Hagius, Konrad
- Lebensdaten
- 1550 – 1616
- Geburtsort
- Rinteln
- Sterbeort
- Rinteln
- Beruf/Funktion
- Komponist ; Musiker
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 10254008X | OGND | VIAF: 69324224
- Namensvarianten
-
- Hagen, Konrad von (Herkunftsbezeichnung)
- Redvizensis, Johann Hagius
- Hagius, Konrad
- Hagen, Konrad von (Herkunftsbezeichnung)
- hagen, konrad von
- Redvizensis, Johann Hagius
- Hagius Rinteleus, Cunradus
- Hagius, Conrad
- Hagius, Conradus
- Hagius, Cunradius
- Hagius, Cunradus
- Rinteleus, Cunradus Hagius
- Hagen, Conrad von (Herkunftsbezeichnung)
- Hagen, Conrad von
- Hagius Rinteleus, Kunradus
- Hagius, Konradus
- Hagius, Kunradius
- Hagius, Kunradus
- Rinteleus, Kunradus Hagius
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-
Hagius, Konrad
Komponist, * 1550 Rinteln, † 1616 (vor 23.9.) Rinteln.
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Genealogie
Die dt. Version v. H.s Namen (von Hagen) muß als Herkunftsbezeichnung aufgefaßt werden, jedenfalls gehört H. nicht zu einer d. adeligen Fam. dieses Namens. Mit →Joh. Hagen (* um 1530, † n. 1575), Stadtprediger in Eger u. Komp., ist H. nicht verwandt (s. MGG V).
- ⚭ 1) Stuttgart 1602 Maria, T d. Ägidius Witzing aus Lauingen, 2) N. N.;
S aus 2). -
Biographie
H., über dessen erste 30 Lebensjahre nichts bekannt ist, führte ein bewegtes Leben, das ihn durch weite Teile Europas führte und bei protestantischen wie bei katholischen Herren sein Brot suchen ließ. 1581/82 ist er bei Bewerbungen als Bassist an der Stuttgarter Hofkapelle erstmals nachzuweisen. 1584 wird er als Hofkomponist bei Graf Ezard II. von Ostfriesland in Emden erwähnt. Von 1586 bis zum Beginn der 1590er Jahre lebte er als Musiker des Herzogs Johann Wilhelm des Reichen von Jülich in Düsseldorf. Hier veröffentlichte er 1589 seine 4stimmige Vertonung des Psalters von Caspar Ulenberg. Danach unternahm er eine ausgedehnte Reise durch Deutschland, Österreich, Böhmen, Ungarn, Polen, Preußen und Litauen, die bisher nur durch Widmungskompositionen in Danzig und Thorn (1593/94) sowie durch eine Bewerbung am Hofe des Grafen Simon zur Lippe in Detmold (1596) belegt ist. November 1600-Juni 1603 sowie seit November 1607 wirkte er als Bassist an der Hofkapelle Herzog Friedrichs von Württemberg in Stuttgart. Im Februar 1609 wurde er als „Papist“ entlassen. In der Zwischenzeit hatte er sich 1604 auf dem Titel seiner Tricinien als kurpfälzischer Musikus bezeichnet (in Heidelberg) und gleichfalls 1604 von Oberursel aus die 2. Auflage seines Psalters dem Erzbischof von Mainz Johann Schweickart sowie 1606 von Mainz aus die für den katholischen Gottesdienst bestimmten Magnificat den Brüdern Marcus und Christoph Fugger gewidmet. 1609 berief ihn sein Landesfürst, Graf Ernst III. von Holstein-Schauenburg und Sternberg, zur Errichtung einer Hofmusik nach Bückeburg und ernannte ihn zum Hofkapellmeister. Bereits im Herbst 1611 wurde er mit dem Auftrag, jährlich Kompositionen zu liefern, als Hofkomponist nach Rinteln entlassen. – H. gehört zu jenen deutschen Musikern in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, in deren Schaffen sich Nachklänge der deutschen Kantoreitradition mit Einflüssen des vor allem durch Osrlando di Lasso obligatorisch gewordenen niederländischen Stils sowie der italienischen Madrigalistik verbinden. Die wenigen bisher zugänglichen Kompositionen erweisen sich als ausdrucksstark, von textgebundener Melodik und dichtem kunstreichem Satz. Der Psalter, „um der jugent willen“ geschrieben, ist in bewußt schlichtem Kantionalsatz gehalten.
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Werke
Die Psalmen Davids … durch d. Herrn Casparum Ulenbergium … zu 4 Stimmen, Düsseldorf 1589, ²erweiterte Oberursel 1606, Neuausg. durch J. Overath, = Denkmäler Rhein. Musik III, 1955;
Neue dt. Tricinien, Frankfurt a. M. 1604;
Canticum virginis intemeratae Magnificat … 4, 5 et 6 voc, Dillingen 1606;
Neue künstliche musikal. Intraden, Pavanen, Galliarden, Passemezen, Courrant u. Uffzüg, zu 4, 5 u. 6 Stimmen, darunter etl. Phantasien od. Fugen mist 2 u. 3 Stimmen … welche v. unterschiedl. Aufhören … gar neulich comp., Nürnberg 1616 (enth. 15 eigene Kompp. H.s); wegen d. zahlr. verlorenen Drucke u. einzelner Kompp.
s. MGG V. -
Literatur
S. Fornaçon, Kaspar Ulenberg u. K. v. H., in: Die Musikforschung 9, 1956;
W. Brennecke, in: MGG V, Sp. 1311-15 (grundlegend, ausführl. W-, Ausgg, u. L-Verz., P). -
Autor/in
Wilfried Brennecke -
Zitierweise
Brennecke, Wilfried, "Hagius, Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 493 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10254008X.html#ndbcontent