtbischofes (5. Januar 920) scheinen innere Parteiungen, welche wol schon längere Zeit vorhanden waren, stärker hervorgetreten zu sein. Ein von Salomon abgefallener früherer Günstling, Cozolt, scheint zuerst Aussichten auf die Nachfolge — 920 ist er Decan — gehabt zu haben; dann war bis in den Herbst 921 Alberich Decan, und erst 922 tritt H. als Abt urkundlich hervor. Ein trefflicher Führer der inneren Angelegenheiten St. Gallens, wurde er der äußeren Aufgaben nicht Herr; besonders begannen die Meier der Klosterhöfe in bedrohlicher Weise sich dem Gehorsam zu entziehen.
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Literatur
Vgl. Dümmler, in den zürcher. antiquar. Mittheil., Bd. XII. S. 256, sowie vom Verf. dessen Commentar zu Ekkeharts IV. Casus St. Galli (St. Gallische Geschichtsquellen, III. Abthl., bes. S. 5, 23 u. 24, 164—67, 176—78).
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Autor/in
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Zitierweise
Meyer von Knonau, "Hartmann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 678 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102491895.html#adbcontent