Haitinger, Max
- Lebensdaten
- 1868 – 1946
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Begründer der Fluoreszenzmikroskopie ; Chemiker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 139872752 | OGND | VIAF: 109062775
- Namensvarianten
-
- Haitinger, Max
- Haitinger, M.
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Haitinger, Max
Chemiker, Begründer der Fluoreszenzmikroskopie, * 20.4.1868 Wien, † 19.2.1946 Wien. (katholisch)
-
Genealogie
B →Ludwig (s. 1);
⚭ 1) Wien 1896 Emilie (1875–1915), T d. Karl Gräf, Dr. iur., Rechtsberater v. Eisenbahngesellschaften, u. d. Franziska Porasek, 2) Wien 1925 Hermine verw. Müllner (1870–1943), T d. Ferd. Fabianitsch u. d. Antonia Fuchs;
1 S, 3 T. -
Biographie
Nach 6 Jahren Gymnasialzeit, Besuch der Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg (1885/86) und naturwissenschaftlichen Studien an der Universität Wien (Physik, Chemie, Botanik) trat H. 1888 als Einjährig-Freiwilliger in die Armee ein und entschloß sich zur Offizierslaufbahn. Seit 1896 unterrichtete er an der Pionier-Kadettenschule in Hainburg Mathematik, Physik und Chemie und wurde Kommandant dieser Anstalt. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie 1918 schied er als Oberst aus dem Heeresdienst aus, um sich als Privatgelehrter naturwissenschaftlicher Forschung zu widmen. Er wandte sich dem Gebiet der Fluoreszenz zu und gelangte hier zu internationaler Bedeutung. Vor allem hat er die Sekundärfluoreszenz in der Form des Fluorochromierungsverfahrens zu einem unentbehrlichen wissenschaftlichen Hilfsmittel für viele Zweige der Chemie, Biologie, Pharmakognosie, Mineralogie, Medizin, zumal der Physiologie und pathologischen Histologie entwickelt. Zunächst fand H. in der Lehranstalt in Klosterneuburg Gelegenheit zu experimenteller Tätigkeit. Seit 1931 arbeitete er mit E. Haschek am II. Physikalischen Institut der Universität Wien, später auch mit H. Eppinger in der II. Medizinischen Universitätsklinik. Gehörten in der ersten Zeit Weine, Pflanzensäfte, Saatgut, Fette und Öle zu seinen Untersuchungsgegenständen, so ging er später zu anorganischen und organischen Substanzen, Mineralien, biologischen und medizinischen Objekten über. Die Eiweiß- und Permeabilitätspathologie hat durch seine Methoden wesentliche Fortschritte erfahren. Daneben nahmen die methodischen Arbeiten breiten Raum ein. H. hat sein Fluorochromierungsverfahren in die Mikrochemie und die Mikroskopie eingeführt. In Zusammenarbeit mit der optischen Firma C. Reichert entwickelte er unter anderem ein noch heute führendes Fluoreszenzmikroskop, das sich durch Konstanz des Lichtbogens, hohe Leuchtdichte und kontinuierliches Spektrum auszeichnet und|im milden, also auch für lebende Objekte schonenden UV-Licht arbeitet.|
-
Auszeichnungen
Fritz-Pregl-Preis f. Mikrochemie (1937), Dr. phil. h. c. (Wien 1944).
-
Werke
W u. a. Die Methoden d. Fluoreszenzmikroskopie, in: Hdb. d. biolog. Arbeitsmethoden, hrsg. v. E. Abderhalden, 1934;
Farbmessungen, 1936 (mit E. Haschek);
Die Fluoreszenzanalyse in d. Mikrochemie, 1937;
Die Fluoreszenzmikroskopie, in: Hdb. d. Virusforschung, hrsg. v. R. Dörr u. C. Hallauer, 1938;
Fluoreszens-Mikroskopie, ihre Anwendung in d. Histologie u. Chemie, 1938, ²1959 (bearb. v. J. Eisenbrand u. G. Werth);
Fluoreszenzanalyse, in: Chem.-techn. Unters.-methoden, hrsg. v. E. Berl u. G. Lunge, Erg.bd., ⁸1939. - Zahlr. Publ. in Fachzss. -
Literatur
F. Bräutigam, in: Mikroskopie [Wien] 2, 1947, S. 84-89 (W-Verz., P);
A. Köhler, in: Tschermaks mineralog. petrogr. Mitt. 1, 1948, S. 71 f.;
F. Dangl, Österreichs Btr. z. Lumineszenzanalyse u. Fluoreszenzmikroskopie, in: Bll. f. Technikgesch. 12, 1950, S. 63-74, bes. S. 71-73 (P);
K. Höfler, M. H., Der Wegbereiter d. Fluoreszenzmikroskopie, in: Österr. Naturforscher, Ärzte u. Techniker, hrsg. v. F. Knoll, 1957, S. 58-60 (P);
L. Schmid, M. H. u. d. Fluoreszenzmikroskopie, in: Mikrokosmos 52, 1963, S. 206 f. (P);
ÖBL;
Pogg. VI, VII a. -
Autor/in
Grete Ronge -
Zitierweise
Ronge, Grete, "Haitinger, Max" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 527-528 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139872752.html#ndbcontent